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056 - Satans Mörderuhr

056 - Satans Mörderuhr

Titel: 056 - Satans Mörderuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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glücklicher Zufall, dass gerade
Sie heute Abend unter meinen Gästen sind. Ich kann mir nicht vorstellen, mit
jemand anderem über dieses Problem zu sprechen, das mir der Anwalt meines
Bruders aufgezeigt hat. Henri ist normal. Er war es jedenfalls, als ich ihn das
letztemal sah. Und er verhält sich auch der Polizei gegenüber normal, wenn er
die Aussage verweigert, seinem Anwalt dagegen die notwendigen Hinweise gibt.
Und doch ist da etwas, das ... ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll ...«
    »Reden Sie, wie es Ihnen in den Sinn kommt«, ermunterte X-RAY-3
den Franzosen. »Was hat es mit der Uhr auf sich ?«
    Laveaux zuckte die Achseln. »Auch der Anwalt wusste darüber nicht
besonders viel zu sagen. Henri hat ihm lediglich die Umstände geschildert. Und
das waren folgende: Ein Kunde meines Bruders, Monsieur Trondell, war ein
begeisterter Sammler alter Stücke. Er interessierte sich seit geraumer Zeit
besonders für die Uhr eines vor rund zweihundert Jahre lebenden Marquis. Mein
Bruder gab seinem Anwalt an, dass diese Uhr den Besucher ermordet habe,
während er, Henri, sich mehr als fünfzehn Meter vom Ort des Geschehens im
Ladenlokal aufgehalten habe !«
    Larry Brent wurde hellhörig. »Merkwürdig«, murmelte er, »und wie
soll der Mord passiert sein ?«
    Laveaux zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Eine ziemlich
verworrene Geschichte. Mein Bruder muss selbst verwirrt gewesen sein, als seine
Festnahme erfolgte. Die Polizei hat eine Indizienkette aufgestellt, die
eindeutig nachweist, dass Trondell zuletzt das Antiquitätengeschäft betreten
hat. Ein Zeuge hat ihn dort hineingehen, aber nicht mehr herauskommen sehen.
Mein Bruder streitet das noch ab. Seinem Anwalt hat er empfohlen, alles über
die rätselhafte Uhr des Marquis de Bergerac herauszufinden .«
    »Marquis de Bergerac? Nie gehört .«
    »Ich werde natürlich alles daran setzen, mehr über diese
mysteriöse Geschichte zu erfahren«, murmelte Laveaux dumpf. »Und wenn es Ihnen
möglich ist, möchte ich Sie bitten, mich zu begleiten .«
    »Sie wollen nach Paris ?« , fragte Larry
sofort.
    »Ja! Ich hätte sowieso spätestens nächste Woche geschäftlich
hinfliegen müssen. Ich ziehe die Reise einfach vor. Können Sie mich begleiten?
Ich weiß, dass ich gerade für diesen Fall in Ihnen einen verständnisvollen
Partner hätte .« Larry dachte nach. »Die Sache
interessiert mich. Sie müssen jedoch verstehen, dass ich mich in diesem
Augenblick noch nicht festlegen kann. Ich rufe Sie spätestens morgen früh um
zehn Uhr an und sage Ihnen Bescheid. Einverstanden?«
    »Einverstanden, Larry! Und vielen Dank. Ich fühle mich schon
wohler .«
    X-RAY-3 hob die Augenbrauen. »Aber ich habe noch nicht zugesagt,
Jean .«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie noch absagen, Larry .« Mit diesen Worten wandte Laveaux den Kopf. Larry folgte
dem Blick des Franzosen und bemerkte die Hawaiianerin, die an der Bar stand und
mit einem verlorenen, etwas wehmütigen Blick herüberschaute und Larry leicht
zuwinkte, als sie erkannte, dass er sie sah. »Sie wird mitfliegen, Larry«, fuhr
Laveaux fort.
    »Ich denke, sie kehrt nach Honolulu zurück«, wunderte sich der
Amerikaner.
    »Nicht vor vier Wochen. Ich brauche sie noch in Paris, New York,
London und Berlin als Modell für die neuen Bademoden .«
    »Na, dann wird sich ja in Paris sicher die Gelegenheit bieten, sie
mal im Bikini zu sehen«, freute sich X-RAY-3.
    »Bei Ihnen wird sie auch auf diese Textilreste verzichten. Wenn
man sie beide vorhin so zusammen gesehen hat !« Der
Franzose klopfte dem Amerikaner jovial auf die Schulter, kehrte zu seinen
Gästen zurück und war der fröhliche, allgegenwärtige und zuvorkommende
Gastgeber, dem man seine Sorgen nicht ansah.
     
    ●
     
    Trotz der langen Nacht war Larry Brent verhältnismäßig früh auf
den Beinen. Um acht Uhr schon fuhr der knallrote Lotus Europa auf dem Parkplatz
des Tavern on the Green vor. Über den geheimen Lift wurde der Agent zwei
Stockwerke in die Tiefe getragen. Der lange, weißgekachelte Korridor lag vor
ihm. Lautlos strömte Frischluft aus den Schächten, und verbrauchte Luft wurde
abgesaugt.
    X-RAY-3 musste mehrere automatische Kontrollen über sich ergehen
lassen. Das fing bereits beim Betreten des Lifts an. Elektronische Geräte
tasteten den Besucher ab, Computer werteten die Daten aus und verglichen sie
mit den Unterlagen, die von jedem Agenten und Angestellten der PSA gespeichert
waren. X-RAY-3 setzte sich unmittelbar nach seiner Ankunft in

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