0559 - Zarkahrs Zorn
Weltraumtiefen zur Erde gekommen waren, die man nicht sehen konnte und die es schon mehrmals darauf angelegt hatten, Zamorra zu ermorden. Wesen, die aber von einem Jungdrachen namens Fooly gesehen werden konnten und eben von dem Aborigine.
Für 1000 $ Trinkgeld glaubte Pete gerne, daß es diese Unsichtbaren gab. Sogar auch diese angeblichen magischen Regenbogenblumen, die Menschen, Außerirdische und weiß der Teufel was mittels Gedankenbefehl von einer Blumenkolonie zur anderen transportierten, und das selbst über Lichtjahre hinaus. Und daß es Drachen gab, davon war er als Exil-Chinese ohnehin überzeugt, die gehörten einfach zu seinem Kulturbild.
Shado sah in die Ferne und schien nicht zu registrieren, wie fasziniert April Hedgeson ihn anstarrte.
»Deshalb also haben die Traumzeitwesen ihnen keine Namen gesungen«, murmelte er. »Sie entstammen einer ganz anderen Schöpfung. Aber daß sie gefährlich sind, Zamorra, habe ich sofort gespürt. Was wollen sie? Warum kommen sie in diese Welt?«
»Ich weiß es nicht«, gestand der Parapsychologe. »Bisher weiß ich nur, daß sie versuchen, mich umzubringen, und daß ihnen dafür jedes Mittel recht ist. Und daß sie offenbar dafür verantwortlich sind, daß es Regenbogenblumen auf der Erde gibt. Zumindest sind einige der Blumenkolonien auf das Wirken der Unsichtbaren zurückzuführen. Wie sie aber die Blumen in meinem Château in Frankreich und in Ted Ewigks Villa in Rom installieren konnten, ist mir unklar. Als wir die Blumen entdeckten, wußten wir von diesen Unsichtbaren noch nichts. Aber so mörderisch, wie sie sich verhalten, kann ich mir nicht vorstellen, daß sie damals die ganze Zeit über nur stillgehalten haben. - Zum ersten Mal haben wir sie auf dem Planeten Tharon kennengelernt, das war eine Welt der Ewigen. Ich würde gern mehr über sie herausfinden. Aber bisher habe ich es noch nicht geschafft, mit einem von ihnen zu reden. Ich kenne sie nur mordend - oder sterbend!«
»Das ist keine gute Voraussetzung«, bedauerte Shado.
In diesem Moment stoppte das Taxi an den Piers. »Wenn ich hiel noch eine Empfehlung aussplechen dalf«, begann Pete, aber Zamorra schwang sich schon aus dem Wagen. Diesmal brauchte er den Chinesen nicht extra darum zu bitten, daß er wartete. Auch Shado und die beiden Frauen stiegen aus.
April zeigte plötzlich eine Gänsehaut auf den Armen.
»Sie sind hier«, flüsterte sie. »Ich kann sie ganz deutlich spüren.«
»Das wissen wir doch«, sagte Nicole leise und legte einen Arm um die Schultern ihrer Freundin. »Durch Shado…«
Aber was im nächsten Moment geschah, damit hatte keiner von ihnen gerechnet…
***
Ran Munro hatte die Formalitäten erledigt und die Liegegebühren für mehrere Tage im voraus bezahlt. Er wußte nicht, wie lange die Aktion in Sydney dauern würde, es spielte für ihn auch keine Rolle. Er ging aber davon aus, daß die SEASTAR mindestens vier Tage vor Ort bleiben würde. Das bedeutete erneut Landurlaub für die kleine Crew.
Wartungsarbeiten waren derzeit nicht erforderlich, weil die bereits in Melbourne erledigt worden waren, und das Schiff wurde nicht schöner dadurch, daß der Frühjahrsputz als Beschäftigungstherapie alle paar Tage wiederholt wurde.
Vom Büro des Hafenkapitäns aus telefonierte er mit dem Schiff und bekam Marconi an den Apparat.
»Schiff sichern, und dann könnt ihr die nächsten zwei Tage machen, was ihr wollt«, versprach er. »Aber ständige Rufbereitschaft halten, wie immer.«
»Aye, Skipper. Die anderen sind schon von Bord, die Pieper samt Ersatzbatterien am Mann.« Damit waren die Rufgeräte gemeint, die notfalls jedem Träger anzeigen konnten, daß er unverzüglich das nächste Telefon benutzen und das Schiff anrufen sollte.
Munro grinste unwillkürlich; daß die Crew sich größtenteils bereits in den Landurlaub verabschiedet hatten, war keine Disziplinlosigkeit, sondern Routine. Man kannte das ja schon von unzähligen anderen Häfen her, bei jedem Anlegen war es das gleiche Spiel. Die offizielle Urlaubserlaubnis war eigentlich nur noch eine juristische Formalität.
»Ach, übrigens, Skipper«, fiel Marconi noch etwas ein. »Hast du ein Programm geschaltet?«
»Wie kommst du darauf?« fragte Munro zurück.
»Der Zentralrechner arbeitet«, sagte Marconi. »Er gibt dauernd Output auf einen der Monitore.«
»Schalt ihn ab!« verlangte Munro. »Habe ich schon einmal gemacht, aber als ich dann den Leitstand, verlassen wollte, war er wieder an. Elektronik, natürlich.
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