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0559 - Die Inseln des Wahnsinns

Titel: 0559 - Die Inseln des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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für ihn nicht mehr so erschreckend aus.
    Der Gleiter landete.
    Es dauerte nicht lange, dann waren sämtliche Roboter mit den Gegenständen und den Nahrungsmitteln beladen. Sie hefteten sich an die Fersen der Götzen, die unschlüssig und langsam auseinanderstrebten. Man hatte ihnen vor dem Flug ein Verhaltensschema eingeprägt, und dessen einzelne Schritte wurden nun nachvollzogen.
    Als sich die dreißig Götzen zerstreut hatten und außer Sichtweite waren, ging Y'Xanomrymer auf die Gruppe der Purpurnen zu.
    „Ich mache euch nicht dafür verantwortlich", sagte er im Befehlston. Er war nicht unter dem Einfluß eines reaktionshemmenden Mittels. Verwundert sahen ihn die kleinen Stummen an. Ihre langen Haarschöpfe zitterten.
    „Ich bin nicht wahnsinnig", sagte er laut. „Ich brach wegen Überarbeitung zusammen, und das Kollegium entschied, daß dies Anzeichen von ch'asary sind, der Bösen Krankheit im Kopf.
    Ich werde mich hier ausruhen und mit dem nächsten Schiff zurückfliegen. Ich werde euch aufsuchen, von Zeit zu Zeit am Rand des Raumhafens. Bis dahin suche ich mir einen schönen Platz!"
    Er deutete auf den Fluß, der hier langsamer floß, weil er in einen künstlich angelegten Kanal mündete.
    Dann schloß er die Augen. Undurchsichtige Hautschichten falteten sich über die Facetten.
    Eine gewaltige Dampfsäule schoß hoch, leuchtete in der Mittagshelligkeit auf und trieb langsam auseinander. Auf der Wasseroberfläche entstanden gewaltige Wellen, als der Fluß das entstandene kugelförmige Gebiet ohne Wasser wieder auffüllte.
    Die Purpurnen nickten beeindruckt. Einer von ihnen sagte: „Wir haben gehört. Wir haben gesehen. Wir warten!"
    Y'Xanomrymer bewegte die Fühler, winkte seinem Robot und ging langsam zum Ufer des Flusses hinunter. Er konnte die Wachmannschaft nicht überstimmen oder zwingen, denn sie hatten Befehle von seinen Kollegen und Freunden.
    Eine Stunde später, als die Sonne fast ihren Höchststand erreicht hatte, sah der Götze einen Platz, der ihm gefiel.
    Es war ein ausgehöhlter Felsen, der einmal einen Wahnsinnigen beherbergt hatte. Der Herrscher war tot, das Innere des Felsens war frei und leer. Der Stein erhob sich über den Fluß. Eine sandige Bucht war mit wenig Klettern zu erreichen. Vom Ufer bis zum Felsen führte eine zugewachsene Treppe hinauf. In der Mulde dazwischen blühten Obstbäume und allerlei exotische Gewächse. Y'Xanomrymer entdeckte eine Sonnenterrasse, viele liegengebliebene Gerätschaften, einige Einrichtungsgegenstände und sah sich um. Eine Zone der Ruhe und Stille. Hier würde er sich ausgezeichnet erholen können.
    „Robot!" sagte er.
    Leise summend kam die schwerbeladene Maschine heran und blieb über der unkrautstarrenden Terrasse schweben.
    „Lade ab. Reinige die Räume. Entferne das Grünzeug hier und auf der Treppe. Ich. gehe in dem Fluß baden. Wir bleiben hier."
    Ein kurzes akustisches Signal war die Antwort. Augenblicklich machte sich die Maschine an die Arbeit.
    Der Götze legte seine Stiefel ab, die Kleidung, die Waffen und die kleinen Zusatzgeräte.
    Dann badete er. Er begann sich wohl zu fühlen. Als er in einem riesigen Sessel aus Kunststoff und Schaumpolsterung in der heißen, stechenden Sonne lag und schlief, schlug die Ruhe der paradiesischen Landschaft über ihm zusammen.
    Eine Pille, mit koffeinhaltigem Getränk hinuntergespült, bildete den Abschluß der flüchtigen Mahlzeit. Sie streckten sich einige Minuten lang aus und erholten sich von den Aufregungen und den Strapazen. Sandal setzte sich schließlich gähnend auf, sah auf die Uhr und entschied: „Wir müssen weiter. In eineinhalb Stunden treffen wir uns."
    „Schade", sagte Chelifer. „Gerade fing es an, mir hier zu gefallen. Das Geräusch der Wellen beruhigt."
    „Wenn es zuviel beruhigt", gab Tahonka-No zu bedenken, „dann schlafen wir. Und schlafende Späher sind nutzlos."
    „Natürlich - ihr habt recht!" meinte Chelifer und stand auf.
    Sie suchten ihre Ausrüstung zusammen, verstauten alles und orientierten sich kurz. Sie gingen hinunter ins Hochwasserbett, das zusehends schmaler wurde.
    In drei oder mehr Metern Abstand gingen sie hinter Sandal her, der ein rasches Tempo anschlug und ständig argwöhnisch beide Ufer musterte. Mehrere Male sahen sie kleine Herden von Tieren mit gelben oder roten Fellen, die ans Wasser kamen und tranken. Vögel flogen über die Ufer hinweg, und eine gewaltige Zahl von Insekten und prächtigen Faltern summte und flatterte um sie herum.
    Es war eine

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