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0560 - Satans treue Diener

0560 - Satans treue Diener

Titel: 0560 - Satans treue Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorra von Tagen sprach, dann mußte er wirklich äußerste Anstrengungen unternommen haben, um etwas zu sehen , denn je weiter der Betrachter in die Vergangenheit vorstieß, desto größer war auch der Aufwand an psychischer Energie. Die Grenze, bei der Zamorra normalerweise aufhörte, lag bei etwa vierundzwanzig Stunden - weiter drang er nur vor, wenn es wirklich sehr wichtig war, denn der Kräfteverbrauch entsprach sonst kaum noch dem Wert des Resultates.
    Daß er jetzt mehr psychische Energie bemüht hatte und trotzdem nichts erreichte, stimmte Nicole nachdenklich. Dr. Mathieu hatte die Tatzeit auf den vergangenen Abend gegen 21 Uhr bestimmt. Das lag noch keine vierundzwanzig Stunden zurück! Normalerweise hätte das Amulett also durchaus etwas anzeigen müssen. Wenn es jetzt zum Abbruch kam, besagte es, daß Merlins Stern noch viel schwächer geworden war, als sie bisher angenommen hatten.
    »Was jetzt?« fragte Robin.
    Nicole klopfte mit dem Zeigefinger gegen seine Brust.
    »Nun wirst du tatsächlich selbst herausfinden müssen, was es mit diesem Arpad Szodak auf sich hat. Schade, daß auf dem Vertrag keine Adresse erwähnt ist. Für einen Vertrag, bei dem es um solche Summen geht, eigentlich ungewöhnlich…«
    »Nicht unbedingt. Wenn’s um halblegale oder sogar verbotene Geschäfte geht, verzichtet man auf derlei Kleinigkeiten. Weil man sich ja kennt und Verträge in diesem Fall weniger per Anwalt, sondern vielmehr per Maschinenpistole angefochten werden…«
    Er stutzte.
    »Ob der Mord so etwas wie eine Anfechtung des Vertrages war? Immerhin hat dieser Szodak jetzt vermutlich den Gordischen Knoten - während de-Carjon sich das Geld nicht einmal mehr auszahlen lassen kann…!«
    »Hoffentlich ist der verflixte Knoten keiner, der zu Szodaks Galgenschlinge gehört«, bemerkte Zamorra trocken.
    Robin fuhr herum.
    »Du meinst…? Natürlich! Wenn die Kette dieser bestialischen Morde hier nicht ihr Ende gefunden hat, ist Arpad Szodak der nächste Todeskandidat… merde!«
    Er strebte in Richtung Ausgang.
    »Kommt endlich, damit ich die Tür wieder versiegeln kann! Das hat mir gerade noch gefehlt, jetzt auch noch die Fahndung nach diesem Szodak an kurbeln zu müssen, damit er in Schutzhaft genommen wird… Ein Ungar… na, da wird sich Interpol aber freuen… So wie ich mich auf die Überstunden freue, die heute noch auf mich zukommen…«
    »Und was wird aus unserem Essen im Nobelrestaurant bei romantischem Kerzenschein?« fragte Nicole. »Hattest du uns nicht dazu einladen wollen?«
    »Bin ich irre?« seufzte Robin, dann grinste er schelmisch. »Nur gut, daß ich mit meinen Überstunden jetzt ’ne Ausrede habe!«
    Zamorra und Nicole sahen sich an.
    »Die Suche nach diesem Szodak ist tatsächlich erst mal Angelegenheit der Polizei und nicht unsere Sache«, sagte sie. »Aber wenn wir nun schon mal in Lyon sind, können wir auch deinen anfänglichen Plan durchführen. Wie war das mit dem Tisch im Jardin ?«
    Zamorra grinste.
    »Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert…«
    ***
    Am folgenden Spätnachmittag meldete sich Robin telefonisch.
    »Wir haben diesen Arpad Szodak aufgespürt.«
    »Tot oder lebendig?« wollte Zamorra wissen.
    »Er lebt noch, nur weiß scheinbar niemand, wovon. Und daß er über eine Summe von fünf Millionen Francs verfügen könnte, kann sich kein Mensch vorstellen. Unsere Pariser Kollegen haben ihn erst einmal verhört, konnten sich dann aber nicht dazu überwinden, ihm einen Aufpasser vor die Wohnungstür zu stellen.«
    »Sie halten ihn also für den Täter?«
    »Es spricht eine Menge dafür. Ein Mann, der offiziell kein Vermögen besitzt, kann nicht von einem Moment zum anderen fünf Millionen aus dem Hut ziehen wie ein Bühnenzauberer das Kaninchen! Der Verdacht liegt nahe, daß Szodak zwar diesen Scheck ausgestellt hat, aber verhindern wollte, daß der grandios platzt. Dann wäre er wegen Scheckbetrugs drangewesen! Also ging man davon aus, daß er das Messerchen gewetzt und seinen Gläubiger ein wenig ermordet hat.«
    »Ging? Man geht also nicht mehr?«
    »Weil Szodak für die Tatzeit ein Alibi hat! Er hat erst gar nicht bestritten, am fraglichen Tag in Lyon gewesen zu sein. Er gab auch zu, kurz vor Feierabend diesen Handel über ein phrygisches Artefakt abgeschlossen zu haben. Was das nun genau für ein Ding ist, wollte er auch der Polizei in Paris nicht näher beschreiben, dûch zum Todeszeitpunkt saß er schon seit einer Stunde wieder im Zug! Beweis: die mit Datum und Uhrzeit

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