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0559 - Zarkahrs Zorn

0559 - Zarkahrs Zorn

Titel: 0559 - Zarkahrs Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Rande, was sein Rivale um die Macht in der Sippe hier trieb.
    »Zeige mir nun den Corr-Tempel«, befahl er.
    »Sofort, Großer«, versprach der Derwisch.
    Er war auch noch anderswo herumgestrolcht und hatte Beobachtungen gemacht. Da er nicht nur Zorrn verpflichtet war, sondern auch Todesangst vor Zarkahr hatte, konnte es nicht schaden, sich den Geflügelten durch weitere, unverlangte Neuigkeiten gewogen zu stimmen.
    »Da ist vielleicht noch etwas, was Euch interessiert. Eigenartige Wesen sind in der Stadt aufgetaucht. Solche, wie sie noch niemand auf der Erde gesehen hat. Bestimmt nicht, denn sie sind unsichtbar. Und sie kommen von den Sternen.«
    »Unsichtbar? Woher weißt du von ihnen?« polterte Zarkahr ungeduldig.
    »Unsichtbar für die Augen von Menschen und vielen Dämonen. Doch ich erkannte sie, ohne daß sie mich erkannten.«
    »Zeige sie mir, ich will mehr darüber wissen«, entschied Zarkahr.
    Unsichtbare…
    Es gab genügend Dämonen, die in der Lage waren, sich unsichtbar zu machen. Aber die Worte des Derwischs klangen nicht danach, als gehörten jene, von denen er sprach, dazu.
    Unsichtbare, die von den Sternen kamen?
    Er mußte mehr darüber erfahren.
    Vielleicht verschaffte ihm das einen unschätzbaren Vorsprung!
    ***
    Die Unsichtbaren erreichten den Hafen. Dutzende von kleineren und größeren Schiffen lagen hier an den Piers.
    Ourryürroh sah seine Artgenossen fragend an.
    »Das Schiff dort«, sagte Grruyürr entschieden. Er deutete auf eines der Boote, das sich durch seine Form erheblich von den anderen unterschied. -Von seiner Größe her hätte es eigentlich Segel besitzen müssen, aber es war seltsam flach gebaut und war überraschend glatt.
    Hätte es sich um das Beiboot eines Raumschiffs gehandelt, so wäre es von seiner Gestaltung her sicher für die schwierigsten Planeten geeignet gewesen. Es hätte mühelos durch die furchtbarsten Wirbelstürme von »Extrem-Welten« fliegen können, aber seltsamerweise schien es nur dazu gebaut worden zu sein, um auf dem Wasser zu fahren.
    Dort also war der Dhyarra-Kristall zuletzt aktiviert worden.
    »Es könnte ein Wasserfahrzeug der Ewigen sein«, überlegte Chronnyrr. »Zu den anderen Transportmitteln dieses Planeten paßt es nicht so recht.«
    Ourryürroh wies mit einer Hand auf ihn.
    »Begib dich an Bord«, befahl er. »Untersuche es. Versuche so viel wie möglich über Schiff und Besatzung herauszufinden. Und darüber, wie viele Ewige im Einsatz sind.«
    Chronnyrr bestätigte und betrat das Schiff, um es zu durchsuchen.
    In seiner Unsichtbarkeit fühlte er sich absolut sicher.
    Das war ein Fehler…
    ***
    Der Taxifahrer wunderte sich über gar nichts.
    Weder darüber, daß er aufgefordert wurde, wieder zurück zum Hafen zu fahren, noch über die Unterhaltung seiner Fahrgäste.
    Das großzügige Trinkgeld, das von April noch einmal zusätzlich aufgestockt worden war, ließ ihn keine weiteren Fragen stellen. Im Gegenteil, er bot sich an, dieser Kundschaft »exklusiv« zur Verfügung zu stehen - »vielundzwanzig Stunden lund um die Uhl«, wie er versicherte.
    Bei tausend US-Dollar kein Wunder, das verdiente er sonst in einer ganzen Woche.
    Zamorra und Nicole waren es statt seiner, die über Aprils plötzliche Großzügigkeit staunten. Gut, sie gehörte nicht gerade zu den sieben Ärmsten der Welt und hatte gerade für eine Yacht fünf Millionen US-Dollar von Mr. Ricardo kassiert, dennoch aber hätte man annehmen sollen, daß sie als durchaus clevere Geschäftsfrau ihr Kleingeld beisammenhielt. Auch Leute wie Rockefeller waren nicht dadurch reich geworden, daß sie Geld ausgaben, sondern indem sie es sammelten.
    Aber Zamorra kritisierte Aprils Verschwendungssucht nicht, immerhin brachte ihm das die unbegrenzte Loyalität des Taxifahrers ein. Er nannte sich Pete Lol-Chan und hatte angeblich von Hongkong über Peking und Moskau bis New York, Rom, Kassel und Sydney jede Menge Verwandte, die gutgehende und preiswerte Restaurants besaßen. Im Verlauf der Fahrt nutzte er auch jede Gelegenheit, auf andere Geschäftszweige des weltweit verstreuten Clans hinzuweisen. Zamorra schaltete seine Ohren dahingehend auf Durchzug und widmete sich Shado.
    Der Aborigine berichtete von den Regenbogenblumen im Hyde Park und von den Unsichtbaren, und Zamorra erklärte ihm, was er über diese Blumen und vor allem über die insektenäugigen Wesen wußte. Der lauschende Taxifahrer nickte dazu, als sei so etwas für ihn völlig normal.
    Völlig normal, daß es Wesen gab, die aus

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