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0559 - Die Inseln des Wahnsinns

Titel: 0559 - Die Inseln des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zusammenstoß war furchtbar.
    Die Konstruktionen zerbrachen. Holz krachte, Flammen züngelten und griffen über, die Tiere bäumten sich auf und schrien. Die Rüssel zuckten durch die Luft und trafen wahllos Fleisch und Holzteile. Dann lösten sich die Kolosse voneinander.
    Einer schleuderte seinen Götzen im hohen Bogen vom Rücken, warf sich zu Boden und rollte sich hin und her, um die Flammen und den Rauch zu ersticken. Der Riese kam wieder auf die Beine und stürzte sich nach einem rasenden Galopp in den Fluß. Dort kniete er sich auf die eingeknickten Vorderbeine und sprühte mit dem Rüssel Wasser über sich.
    Der Götze rannte quer über die Ebene auf seinen brennenden Turm zu.
    „Der Fortgang kann kaum noch dramatischer werden!" sagte Chelifer und schaltete die Kamera aus.
    „Er kann!" korrigierte sie Tahon-ka-No. „Wenn nämlich das Riesentier, das durch den Fluß aufgehalten wurde, uns wittert und uns nachläuft."
    Inzwischen spielte sich der letzte Akt dort vorn ab.
    Der zweite Koloß, dessen Holzkonstruktion bei jedem Schritt mehr und mehr zerfiel, ging langsam im Kreis herum. Auf seinem Nacken, dicht hinter den halbrunden Ohren, saß der Götze und hob den langen Stachel. Das Tier befand sich noch immer im Bann des Parabefehls. Aber es drohte auszubrechen. Nur noch eine dünne, unsichtbare Fessel hielt das Tier im Befehl des Fremden.
    Er rief etwas.
    Das Tier senkte den Rüssel, ließ ihn zwischen den Vorderbeinen schleifen und trat auf die Holzteile und die langen, ausgefaserten Pflanzenschnüre. Dann setzte es sich Schritt für Schritt in Bewegung. Es sah aus wie ein müder, resignierender Saurier mit rotem Fell. Wunden, Brandblasen und lange Streifen des schwarzen, brennenden Teeres bedeckten das Fell. Als der Rüsselfortsatz nachschleifte, riß er einen halben Meter tief den Boden auf. Langsam und bedächtig, zitternd und unruhig, ging der Koloß bis zu der eingerissenen Mauer, stieg vorsichtig über die Trümmer und watete ins Wasser hinein.
    In der Mitte des Flusses, in dem sich drei der Giganten wälzten und langsam flußabwärts marschierten, nachdem sie sich wieder aufgerichtet hatten, hielt das Tier an. Wieder ein Befehl! „Keine Reaktion!" sagte Sandal. „Das Tier ist überbeansprucht worden.
    Es könnte nicht mehr gehorchen, selbst wenn es wollte."
    Der Götze hob den Stachel und schlug damit auf das Tier ein.
    Es schüttelte den Kopf. Der Götze klammerte sich an den Ohren fest und verankerte seine Beine hinter dem Nacken. Dann tauchte das geschundene Tier den Rüssel ins Wasser, ließ ihn dort mehrere Sekunden lang, hob ihn wieder. Der Götze stand auf und stach das Tier in den Rüsselansatz.
    Das mächtige Organ hob sich, bildete einen Halbkreis.
    Der Widerhaken und die runde Doppelöffnung zielten auf den Götzen. Dann fauchte ein Wasserstrahl mit gewaltiger Wucht aus dem Rüssel, traf den Götzen voll gegen die Brust und trieb ihn rutschend über den Rücken des Tieres. Als er, hilflos mit Armen und Beinen rudernd, die Mitte des Schweifes erreicht hatte, zuckte das Tier mit dem Schwanz.
    Der Götze wurde durch die Luft geschleudert, überschlug sich mehrmals und landete dreißig Meter weit im Wasser des Flusses. Er trieb langsam mit den Wellen, als sei er tot.
    „Gehen wir!" schlug Tahonka ernüchtert vor.
    „Einverstanden!" sagte Sandal und sah auf die Uhr. „Es wird Zeit."
    „Ich bin ganz durcheinander", gestand das Mädchen: „Trotzdem: Ich habe Hunger."
    „Ich auch!" meinte Tahonka. Von seiner anerzogenen Scheu, in Gegenwart anderer Nahrung zu sich zu nehmen, war nichts mehr übrig, aus diesem Grund war er vor Zeiten von seinem Planeten geflohen und mit Sandal zusammengetroffen.
    Sandal hatte die nächsten Kilometer der Karte im Kopf und schlug vor: „Gehen wir noch rund zwanzig Minuten. Dort finden wir einen anderen Hügel, es wird uns niemand überraschen können."
    „Gut."
    Sie gingen schweigend weiter, auf dem linken Ufer des Flusses. Bis zum Treffpunkt waren es noch sieben Kilometer, fünf Kilometer Luftlinie. Also knappe zwei Stunden, wenn sie sich etwas beeilten. Sie schwiegen und versuchten, in den nächsten Minuten das Erlebte zu verarbeiten.
    Hinter ihnen blieb ein verwüstetes Gelände zurück.
    Einer der beiden Festungstürme war halb zerstört. Seine obere Hälfte brannte aus, die Brüstung war von einem der merkwürdigen Geschosse weggesprengt worden. Der andere Turm war völlig zerstört, denn von ihm stand nur noch die Hälfte der Mauer.
    Die Tiere hatten

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