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0556 - Der Sonnengigant

Titel: 0556 - Der Sonnengigant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zusammenzuschrumpfen. „Ich würde es einfach tun, ohne Sie vorher zu quälen."
    Saedelaere hörte sich schlucken.
    „Doch wir wollen nicht weiter darüber sprechen", schlug der Cyno vor. „Wir wissen beide, daß wir ein gemeinsames Ziel haben.
    Ich bin Ihr Verbündeter."
    Waren die Worte des Cynos als Drohung zu verstehen? fragte sich Saedelaere.
    Dann beschloß er, den Ratschlag Schmitts zu beherzigen, und lenkte seine Gedanken in eine andere Richtung.
    Eine Zeitlang war es in der Kuppelzentrale der Space-Jet still.
    Irmina Kotschistowa war eingeschlafen. Corello schien Berechnungen anzustellen, denn er flüsterte ab und zu unverständliche Zahlenketten.
    Eine halbe Stunde später war die nächste Linearetappe der NOME TSCHATO beendet. Das Schiff war in der Nähe eines kleinen Sonnensystems herausgekommen. Schiffsbewegungen waren nicht zu bemerken.
    Saedelaeres Augen suchten die Kontrollinstrumente ab.
    Außer ein paar ungewöhnlich starken Impulsen im Massebereich war nichts zu erkennen.
    Alaska streckte die Hand in Richtung der Kontrollen aus.
    „Glauben Sie, daß das bereits Ausstrahlungen der großen Sonne sind?"
    „Schon möglich", meinte Kosum. „Aber wir sind immerhin noch über dreihundert Lichtjahre vom Zielgebiet entfernt."
    Er begann mit den Vorbereitungen für die nächste Etappe der Schleichfahrt.
    Ras Tschubai war damit beschäftigt, Funksprüche abzuhören, die durch den Schwarm rasten.
    „Die Götzen scheinen sich nicht einig zu sein, was zu tun ist", sagte er. „Es gibt zahlreiche widersprüchliche Befehle."
    „Hört man etwas über die Zentrale Statikwelt heraus?" fragte Corello.
    „Nein, es wird nur ständig eine bessere Bewachung aller Reizimpulsstationen befohlen."
    Das bedeutete, daß die MARCO POLO es schwer haben würde, weitere Reizimpulsstationen zu vernichten. Trotzdem war Alaska davon überzeugt, daß Perry Rhodan mit seinem Flottenverband weitere Angriffen gegen die Anlagen an der Innenseite des Schmiegschirms fliegen würde.
    „Wir machen weiter!" entschied Saedelaere. „Vielleicht haben sich die Cynos getäuscht, und dieser Planet Stato existiert überhaupt nicht. Es ist nicht auszuschließen, daß jede Reizimpulsstation ein autarkes Gebilde ist. Wenn alle Stationen synchron geschaltet sind, können sie auch ohne eine Zentrale auskommen."
    „Wir täuschen uns nie", sagte Schmitt.
    Die nächste Linearetappe begann.
    Als die NOME TSCHATO wieder in den Normalraum zurückfiel, reagierten die Ortungs- und Meßinstrumente mit ungewohnter Heftigkeit.
    Auf den Bildschirmen flammte eine blaue Riesensonne.
    Alaska Saedelaere wich unwillkürlich in seinem Sitz zurück.
    „Bei allen Planeten!" rief er überrascht. „Das ist sie!"
    „Ja", bestätigte Kosum grimmig. „Wenn man bedenkt, daß wir noch ziemlich weit entfernt sind, ist der Eindruck sehr wirkungsvoll."
    „Ich habe niemals zuvor eine so große Sonne gesehen", gestand Irmina Kotschistowa. „Ihr Anblick kann einem Furcht einjagen."
    Kosum schaute sie von der Seite an.
    „Warten Sie nur ab, bis wir näher dran sind. Sie werden glauben, daß wir geradewegs in die Hölle fliegen." Danach verstummten die Gespräche in der Kommandokuppel der Space-Jet für einige Zeit.
    Die Besatzungsmitglieder konzentrierten sich auf das phantastische Bild, das sich ihren Augen bot. Auch aus diesem Abstand wirkte die Sonne wie eine Wand aus kaltem Feuer.
    „Unglaublich", sagte Ras Tschubai schließlich. „Was halten Sie davon, Schmitt?"
    Scheinbar verwundert, daß man ihn nach seiner Meinung fragte, hob Schmitt erstaunt die Augenbrauen.
    „Oh!" machte er dann. „Ich denke, daß es noch größere gibt."
    Die anderen betrachteten ihn. Saedelaere brauchte eine Weile, bis er begriff, daß Schmitt diese Worte völlig ernst gemeint hatte.
    „Es wird uns schwerfallen, einen eventuell vorhandenen Planeten zu finden", erklärte Mentro Kosum. „Die Energieausstrahlung der Riesensonne überlagert alle anderen Impulse."
    Mit diesen Schwierigkeiten hatte Alaska Saedelaere gerechnet.
    Noch einmal blickte er auf den Bildschirm.
    Über diesem Meer aus blauem Feuer lag ein goldener Schimmer, den der Transmittergeschädigte sich nicht erklären konnte. Vielleicht war es ein Phänomen, das durch die ungeheure Ausstrahlungskraft der Sonne entstand.
    Dieser Stern war wirklich ein unvorstellbar großer Energiespender. Alaska wunderte sich nicht mehr darüber, daß von diesem zentralen Punkt unsichtbare Energiesäulen in alle Gebiete des Schwarmes

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