0558 - Die Erde im Hypersturm
Feuer aus ihren Energiewaffen.
Da Demidestapha befürchten mußte, der in seiner Struktur schwankende Paratronschirm könne diesem konzentrierten Feuer nicht standhalten, sandte er einen telepathischen Hilferuf an seinen Zwillingsbruder.
Das Sonnensystem wird von über hunderttausend Raumschiffen angegriffen. Und es werden immer mehr!
Als Demidegeve dann telepathierte, daß Reginald Bull die neuen Koordinaten des Sonnensystems errechnet hatte und sich zum sofortigen Rückflug entschlossen hatte, wandte sich Demidestapha wieder beruhigt seinen astronomischen Untersuchungen zu.
Dabei drängte sich ihm sofort eine Tatsache auf, die er im ersten Augenblick nicht beobachtet hatte.
Die Sterne des Schwarms besaßen keine Kometenschweife mehr!
Das konnte nur bedeuten, daß das Sonnensystem- der Schwarmge-schwindigkeit angepaßt worden war. Das Sonnensystem flog jetzt zusammen mit dem Schwarm mit halber Lichtgeschwindigkeit durch die Milchstraße.
Demidestapha machte sich noch keine Gedanken darüber, welche Folgen die Transition über 900 Lichtjahre und die Geschwindigkeitsanpassung an den Schwarm für die Menschheit haben könnte. Für ihn war es im Augenblick wichtiger, diesen Raumsektor astronomisch zu vermessen.
Er brauchte nicht lange, um herauszufinden, daß sie in einem verhältnismäßig sternenarmen Gebiet herausgekommen waren.
Der nächste Stern war 2,31 Lichtjahre entfernt und besaß vier Planeten. Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich der nächste Stern gar 5,61 Lichtjahre entfernt; es handelte sich um eine rote Zwergsonne.
Demidestapha war so in seine Arbeit vertieft, daß er auf die Raumschiffbewegungen außerhalb des wieder stabilisierten Paratronschirms nicht achtete.
Erst die telepathische Kontaktaufnahme Demidegeves konfrontierte ihn damit.
Wir fliegen durch die Strukturlücke in das Sonnensystem ein, verkündete Demidegeve.
Ist Vaila wohlauf? erkundigte sich Demidestapha.
Sie befindet sich auf dem Weg der Besserung ... Verdammt!
Demidestapha spürte die Panik seines Zwillingsbruders und erkundigte sich nach der Ursache.
Demidegeve antwortete: Wir haben kaum die Strukturschleuse passiert, da gab Major Sagish den Befehl zur Kursänderung.
Wir fliegen unseren Verfolgern entgegen!
Sagish sagt, daß die SAGITTARIUS einer verirrten Privatjacht zu Hilfe kommen müsse ... Wir werden unter Beschuß genommen ... Der HÜ-Schirm bricht zusammen!
Geve, melde dich!
Aber als Antwort erhielt Demide-stapha nur noch den telepathischen Todesschrei seines Zwillingsbruders, der so intensiv war, daß er ihm fast das Bewußtsein raubte.
Vaila Ranangur verspürte einen heftigen Stoß und hörte gleich darauf die Alarmsirenen durch das Schiff heulen. Gleich darauf stürmte ein Medo-Robot zu ihr ins Zimmer und traf seltsame Vorbereitungen.
Er stellte ein Klimagerät mit Sauerstoffzufuhr an ihr Bett und baute um sie eine Energiebarriere auf.
Vaila ahnte, was das zu bedeuten hatte.
„Hat die SAGITTARIUS einen Treffer abbekommen?" schrie sie dem Roboter entgegen.
Noch bevor sie eine Antwort erhielt, wurde das Krankenzimmer von einer zweiten Erschütterung getroffen. Diesmal war sie so stark, daß sie die Besinnung verlor.
Als sie wieder zu sich kam, erschien ihr alles wie in einem Alptraum. Die Wände des Krankenzimmers waren eingebeult, Risse zeigten sich darin. Alle Wände und Geräte außerhalb ihrer Ehergieglocke waren mit einer dünnen Schicht gefrorenen Sauerstoffs überzogen.
Wie durch einen Schleier hindurch sah sie vermummte Gestalten in ihr Zimmer eindringen. Sie schrie und verkrallte sich in ihr Bett. Dann verlor sie erneut das Bewußtsein. Irgendwann schien sie wieder zu „erwachen. Doch konnte sie nicht mit Bestimmtheit sagen, ob sie das alles nicht nur träumte.
Sie befand sich in fremder, aber doch irgendwie vertrauter Umgebung. Jedenfalls erkannte sie an verschiedenen bekannten Einrichtungen, daß sie nicht den Schwarm-bewohnern in die Hände gefallen war.
Ein Unbekannter sagte zu ihr: „Wir haben Sie aus der wracken SAGITTARIUS geborgen und einstweilen auf diese Raumstation gebracht. Wenn Sie die Folgen des Schocks überstanden haben, werden wir Sie zur Erde zurückbringen."
Sie entspannte sich.
„Was... ist aus den anderen geworden?" fragte sie nach einer Weile. Sie wagte es nicht, einen bestimmten Namen auszusprechen.
„Wir konnten den Großteil der Mannschaft lebend bergen", sagte der Unbekannte. „Denken Sie nicht mehr an dieses schreckliche Erlebnis. Vergessen Sie,
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