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0558 - Die Erde im Hypersturm

Titel: 0558 - Die Erde im Hypersturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ziehen uns in ungefährlichere Gebiete zurück, bis wir wissen, woran wir sind."
    Und sie packten ihre Habe zusammen und stürmten die Flughäfen.
    Dort spielten sich unglaubliche Szenen ab. Innerhalb einer einzigen Stunde waren sämtliche Flüge der Interkontinentalraketen für die nächsten vierundzwanzig Stunden ausgebucht.
    Die Fluggesellschaften witterten das Geschäft ihres Lebens und setzten zusätzlich alle verfügbaren Chartermaschinen an der Westküste des südamerikanischen Kontinents ein. Die Statistiker stellten fest, daß jede Sekunde fünf Interkontinentalraketen das Andengebiet verließen - die Privatmaschinen und die Hubschrauber aller Größenklassen nicht eingerechnet.
    In ihrer Verzweiflung stürmten die Menschen auch die öffentlichen Transmitterstationen, obwohl diese vorübergehend den Betrieb eingestellt hatten. Vor der Transmitter-station in Lima hatten sich Tausende von Männern, Frauen und Kindern eingefunden. Die Polizei, die mit Paralysatoren und Schlafgaswerfern ausgerüstet worden war, konnte dem Ansturm der entfesselten Massen nicht mehr standhalten und mußte sich hinter Energiebarrieren flüchten.
    Erst als die Panik ihren Höhepunkt erreichte, gab ein Sprecher von Imperium-Alpha über Terra-Television Einzelheiten über die Ursache der Hyperschockwelle bekannt. Aber die Aufklärungskampagne verfehlte in diesem Stadium der fortgeschrittenen allgemeinen Hysterie ihre Wirkung.
    Die Erwähnung der blauen Riesensonne, die in nur vier Lichttagen Entfernung von Sol so plötzlich aufgetaucht war, vergrößerte die Furcht bei den technisch weniger gebildeten Menschen nur noch. Aber selbst jene, die mit der Materie besser vertraut waren, sagten sich, daß es ohne weiteres zu einer zweiten Hyperschockwelle kommen konnte. Dann nämlich, wenn die Schwarmbeherrscher den blauen Riesen durch eine zweite Transition näher an den Paratronschirm heranbrachten.
    Vaila Ranangur verdankte es einer Portion Glück und der Protektion Lester Andersens, daß sie noch einen Platz in einer der außerplanmäßigen Chartermaschinen bekam. Doch war es selbst dem Leiter des Ezialistischen Instituts von Lima nicht möglich gewesen, ihr eine Direktverbindung nach Indien zu verschaffen.
    Sie mußte in Bangkok umsteigen, um von dort in den Golf von Bengalen weiterzufliegen.
    Lester Anderson hatte sofort nach dem Ausbruch des Chaos eine Zivilschutztruppe ins Leben gerufen, die sich aus Studenten und Lehrern des Ezialistischen Instituts zusammensetzten.
    Sie sollten versuchen, die Ruhe und Ordnung wenigstens halbwegs unter der Bevölkerung aufrechtzuerhalten. Doch das war ein schwieriges und manchmal auch lebensgefährliches Unterfangen.
    Die Terraner, die noch vor vier Wochen vorbildlich bei Perry Rhodans Kriegsspiel zur Täuschung der Götzen mitgemacht hatten, zeigten sich dieser neuen Katastrophe seelisch nicht mehr gewachsen. Den wenigen, die einen klaren Kopf behielten, stand ein Heer Verängstigter und von Panik Ergriffener gegenüber.
    Das war nicht nur in den Anden so, sondern fast überall auf der Erde und den anderen Planeten. Amateurfunker stellten beim Abhören der Flottenfrequenz fest, daß sogar auf den Raumschiffen der Solaren Flotte nicht selten Unsicherheit herrschte. Niemand, nicht einmal die führenden Persönlichkeiten in Imperium-Alpha, schienen genau zu wissen, wie man die neuerlich auf jias Solsystem zukommende Gefahr abwenden konnte.
    Der Paratronschirm jedenfalls schien keinen ausreichenden Schutz zu bieten. Im Gegenteil, viele der Terraner kamen sogar zu der Ansicht, daß sie in ihm wie in einer Falle gefangen waren.
    Der Schrei der Erdbevölkerung nach Schutzmaßnahmen und Aktionen zur Beseitigung der Gefahr wurde immer lauter, immer hysterischer ...
    Auf Lester Andersens Wunsch wurde Vaila in einem Spezialshift der Zivilschutztruppe zum Flughafen von Lima hinausgefahren.
    Während der Fahrt lauschte sie den Radionachrichten.
    Der Sprecher meldete, daß drei Fähren, die mit insgesamt sechstausend Menschen an Bord Callao verlassen hatten, in einer haushohen Flutwelle gekentert waren. Die meisten der Passagiere konnten aus der Luft geborgen werden, aber man rechnete mit fünfzig Toten. Große Teile der Hafenstadt Callao waren überschwemmt worden.
    Der Sprecher machte die beängstigend ansteigende Sonnenaktivität für die Flutwelle verantwortlich.
    Als der Spezialshift auf seinen Prallfeldern den Flughafen erreichte, kam es zu einer Stockung. Sämtliche Straßen waren von Luftkissenfahrzeugen

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