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0556 - Odem des Bösen

0556 - Odem des Bösen

Titel: 0556 - Odem des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sich der ORTHOS nicht in meine privaten Angelegenheiten einmischt. Ist das klar, Gott Wokat?«
    Die beiden Priester zuckten entsetzt zusammen. Sie konnten sich nicht vorstellen, daß der Gott, zumal er von Damon bereits verletzt worden war, sich solch freche Rede gefallen ließ.
    Und er ließ sie sich auch nicht gefallen!
    Er griff wieder an. Und diesmal war Wokat entschlossen, endgültig reinen Tisch zu machen.
    Was nützte ihm ein Damon, der den Interessen der ORTHOS-Götter zuwiderhandelte und deren größte Feindin schützte?
    Mit einem Wutschrei warf sich das geflügelte Ungeheuer auf Damon.
    ***
    Zamorra fühlte die Schwingungen des Sternensteins. Es tat gut, die Kraft zu spüren, die von dem kleinen, blau funkelnden Kristall ausging. Er nahm sie mit all seinen Sinnen auf, versuchte mit seinem Geist der Hitze zu entfliehen und sich nur noch auf den Dhyarra-Kristall einzulassen. Und es war leicht und angenehm, endlich wieder mit einem schwächeren Kristall arbeiten zu können. Früher hatte auch er einen Dhyarra 3. Ordnung besessen, so wie dieser es war. Doch der Sternenstein war verlorengegangen, und der, den er jetzt besaß, war 4. Ordnung und fast zu stark für ihn. Er hatte sich noch nicht völlig an ihn gewöhnt, hatte sich noch nicht angepaßt.
    Es war eine Frage der Zeit.
    Er hatte sich damals auch dem Kristall 3. Ordnung anpassen müssen und es irgendwie geschafft. Vielleicht würde er eines Tages auch Dhyarras 5. und 6. Ordnung benutzen können. Aber bis dahin würde noch einige Zeit ins Land ziehen. Vorerst reichte sein Para-Potential dafür noch nicht aus.
    Er schaffte es endlich, sich auf ein Schutzfeld zu konzentrieren, das der Zauberkristall um ihn herum aufbauen sollte. Ein Kraftfeld, das die ungeheuerliche Hitze zurückdrängen sollte.
    Schon nach wenigen Augenblicken wurde es merklich kühler. Zwar herrschten innerhalb der unsichtbaren Sphäre noch längst nicht wieder normale Temperaturen, aber die sich noch immer erhöhende Hitze konnte Zamorra nicht mehr berühren und seine Lungen verbrennen.
    Er konnte auch schon wieder klarer denken.
    Er sah den Gnom am Boden liegen und dehnte das Kraftfeld so aus, daß es auch ihn einhüllte. Durch seine Bewußtlosigkeit spürte der Schwarzhäutige das tobende Hitze-Inferno zwar nicht direkt, aber Auswirkungen auf seinen Körper und seinen Stoffwechsel hatte es natürlich trotzdem. Nicht umsonst war er der Glut wegen zusammengebrochen. Er benötigte den magischen Schutz noch viel mehr als Zamorra.
    Jetzt, da die Hitze nicht mehr das grundlegende Problem war, spürte Zamorra den peinigenden Durst. Er hatte zuviel Flüssigkeit verschwitzt. Er wußte, daß er die Aktion jetzt sehr schnell zum Ende führen mußte.
    Kurz überlegte er und sah zum Luftschacht hinauf, als ihm eine Idee durch den Kopf schoß. Warum sollte er nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, dem Gnom und sich Erleichterung verschaffen und es zugleich den Tempelsoldaten mit gleicher Münze heimzahlen?
    Er konzentrierte sich auf den Dhyarra-Kristall und wunderte sich, wie leicht es ihm fiel, sich das bildhaft vorzustellen, was der Kristall mit seiner Magie bewirken wollte. Das war das Handicap der Kristalle - sie benötigten bildhafte, vorstellbare Befehle, mit abstrakten Gedanken konnten sie nichts anfangen.
    Doch diesmal machte der bildhafte Gedankenbefehl Zamorra keine Probleme. Probleme würden gleich die Tempelsoldaten draußen auf dem Gang bekommen, wenn…
    Da tobte der Sturm bereits!
    Frischluft heulte aus dem Schacht in die kleine Klause herein! Kühle Morgenluft von draußen. Sie erwärmte sich nur unwesentlich, als sie mit Gewalt und orkanartiger Geschwindigkeit durch die schmale Röhre gepreßt wurde, sie war dennoch viel kühler als die Luft hier drinnen!
    Zamorra glaubte von einem eiskalten Polarsturm gestreift zu werden!
    Das Schutzfeld brauchte er jetzt nicht mehr. Es hätte dem Luftstrom nur im Wege gestanden.
    Die Kaltluft wurde mit magischer Urgewalt in die Klause gepreßt und die glühende, erhitzte Luft verdrängt! Kalte und heiße Luft entfesselten einen Sturm, und die Hitze fauchte hinaus in den Korridor, um sich dort mit Orkanstärke auszutoben!
    Niemand schoß mehr!
    Statt dessen schrien die Tempelsoldaten gellend auf, als die kochendheiße Luft ihnen selbst entgegenschlug und sie zurücktrieb. Und der heulende und brüllende Sturm aus dem Luftschacht bekam immer noch Nachschub und ließ jetzt der Hitzewelle Kaltluft folgen.
    Zamorra mobilisierte seine letzten

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