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0560 - Satans treue Diener

0560 - Satans treue Diener

Titel: 0560 - Satans treue Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ließ. Eine Hochdruckzone lag über ganz Frankreich und beglückte das Land mit anhaltender spätsommerlicher Hitze.
    »Hoffentlich reicht das aus«, sagte er und drückte Nicole einige der behandelten Gemmen in die Hände. »Sollten wir attackiert werden, mußt du versuchen, die Angreifer mit den Gemmen zu treffen. Theoretisch müßte das ihre Kräfte schwächen, zumindest soweit, daß einer von uns Zeit hat, sich zu konzentrieren und den Dhyarra-Kristall einzusetzen.«
    »Dein Wort in Merlins Ohr«, murmelte Nicole.
    Ihr war nicht sonderlich wohl zumute, als sie sich wieder aufmachten.
    Jetzt würde es zur Entscheidung kommen…
    ***
    Es handelte sich um eine Großbaustelle am Stadtrand!
    Maßlos überrascht standen Zamorra und Nicole vor der gewaltigen Baugrube, die ganz bestimmt nicht erst in den letzten zehn Minuten ausgehoben worden war.
    Der Bauleiter schüttelte den Kopf. »Wer auch immer Sie hierher geschickt hat, der hat Ihnen einen gewaltigen Bären aufgebunden. An dieser Ausschachtung arbeiten wir seit fast zwei Wochen. Morgen sind wir fertig. Hier entsteht ein zwölfstöckiges Büro- und Wohnhaus mit drei Nebentrakten und Tiefgaragen.«
    »Was befand sich hier vorher?«
    »Schrebergärten.«
    Zamorra und Nicole sahen sich an. »Kein größeres Haus? Keine unterirdischen Anlagen? Keller oder vielleicht Bunkeranlagen aus dem Zweiten Weltkrieg?«
    »Nichts. Wie kommen Sie darauf? Sieht so aus, als hatte jemand versucht, Sie mit einem Aprilscherz in die Wüste zu schicken. Was soll denn hier gewesen sein? Bunkeranlagen, Haus… worauf wollen Sie hinaus?«
    Zamorra zeigte ihm den Zeitungsartikel. »Die Adresse, an der sich das alles abgespielt haben soll, ist diese hier.«
    »Dann hat der Reporter ’nen Vogel, aber einen vom Typ Albatros!« stellte der Bauleiter trocken fest. »Hier hat es in den letzten dreißig Jahren nur Schrebergärten gegeben, und in denen standen allenfalls ein paar kleine Holzhütten für Hacke, Spaten und Weinregal. Aber ein Haus, das Platz für solche Orgien bietet… nee, mein Lieber, da hat Ihr Federfuchser Sie reingelegt oder was verwechselt.«
    Zamorra dankte.
    Er hatte bei dem Bauleiter keine magische Aura feststellen können. Er wurde nicht von jemandem beeinflußt. Auch Nicole hatte ihn kurz telepathisch sondiert und nichts Verdächtiges festgestellt. Der Bauleiter sprach die Wahrheit.
    »Aber wenn die Adresse falsch ist, warum hat JUPITER AMMON Picard umgebracht? Nur, weil er selbst vielleicht den richtigen Ort kannte? Aber warum wollte er dann in seinem Artikel diese Adresse angeben?«
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Ich begreife zudem nicht, warum überall dort, wo diese Mörder auftauchen, die Sigillmünzen Zurückbleiben. Wenn die Sekte wirklich geheim und unerkannt bleiben will, ist das doch viel zu verräterisch. Und - seit wann gibt es diese Sekte eigentlich? Warum haben wir noch nie etwas von ihren Umtrieben gehört? Das einzige, was wir wissen, ist, daß sie hinter dem Gordischen Knoten her sind. Und daß sie dafür sogar Menschen ermorden oder in den Wahnsinn treiben. Inzwischen bin ich mir nicht mehr sicher, was ich von der ganzen Sache überhaupt noch halten soll.«
    »Vielleicht gibt es diese Sekte schon lange, und sie hatten nur noch keinen Grund, an die Öffentlichkeit zu gehen«, überlegte Zamorra. »Vielleicht sind sie nie herausgefordert worden…«
    Er verstummte, griff sich an den Kopf.
    »Das gibt’s einfach nicht«, stieß er hervor. »Du mußt eigentlich recht haben, so etwas ist unmöglich. Eine Sekte, die seit langer Zeit existiert, muß irgendwann einfach auffallen. Vor allem, wenn sie mordet und dabei auch noch diese Münzen hinterläßt! Ich versteh nicht, wieso trotzdem kein Mensch etwas von JUPITER AMMON weiß!«
    »Mit Ausnahme von uns und dem Reporter, nur kann der nichts mehr verraten!«
    »Und damit stehen wir wieder am Anfang«, murmelte Zamorra verdrossen. »Wie schon einmal.«
    Er schlug mit der geballten Faust in die andere Handfläche.
    »Und nun?« fragte Nicole.
    »Wir suchen noch einmal diesen Monsieur Gerard auf. Ich will unveröffentlichte Fotos sehen. Ich will einen Stadtplan sehen, einen Reiseführer von Orleans. Und wenn ich drei Nächte lang dasitze und nur grübele - wenn JUPITER AMMON in Orleans so etwas wie einen Tempel hat, werden wir ihn finden! Und wenn es auch nur den Hauch einer Spur gibt, werden wir dieser Spur nachgehen!«
    ***
    »Sie schon wieder? Sie haben ’ne Nase wie ein guter Reporter«, behauptete

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