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0560 - Satans treue Diener

0560 - Satans treue Diener

Titel: 0560 - Satans treue Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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damit jemand die Grabungs-Expedition finanziert und durchführt.«
    »Trotzdem!« beharrte Nicole. »Da muß was dran sein, es paßt einfach zu gut zusammen - hier der Knoten, da das Schwert!«
    »Und das alles liegt über zweitausend Jahre zurück!« murrte Robin. »Wann war das alles noch?«
    »Alexander wurde mit zwanzig Jahren König von Macedonien. Zwei Jahre später, 334 vor Christus, kam er nach Gordion«, half Zamorra aus. »Das liegt in Phrygien, in der heutigen Türkei. Der Ort heißt jetzt Yassihüyük und befindet sich etwa neunzig Kilometer westlich von Ankara. Damals wurde Phrygien von König Gordios regiert, und der führte als Streitwagen einen geweihten Ochsenkarren, um dessen Joch dieser Knoten überaus kunstvoll und äußerst kompliziert geschlungen war. Eine Weissagung behauptete, daß derjenige, der den Knoten lösen könne, der künftige Beherrscher Asiens werde.«
    »Ähnlich wie das Artus-Schwert«, überlegte Robin. »Das Schwert im Stein…«
    »Wer dieses Schwert aus Stein und Amboß zieht, ist nach Recht und Gesetz König von Britannien«, zitierte Nicole.
    Zamorra lächelte. Er hatte das Königsschwert Excalibur einst selbst in der Hand gehalten. Damals in der Mardhin-Grotte, bevor er in die Straße der Götter verschlagen wurde, in jene seltsame, phantastische Welt voller Magie, Götter, Dämonen und Gefahren… [4]
    »Viele hatten sich bereits schon vergeblich darum bemüht, den Knoten zu entwirren, da kam Alexander, nahm sein Schwert - und durchschlug ihn kurzerhand«, fuhr Zamorra fort. »Und als er etwa ein Jahr später bei Issos die Perser in die Flucht schlug, glaubte er tatsächlich daran, daß ihn die Weissagung berufen hatte, Herrscher über Asien zu werden. Er hat wohl nie darüber nachgedacht, ob es vielleicht eine andere Möglichkeit gegeben hätte, diesen Knoten zu lösen. Aber er wandte einfach die simpelste Lösung an, und der Erfolg schien ihm auch recht zu geben. Nur wollte das Schicksal es dann anders.«
    »Der Gordische Knoten also«, murmelte Robin. »Freunde, Freunde… wenn da wirklich was dran sein sollte -wer begeht für so ein Ding denn so abscheuliche Morde? Das ist doch völlig verrückt!«
    »Ein Mord ist immer abscheulich, ganz gleich, wie er ausgeführt wird«, sagte Zamorra. »Darf ich dich nebenbei an Fälle aus deiner eigenen Polizeipraxis erinnern, in denen Leute schon für ein paar Centimes in der Tasche erschlagen wurden?«
    »Das sind doch zwei verschiedene Paar Schuhe!« wandte Robin ein. »Straßenraub ist etwas ganz anderes als dieses Artefakt, von dessen Existenz ich noch nicht einmal überzeugt bin! Hast du nicht vorhin gesagt, daß du selbst an der Echtheit jenes ominösen Schwertes zweifelst? Wenn das Schwert nicht echt war, warum sollte es dann dieser Knoten sein? Vielleicht ist alles nur eine Sage, wie auch die Artus-Geschichte!«
    Zamorra sagte nichts dazu. Warum sollte er Robin darüber aufklären, daß es den Sagenkönig Britanniens tatsächlich gegeben hatte? Und daß Merlin ihm sogar einst eines der sieben von ihm geschaffenen Amulette zugedacht hatte?
    Viele Sagen und Legenden hatten einen wahren Kern, allerdings sah er manchmal ein wenig anders aus, als es spätere Erzähler ihren Zuhörern vorgaukelten. Viele Geschichten verändern oder verfälschen sich im Laufe der Zeit, vor allem, wenn sie erst viele Jahrhunderte nach ihrem tatsächlichen Ereignis erstmals niedergeschrieben werden.
    Nicole erhob sich.
    »Gehen wir einmal davon aus, daß es diesen Gordischen Knoten tatsächlich gibt - oder zumindest etwas, das von den Fachleuten oder Spekulanten dafür gehalten wird«, schränkte sie ein. »Dann müßte deCarjon ihn bereits weiterverkauft haben, ehe er starb.«
    »Sofern die Kette nicht hier endet -was ich eigentlich hoffe«, sagte Robin. »In diesem Fall wäre der Mörder der jetzige Besitzer, nachdem er vorher nur dem Weg des Knotens von Händler zu Händler gefolgt ist. Alles unter der Voraussetzung, daß es sich wirklich in allen Fällen um den gleichen Täter handelt.«
    »Nachahmungstäter, die international aktiv werden? Vergiß es«, sagte Nicole.
    »Ein guter Kriminalist bezieht auch das Unwahrscheinliche in seine Überlegungen mit ein«, erwiderte Robin. »Was glaubst du wohl, woher meine sagenhafte Aufklärungsquote kommt? Ich werde auch diese Sache knacken. Vielleicht nur mit eurer Hilfe, und vielleicht werde ich dafür erneut strafversetzt.«
    »Bei uns im Dorf ist der Job eines Verkehrspolizisten vakant«, grinste

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