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0558 - Aus dem Jenseits entlassen

0558 - Aus dem Jenseits entlassen

Titel: 0558 - Aus dem Jenseits entlassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mir vor, als würde ich in das Weltall hineinblicken, wo sich die Sterne zu Klumpen verdichtet hatten. »Gnade, Sinclair, kann ich nicht geben, nicht demjenigen, der gegen mich ist, verflucht! Schau dich um. Auf dem Netz liegen die Narren, die es versucht haben. Ich habe sie zum Tode verurteilt, sie sind meinen Ghouls versprochen, wie auch Jarveena, die die Stirn besaß, einmal als Rächerin auftreten zu wollen.«
    »Ist sie nicht bestraft genug?«
    »Nein!«
    »Bitte…«
    Er hörte nicht auf mich. Genau dort, wo Jarveena lag, zitterte das Netz – und riß.
    Die Fäden platzten weg, und in diesem Augenblick riß Guywano Jarveena aus ihrer Starre.
    Sie begriff, was mit ihr geschah.
    Ich hörte sie schreien. Es war ein furchtbarer, markerschütternder, in Todesangst geborener Schrei.
    Sie rutschte langsam den gierigen Ghoulmassen entgegen und versuchte, sich an den noch heil gebliebenen Netzfäden festzuklammern. Sie schaffte es auch, die Finger um diese ungewöhnlichen Stricke zu krallen. Immer dann, wenn sie es gepackt hatte, riß der Faden.
    Etappenweise glitt sie dem Ende entgegen.
    Wir schauten ihr zu.
    Guywano kalt lächelnd, ich mit brennenden Blicken, in denen das Tränenwasser stand, denn ich konnte nichts tun. Dafür drehte sie Jarveena noch einmal auf die Seite, so daß sie mich anschauen konnte.
    Ihr Gesicht erinnerte mich an eine aus Baumrinde geschnitzte Maske. So starr, so dunkel und auch runenhaft. Der Mund stand offen, nur drang kein Schrei mehr hervor.
    Unter ihr regten sich die Ghouls. Schon schlugen die Arme peitschend aus der Masse hervor, Tentakel des Schreckens, die nur darauf warteten, zupacken zu können.
    Sie erwischten Jarveena im Gesicht, an Hals und Brust. Senkrecht, mit dem Kopf zuerst, holten sich die Ghouls ihre Opfer.
    Ich stand auf dem Fleck und spürte die zweite Haut auf meinem Rücken. Eis rieselte über meinen Nacken, vor Grauen hatte es mir die Sprache verschlagen.
    Das Netz schloß sich wieder und auch die Stelle, wo Jarveena verschwunden war.
    Ich sah sie trotzdem noch, aber ich wollte nicht hinschauen, nicht den Schrecken noch stärker werden lassen.
    »Und du bist übrig, Sinclair!« sagte der Druidenfürst.
    »Das stimmt.« Ich erkannte meine Stimme kaum wieder.
    Guywano deutete schräg durch die Maschen. »Hat dich die kleine Szene erschreckt?«
    »Das kann man sagen.«
    »Trage es mit Fassung, aber du weißt, wie du umkommen wirst.«
    Ich schielte nach unten, da ich plötzlich glaubte, ein Zucken zu spüren.
    Guywano lachte. »Noch nicht, Sinclair, noch nicht.« Er streckte mir die Hand entgegen. »Komm her zu mir. Los, komm, ich will dich bei mir haben, Geisterjäger!«
    Ich zögerte.
    »Du willst nicht?«
    Es war fast wie eine Folter, denn unter meiner rechten Hacke brach ein Faden weg.
    Ich schwankte.
    »Schnell, Sinclair, schnell. Komm her zu mir. Es ist deine einzige Chance.« Er lachte kalt.
    Da ging ich auf ihn zu…
    ***
    Noch einer war stumm vor Entsetzen: Gerty Camrum. Sie hatte das Ende ihres Gatten miterlebt, doch Trauer konnte sie nicht mehr empfinden nach den Dingen, die er ihr angetan hatte. Es war einfach zu schlimm gewesen, was sie hatte erdulden müssen.
    Und nun mußte sie mit ansehen, wie sich das Bild in dem Rahmen bewegte.
    Sie und Suko konnten den Weg der schwarzen Leichenkutsche genau verfolgen.
    Auf dem Bock hatte John Sinclair seinen Platz gefunden und führte die schauerliche Prozession an. Wohin die Veränderten gehen würden, war noch nicht zu erkennen, aber innerhalb des Bildes verschob sich die Perspektive.
    Da entstanden neue Szenen, ein anderer Hintergrund drängte sich in das Bild.
    Berge, Hügel, Senken und Täler, aber ohne Vegetation. Rauhes, karstiges Gestein, das aus Vulkanasche bestand, wobei die Pferde Mühe hatten, die Kutsche zu ziehen.
    Gerty hatte sich bisher im Hintergrund gehalten. Sie wäre am liebsten fortgelaufen, konnte es aber nicht und blieb zitternd stehen, um die Szene zu verfolgen.
    Suko hielt sich dicht vor dem Bild auf. Er drehte sich um.
    »Bitte«, flüsterte Gerty, die den Inspektor ansah. »Bitte, sagen Sie, daß es noch Chancen gibt.«
    »Ich weiß es nicht, ich hoffe es.«
    »Wenn man hineinkommt, dann kann man doch auch wieder raus – nicht?« Sie nickte schon hoffnungsvoll, doch Suko schüttelte den Kopf. »Vielleicht«, sagte er. »Aber Sie können diese Welt im Bild nicht mit unserer vergleichen. Dort herrschen andere Gesetze.«
    »Können Sie Ihren Freund nicht rausholen?«
    »Noch ist ihm nichts

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