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0558 - Die Erde im Hypersturm

Titel: 0558 - Die Erde im Hypersturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kümmern.
    Wenig später beobachtete Vaila, wie sie den Mann auf unnachahmlich charmante Weise dazu brachte, eine Schale Tee anzunehmen. Danach schwieg er.
    Sicher hatte die Stewardeß ihm ein Beruhigungsmittel in den Tee geschüttet.
    Auf dem Bildschirm erschien wieder der Nachrichtensprecher.
    Er kündigte eine sensationelle Mitteilung an. Darin hieß es, daß namhafte Wissenschaftler einen Polsprung befürchteten.
    Die Hyperschockwelle habe nach Ansicht der Wissenschaftler die elektrischen Ströme, die im äußeren Erdkern fließen, beeinflußt und dadurch das Erdmagnetfeld verändert.
    Dadurch wurde ein Vorgang beschleunigt, der sich normalerweise nur in Intervallen von Jahrhunderttausenden wiederholt, nämlich die Polaritätswechsel des erdmagnetischen Feldes. Dann würde aus dem Nordpol ein Südpol und umgekehrt.
    „Eine neue Eiszeit kommt auf uns zu!" rief einer der Passagiere.
    Damit löste er eine hitzige Diskussion unter den Fluggästen aus.
    Vaila war froh, als sie schließlich in Bangkok landeten.
    Nach einem halbstündigen Aufenthalt flog sie mit der Anschlußmaschine weiter. Auf dem Flughafen hatte sie entdeckt, daß man sich auch in diesem Teil der Erde auf den Weltuntergang vorbereitete.
    An Bord der Kurzstreckenmaschine war es erträglicher als in der Interkontinentalrakete. Insgesamt hatten nur dreizehn Leute für den Flug in den Golf von Bengalen gebucht.
    Vaila schaltete das TV-Gerät erst gar nicht ein, das sie ohnehin nur mit Katastrophenmeldungen bombardiert hätte. Von Zeit zu Zeit vernahm sie die freundliche Stimme des Flugkapitäns, der den Passagieren mitteilte, welche Städte sie gerade überflogen.
    Rangum ... Akyab ... dann flogen sie über das offene Meer dahin. Sie kamen in eine Gewitterfront. Vaila schaute auf graue, durcheinanderwirbelnde Wolkenbänke, sah Blitze durch die Nebelwand zucken. Dann stieß die Maschine nach oben durch die Wolkendecke - und ein strahlend blauer Himmel spannte sich von Horizont zu Horizont.
    Aber lange blieb es nicht so. Das Flugzeug näherte sich seinem Ziel und mußte tiefer gehen. Aber trotz heftiger Stürme verlief der Flug weiterhin ruhig; die Passagiere bekamen nichts von den draußen tobenden Gewalten zu spüren.
    „Achtung! Achtung!"
    Vaila schreckte hoch, als die Stimme des Kapitäns aus den Lautsprechern ertönte.
    „Soeben erhalte ich vom Flugsicherungsdienst die Mitteilung, daß das gesamte Ganges-Delta für den Privatflugverkehr gesperrt ist. Ich wurde angewiesen, auf dem Flughafen von Kalkutta zu landen. Schalten Sie Ihre TV-Geräte ein, dann werden Sie Näheres über die Ursachen für diese Maßnahme erfahren ..."
    Vaila spürte eine eisige Hand nach ihrer Kehle greifen, als sie mit zitternden Fingern das TV-Gerät vor ihr einschaltete.
    Auf dem Bildschirm war ein sturmgepeitschtes Meer zu sehen.
    Dazu erklärte ein Sprecher.
    „... wälzt sich eine riesige Flutwelle aus dem Golf von Bengalen auf die Küstenlandstriche des Ganges-Delta zu, die durch eine Reihe von Seebeben auf Höhe der Andamanen ausgelöst wurde."
    Das Bild wechselte und zeigte verlassene Städte, Dörfer und Straßendämme im Ganges-Delta.
    „Die gefährdeten Gebiete wurden sogleich nach Bekanntwerden der unterseeischen Beben evakuiert. Außerdem wurden sofort Maßnahmen zum Schutze der fruchtbaren Landstriche eingeleitet. Dreihundert Shifts und Space-Jets der Solaren Flotte bilden tief im Golf von Bengalen, zwanzig Kilometer von der Küste entfernt, eine dichte Kette. Sie haben ihre energetischen Schutzschirme eingeschaltet, an denen sich die Flutwellen brechen sollen.
    Sollten die Flutwellen diese Barriere aus Energie überrollen, stehen weitere fünfhundert Space-Jets, Leichte Kreuzer und Shifts zehn Kilometer von der Küste entfernt..."
    Einer der Passagiere war mit einem unartikulierten Schrei aufgesprungen.
    „Ich habe in Kalkutta nichts zu suchen", schrie er. „Ich muß zu meiner Frau und meinen Kindern."
    Eine Stewardeß kam heran und wollte ihn beruhigen. Er schlug sie mit solcher Wucht ins Gesicht, daß sie mit blutender Nase zu Boden fiel.
    „Ich werde euch zwingen, daß ihr mich zu meiner Familie bringt", schrie der Mann wieder und stürzte auf das Cockpit zu.
    Bevor er es jedoch noch erreichte, erschien der Kopilot mit einem Paralysator und lähmte den Mann.
    Die übrigen Passagiere blieben wie gelähmt auf ihren Plätzen sitzen.
    „Verlieren Sie bitte nicht die Nerven", bat der Kopilot, „sonst wäre ich um der allgemeinen Sicherheit willen

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