056 - Satans Mörderuhr
sich.
Ruhe und Einsamkeit umgaben ihn. Aber er war nicht allein. Er merkte, dass sich
etwas neben ihm bewegte.
●
Nachdem er alle Fakten zusammengetragen hatte, nahm X-RAY-1
umgehend Kontakt zu Iwan Kunaritschew alias X-RAY-7 auf. Der bärenstarke Russe
arbeitete an einem Fall in Korea. Dort nahm er einen Mann unter Kontrolle, von
dem die Leute behaupteten, er sei ein böser Zauberpriester, ein Hexenmeister,
der finsteren Mächten Opfer darbrächte. In der Tat hatte Kunaritschew
inzwischen festgestellt, dass an dem Gerede etwas dran war. Iwan Kunaritschew
stand unmittelbar vor Abschluss des Falles. Der letzte Informationsbericht über
den Funksatelliten hatte durchaus Positives gebracht. Der Russe meldete sich
sofort, als das Rufzeichen verklungen war. »X-RAY-1, hier spricht X-RAY-7 ...«
»Wie weit sind Sie in Ihrer Angelegenheit gekommen, X-RAY-7 ?« , wollte der Leiter der PSA zunächst wissen.
»Ich habe den Mann überführen können. Im Moment halte ich mich
noch im Polizeipräsidium in Seoul auf. Ich versuche die Herrschaften hier zu
überzeugen, dass man es nicht mit gewöhnlichen Mordfällen zu tun hat. Es wird
wahrscheinlich nicht ausbleiben, das Innenministerium einzuschalten und die
Verhandlung überregional durchzuführen. Wir müssen eine Freigabe erreichen,
damit dieser Mann unseren Fachleuten zur Verfügung steht, ehe man ihm den
Prozess macht. Hier spielen eine Anzahl von Faktoren
eine Rolle, die ich an dieser Stelle und zu diesem Zeitpunkt nicht näher
erläutern möchte. Einen ausführlichen schriftlichen Bericht lege ich Ihnen
unmittelbar nach meiner Rückkehr vor. Ich nehme an, dass ich spätestens morgen
früh abfliege .«
»Wenn alles okay ist, würden Sie es sich zutrauen, sofort
aufzubrechen, X-RAY-7? Um alles weitere, um die bürokratischen Einzelheiten in
Seoul kümmere ich mich dann .«
»Sie würden mir damit einen Gefallen tun, Sir. Verhandlungen mit
Behörden haben mir noch nie gelegen .«
»Buchen Sie eine Maschine nach Bangkok! Es ist äußerst dringend!
Je schneller Sie dort sein können, desto besser ist es. Es sieht ganz so aus,
als müssten Sie X-RAY-3 unterstützen .«
Kunaritschews Stimme klang ernst, als er fragte; »Ist er in
Gefahr? Ist etwas passiert ?«
»Bis jetzt noch nicht. Aber der Fall spannt seinen Bogen weit über
den Erdball .« X-RAY-1 weihte seinen Agenten mit ein
paar kurzen Worten ein, so dass er alles über die unheimliche Uhr des Marquis
erfuhr. »Sie befindet sich im Besitz eines gewissen Amar Tatajapatai .«
»Du lieber Himmel! Kann man einen solchen Namen denn überhaupt
behalten? Tatajapatai — ich versuch's .«
»Sie haben es schon geschafft, X-RAY-7. Mit Tatajapatai hat es
seine besondere Bewandtnis. Seine Botschaft hat ihn nach Bangkok abgeschoben.
Davon weiß er noch nichts. Er ist der Überzeugung, dass man ihn lediglich
versetzt hat und ihn mit einer anderen Aufgabe betraut. Tatajapatai steht im
Verdacht, dass er geheime Papiere mit entscheidenden militärstrategischen
Angaben weitergegeben hat - an Leute, die davon gar nichts wissen sollten .«
»Dann soll ich wohl James Bond spielen? Die Sieben steht schon
hinter meinem Namen. Fehlt nur noch das Null Null, Sir .«
»Gerade das wollen wir vermeiden. Der Geheimdienst hat sich
bereits eingeschaltet und beschattet Tatajapatai. Uns interessiert nur eins:
die Uhr! Er hat sie als Souvenir von Paris mitgenommen. Bringen Sie diese Uhr
an sich! Tatajapatai hat sie ordnungsgemäß erstanden. Wir zahlen ihm genau den
Preis, den er dafür ausgegeben hat. Sollte die Uhr schon nicht mehr in seinem
Besitz sein, dann sorgen Sie dafür, den neuen Besitzer kennenzulernen, ehe der
Mechanismus sich wieder selbständig macht und weitere Köpfe auf der Strecke
bleiben !«
»Choroschow, Sir. Ich habe verstanden. Um mich scheinen Sie sich
gar keine Sorgen zu machen? Man weiß zwar nicht, wie das Ührchen funktioniert,
aber diesen Test wird ein PSA-Agent gern vornehmen. Erschrecken Sie nicht, wenn
man Ihnen meinen Kopf per Eilboten ins Haus schickt, Sir !«
Die Worte klangen ein wenig respektlos, aber X-RAY-1 war Kummer
mit seinen Agenten gewöhnt. Er wusste, wie es gemeint war.
»Sie brauchen nur Ihren Kopf nicht zu weit in die Uhr zu stecken,
X-RAY-7, dann kann nichts passieren. Das ist jedenfalls die Ansicht, die wir
bis jetzt gewonnen haben. Ganz sicher sind wir allerdings nicht .«
»Das ist immerhin ein Trost. Wie wollen Sie die Uhr haben,
X-RAY-1? Sauber verpackt oder in Form von
Weitere Kostenlose Bücher