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0558 - Die Erde im Hypersturm

Titel: 0558 - Die Erde im Hypersturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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blockiert. Manche Fahrer hatten ihre Fahrzeuge einfach stehengelassen und waren zu Fuß zum Flughafen weitermarschiert.
    Der Pilot des Spezialshifts mußte die restlichen drei Kilometer mittels der Antigravfelder zurücklegen. Als er jedoch die Abfertigungsgebäude überfliegen wollte, wurde er über Funk aufgefordert, auf einem der Dächer zu landen. Bewaffnete Sicherheitsbeamte forderten die Männer zum Aussteigen auf.
    Erst als sie sich davon überzeugt hatten, daß sie es mit Mitgliedern des Zivilschutzes zu tun hatten, gaben sie ihnen die Erlaubnis für den Weiterflug. Aber sie durften nicht in den Luftraum des Flughafens einfliegen.
    Vaila wurde von den Sicherheitsbeamten bis zur Gangway ihrer Kursmaschine gebracht. Trotzdem wurde der Weg zum Flugzeug für sie zu einem Spießrutenlaufen, als sie auf eine Gruppe von zwanzig Männern trafen, die die Absperrungen umgangen hatten und nun ihr Glück als blinde Passagiere versuchen wollten. Es kam zu einem Handgemenge, bei dem die Sicherheitsbeamten dank ihrer Paralysatoren die Oberhand behielten.
    „Das ist ja furchtbar", stellte Vaila stöhnend fest.
    „Seien Sie froh, daß wir nicht den Weg über die Haupthalle gewählt haben", sagte einer der Sicherheitsbeamten. „Die Menge hätte Sie wegen Ihres Tickets glatt in Stücke gerissen."
    In dem Raketenflugzeug herrschte Weltuntergangsstimmung.
    Statt auf die Beruhigungsversuche des Piloten und der Stewardessen einzugehen, blickten die Passagiere gebannt auf die Bildschirme, die auf der Hinterseite der Rückenlehne eingelassen waren. Die Katastrophenmeldungen aus allen Teilen der Erde und von den Planeten rissen nicht ab.
    Auf Merkur stieg die Oberflächentemperatur beängstigend an; die Magnetstürme der Sonne hatten den innersten Planeten erreicht und gefährdeten die Existenz der verschiedenen Stationen.
    Auf der Erde - und ebenso auf dem Mars - hatten die Meteorologen die Kontrolle über das Wetter verloren. Durch die Hyperschockwelle waren nicht nur viele der für das Wetter verantwortlichen Satelliten und andere Einrichtungen beschädigt worden, sondern auch die Umweltbedingungen selbst waren stark verändert worden. Zu den Nachwirkungen der Hyperschockwelle kamen nun noch die Magnetstürme, kosmischen Strahlungsschauer und die stark ansteigende thermische Strahlung der aufgeheizten Sonne hinzu.
    In Europa wurde Sturmwarnung gegeben. Für Nordamerika wurden heftige Schneefälle prophezeit. Japan wurde von Wirbelstürmen heimgesucht. Die Geophysiker erwarteten auf der ganzen Erde verstärkte vulkanische Tätigkeit.
    In Ecuador hatten die Gebiete um den 5886 Meter hohen Cotopaxi evakuiert werden müssen, als die Eruptionen des Vulkans immer heftiger wurden und sich der größte Ausbruch seit zweitausend Jahren ankündigte. Auch der längst erloschene Chimborasso wurde durch die Hyperschockwelle zu neuer Tätigkeit angeregt.
    Als der Pilot über die Rundrufanlage bekanntgab, daß sie das Gebiet des Cotopaxi überflogen, blickte Vaila aus dem Bullauge.
    Sie sah eine riesige schwarze Wolke aus Asche, Feuer und Rauch, die sich bis zur Westküste des Landes ausgebreitet hatte.
    „Hoffentlich hat das alles bald ein Ende", sagte die Frau neben ihr und drückte ihr vierjähriges Mädchen an sich.
    Ein Mann Mitte Sechzig, der an ihrer anderen Seite saß, sagte wissend: „Die Sonne wird sich bald wieder stabilisieren. Dann bekommen auch wieder die Wissenschaftler die Erde in den Griff. Von dieser Seite droht uns keine Gefahr."
    Vaila schaute ihn prüfend an.
    „Sie sprechen, als wüßten Sie, daß wir von anderer Seite eine viel größere Gefahr zu erwarten hätten."
    „Das alles ist nur ein Vorspiel, mit dem uns die Schwarmbeherrscher warnen wollen", sagte er mit unheilvoller Stimme. „Mit der Transition des blauen Riesen wollen sie uns nur von der eigentlichen Bedrohung ablenken. Glauben Sie mir, der Schwarm hat noch tausend Schrecken bereit, die in den nächsten achtundvierzig Stunden auf uns losgelassen werden."
    Der Mann lehnte sich zurück und schloß die Augen.
    Dann sagte er geheimnisvoll :„Ich hatte eine Vision."
    Vaila war überzeugt, daß sie es mit einem Spinner zu tun hatte, den man nicht ernst nehmen konnte. Aber würde es nicht genügend leichtgläubige Menschen geben, die sich angesichts der bedrohlich erscheinenden Lage nur zu leicht von ihm beeinflussen ließen? Vaila rief die Stewardeß zu sich und teilte ihr ihre Bedenken mit. Die Stewardeß versprach, sich um den seltsamen Propheten zu

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