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056 - Satans Mörderuhr

056 - Satans Mörderuhr

Titel: 056 - Satans Mörderuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Partie?«
    »Wenn man die Arbeit mit einem Vergnügen verbinden kann, bin ich
der letzte, der davon Abstand nimmt, Sir .«
    »Dann also drei Plätze, X-RAY-3! Man soll seine besten Leute bei
der Stange halten, nicht wahr ?« Grinsend unterbrach
X-RAY-1 die Verbindung zum Büro Larry Brents.
     
    ●
     
    Man sah dem Mann am Fußgängerüberweg auf den ersten Blick nicht
an, dass er Amerikaner war und derzeit seinen Urlaub in Paris verbrachte. Floyd
Riggins unterschied sich vom Strom der Touristen, die regelmäßig von der
anderen Seite des Ozeans herüberkamen. Riggins war elegant wie ein Großstädter
gekleidet, während sich die meisten amerikanischen Touristen eher lässig und
salopp gaben. Riggins kleidete sich mit einem Schick, den man ohne Übertreibung
als pariserisch bezeichnen konnte.
    Der Amerikaner hatte überhaupt viel von einem Franzosen an sich.
Er beherrschte nicht nur die Sprache perfekt und akzentfrei, er liebte auch das
Land und die Leute und vor allem die französische Küche. Er war Schauspieler.
In Amerika war er der Hauptdarsteller einer erfolgreichen Serie, die den
Wild-West-Rummel aufs Korn nahm. In Das Greenhorn spielte er einen
tollpatschigen Cowboy, der in seiner Unfähigkeit zu schießen und zu reiten
einfach nicht zu übertreffen war. Dennoch gelang ihm immer das Richtige, und er
wurde sogar zum Helden und Frauenliebling wider Willen. Die Serie lief zurzeit
auch in mehreren europäischen Ländern, unter anderem in England, Deutschland,
Frankreich und Spanien.
    Riggins setzte sich in Bewegung, als die Ampel von Gelb auf Grün
sprang. Mit dem Menschenstrom wurde er über die Straße geschoben. Als Riggins
die andere Seite erreichte, fühlte er wieder einen leichten Schwindelanfall.
Der Schauspieler beeilte sich bis zur Hauswand zu kommen, um sich dort
abzustützen und die Augen zu schließen. Es fing also schon wieder an, ging es
ihm durch den Kopf. Eine ältere Frau wurde auf ihn aufmerksam. »Ist Ihnen nicht
gut, Monsieur ?« , fragte sie besorgt. »Kann ich etwas
für Sie tun ?« Gequält wandte Riggins ihr sein Gesicht
zu. Kalter Schweiß perlte auf seiner Stirn. »Es ist nichts«, sagte er gepresst.
»Ein kleiner Schwächeanfall, der rasch wieder vorübergeht.« Er versuchte zu
lächeln.
    »Soll ich einen Arzt verständigen, Monsieur ?« ,
fragte die hilfsbereite Dame.
    Riggins schüttelte den Kopf. »Nicht nötig! Merci, Madame!« Riggins
lehnte sich gegen die Wand. Er kannte diese Anfälle. Seit geraumer Zeit
begleiteten sie ihn. Sein behandelnder Arzt hatte jedoch keine gesundheitliche
Schädigung feststellen können und ihn deshalb zu einem Psychotherapeuten
geschickt. Bei den bisher fünf Sitzungen war ein erstaunliches Ergebnis
zustande gekommen: der Psychotherapeut hatte in Tiefenhypnose festgestellt,
dass Floyd Riggins schon mal gelebt hatte!
    Eindeutig war während der Sitzungen zum Ausdruck gekommen, dass
er, Riggins, einmal eine bedeutende Stellung in einem anderen Land innegehabt
hatte. Das alles lag schon weit zurück. Anfang des achtzehnten Jahrhunderts
müsste sein erstes Dasein gelegen haben. Und bei dem Land handelte es sich
eindeutig um Frankreich. In der Tiefenhypnose hatte Riggins Details
geschildert, die er normalerweise nicht wissen konnte. In der Tiefenhypnose
hatte er auch französisch sprechen können, noch ehe er mit Sprachkursen
überhaupt begonnen hatte! Dieses Symptom faszinierte sowohl den behandelnden
Psychotherapeuten als auch den Schauspieler. Riggins musste dem Psychologen
gestehen, dass er seit jeher eine Schwäche für Frankreich hatte, dass er
glaubte, das Land zu kennen, obwohl er nie dort gewesen war. Von einem kleinen
Ort in Burgund hatte er zahlreiche Einzelheiten schildern, hatte Namen und
Straßen nennen können, ohne sich jedoch daran zu erinnern, wer er selbst schon
mal gewesen sein könnte.
    Und jetzt drängte sich ihm wieder ein Bild auf, das er schon so
oft gesehen hatte: ein einsames Haus am Rande eines kleinen Ortes namens
Beaune. Das Haus, das er vor sich sah, lag inmitten einer parkähnlichen Anlage.
Auf dem breiten, gepflasterten Weg stand eine schöne Kutsche. Pferde wieherten
in den Ställen. Aus der Tiefe seines Unterbewusstseins stieg etwas empor und
ergriff nun vollends Besitz von seinem Ich. Seit Monaten spürte Riggins das
Fremde, das Unbekannte in sich, das nach Befreiung drängte. Nun siegte es. Die
alte Narbe zwischen seinen Augen, die er von Geburt an hatte, schmerzte und
flammte in hektischem Rot, und er glaubte sich

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