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0560 - Satans treue Diener

0560 - Satans treue Diener

Titel: 0560 - Satans treue Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gegangen wart«, sagte sie, »rief Bob Tendyke an.«
    Zamorra verhielt mitten in der Bewegung.
    Es kam öfters vor, daß Robert und er miteinander telefonierten, schließlich waren sie Freunde. Aber Nicole würde dieses Telefonat sicher nicht ausgerechnet jetzt erwähnen, wenn es nicht eine bestimmte Bedeutung hätte.
    »Und?« fragte er stirnrunzelnd.
    »Ihr habt euch doch kürzlich in Ägypten herumgetrieben, nicht wahr?« Zamorra nickte.
    »Sicher. Rob und die Zwillinge sind also wieder in Florida?«
    »Sind sie. - Wenn ich mich recht entsinne, ging es in dem unterirdischen Wüstentempel doch um ein Schwert, nicht wahr? Das Schwert, mit dem Alexander der Große anno Piependeckel den Gordischen Knoten durchschlagen hat!«
    »Unter anderem«, sagte Zamorra langsam.
    Es war ein haarsträubendes Abenteuer gewesen. Tendyke hatte ihn eingeladen, an einer archäologischen Ausgrabung teilzunehmen, aber in dem Tempel, der nahe der libyschen Grenze in Ägyptens Wüstensand verborgen lag, fand sich nicht nur das legendäre Schwert, sondern vor allem das Versteck des erst kürzlich wiedererwachten Kobra-Dämons Ssacah. Nur um Haaresbreite hatten sie dieser mörderischen Falle entkommen können; aber alles, was sich im Tempel befunden hatte, war jetzt zerstört - sowohl das Alexanderschwert, dessen Echtheit niemand mehr hatte überprüfen können, als auch der Seelenkelch, den vor Ewigkeiten der Zauberer Merlin geschaffen und zu einer Waffe gemacht hatte, ehe er der Hölle den Rücken kehrte. Von der Existenz des Seelenkelchs hatten die Archäologen nichts geahnt, nur Tendyke hatte davon gewußt. Deshalb hatte er Zamorra hinzugezogen, weil er diese Geisel der Menschheit zerstören wollte, und dazu hatte er Zamorras Amulett gebraucht. Was Merlin geschaffen hatte, konnte nur durch etwas anderes von Merlin Geschaffenes zerstört werden. [3]
    Die gewaltige Explosion, die ausgelöst worden war, verdroß vor allem die Archäologen. Damit war ihre gesamte Arbeit am Tempel für die Katz gewesen. Das Schwert war vernichtet, und niemand konnte sagen, ob es wirklich jenem legendären Macedonenführer gehört hatte, der ein Reich eroberte, »in dem die Sonne nie unterging«, und der dennoch keine Ruhe mehr gefunden hatte, dieses Reich auch wirklich als sein eigenes zu regieren. Vorher war er unter mysteriösen Umständen in Babylon gestorben, im Jahr 323 v. Chr., zehn Jahre nach der legendären Schlacht bei Issos gegen die Perser…
    »Und nun halt dich fest, Chef«, verlangte Nicole. »Rob behauptet, dieser Gordische Knoten sei derzeit als heißeste Ware auf dem Markt, nur sollen sich daran schon ein paar Leute die Finger verbrannt haben.«
    »Wie das?« fragte Zamorra.
    »Laut Rob sind drei Händler, die diesen Knoten jeweils mit horrendem Gewinn weiterverkauft haben, ihres Reibachs nicht mehr froh geworden - weil sie auf rätselhafte Weise umgebracht wurden!«
    Robin spitzte die Ohren. »Drei Händler? Zufällig in Ankara, Zürich und Florenz?«
    Nicole nickte. Ohne hinzusehen, griff sie wieder nach der Sigill-Münze und bewegte sie spielerisch zwischen den Fingern.
    »Paßt gut zusammen, nicht wahr?« sagte sie. »Seit dem Anruf denke ich, daß dieser deCarjon der vierte Händler war, der sich an dem Gordischen Knoten dumm und dämlich verdienen wollte. Nur scheint auf dem verflixten Ding ein Fluch zu liegen, selbst Alexander der Große ist daran gestorben…«
    Das konnte Zamorra nicht so stehen lassen. »Nach zehn oder elf Jahren? Hier ging das wesentlich schneller!«
    »Hier hat ja auch vermutlich keiner die beiden Hälften des Knotens weiter zerhäckselt«, wandte Nicole ein. »Vielleicht brauchte der Knoten ja diese zehn Jahre oder auch länger, um sich von Alexanders Schwerthieb zu erholen! Laut Robert fällt das Ableben des ersten toten Kunsthändlers in die Zeit, in der ihr nach Ägypten geflogen seid, um das Alexander-Schwert zu bergen! Glaubst du noch an Zufälle und an den Weihnachtsmann, Chef? Was, wenn durch eure Aktion dieser Knoten beziehungsweise sein Fluch aktiviert wurden?«
    ***
    Wenn Nicole ihn Chef nannte, war sie nicht mehr Geliebte, sondern nur noch Sekretärin und Kampfgefährtin.
    Zamorra aber winkte ab.
    »Da glaube ich diesmal schon an einen Zufall. Es ist ja nicht mal sicher, ob das Schwert damals in Ägypten echt war. Immerhin ging es Doktor Alvarez’ Informanten und Fremdenführer Achmed ausschließlich darum, den Seelenkelch zu erbeuten, das Schwert war nebensächlich und vielleicht nur ein Köder,

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