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0561 - Hetzjagd der Vampire

0561 - Hetzjagd der Vampire

Titel: 0561 - Hetzjagd der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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lenkten auch die Kraft, die von Angehörigen der Corr-Familie aufgebracht wurde, aber auch damit konnte Sarkana nichts anfangen.
    Er stellte nur fest, daß eine Reihe von Dorfbewohnern dahingehend manipuliert worden war, daß sie nicht nur wie Vampire dachten und handelten, sondern auch so fühlten. Die Manipulation ging so weit, daß ihnen sogar die langen Reißzähne wuchsen und daß sie über die enorme Körperkraft von echten Vampiren verfügten.
    »So nicht«, murmelte Sarkana. »Nicht in meinem Namen. Wo sind die beiden überhaupt?«
    Er suchte nach Gryf ap Llandrysgryf und Zamorra. Aber er konnte sie nicht auf Anhieb lokalisieren. Einflüsse hoher Entropie störten die Wahrnehmung.
    Wen er erkannte, war Yolyn.
    Er konnte keinen Kontakt mit ihr aufnehmen, doch ihr Vorgehen zeigte ihm, daß sie mit Zorrns Abänderungen des Planes ebenfalls nicht einverstanden war, daß sie noch loyal zu ihrem Vater stand.
    Wenigstens eine Person, die zuverlässig ist, dachte Sarkana bitter. Verlaß dich auf andere, und du bist verlassen…
    Er konnte sich nicht vorstellen, daß Zorrns Plan Erfolg haben könnte. Sein Aufgebot war viel zu groß.
    Gegen drei, vier Vampire würden die beiden Dämonenjäger zu kämpfen versuchen. Aber eine solche Ansammlung, wie Zorrn sie gefälscht hatte, war unlogisch. Für dermaßen viele Blutsauger war der vorgegebene Lebensraum viel zu klein. Jemand, der mit Vampiren soviel Erfahrung hatte wie Gryf, würde diese Unlogik durchschauen. Und wie er dann handeln würde, ließ sich nicht mehr berechnen. Der Plan mußte dann außer Kontrolle geraten.
    Deshalb mußte Sarkana dafür sorgen, daß es entweder zum sofortigen tödlichen Schlag gegen seine Feinde kam -oder daß Zorrns Wahnwitz rückgängig gemacht wurde.
    Vorsichtig, um nicht noch mehr Unheil anzurichten, fädelte sich Sarkana in die mentale Verbindung zu Astaroth und Astardis und zum Ort des Geschehens ein.
    ***
    Yolyn landete knapp vor Lerrys auf dem Sims und verwandelte sich zurück in ihre menschliche Gestalt.
    Erschrocken zuckte der Mensch zusammen. Er sah sie, wie sie in ihrer höchst spärlichen, verführerischen Bekleidung vor ihm stand, aber er sah auch die langen Eckzähne in ihrem lockend geöffneten Mund.
    Und er hatte gesehen, wie sie sich aus einer Fledermaus in eine Frau zurückverwandelt hatte.
    Etwas, das er in seiner vampirischen Form nicht gekonnt hatte!
    Yolyn war also eine echte Vampirin -während er selbst nicht wußte, was er war. Etwas geschah mit ihm, das er nicht begriff.
    Er stöhnte auf.
    »Was ist los?« ächzte er. »Was bedeutet das alles? Wieso steht hier diese riesige Kirche, die nicht hierher gehört? Wieso bin ich…?«
    Er verstummte, als Yolyn auf ihn zu trat.
    Sie bewegte sich in der schwindelnden Höhe, als gehe sie über einen ebenerdigen Weg. Er selbst dagegen empfand schon Furcht, wenn er nur über die Dachkante nach unten blickte - zumindest solange er menschlich war. In seiner anderen Form, in der er vampirisch fühlte und handelte, kannte er diese Furcht nicht, obgleich ihm jetzt bewußt wurde, daß er nicht wie andere Vampire fliegen konnte.
    Das Vampirische griff wieder nach ihm.
    Er fühlte sich wie im Licht eines Stroboskops.
    Die Erscheinungsformen seines Daseins wechselten in grausig-raschen Intervallen.
    Er wollte so nicht leben. Wenn er schon kein normaler Mensch mehr sein konnte, dann wollte er wenigstens ein richtiger Vampir werden!
    Doch das konnte er nicht. Ihm fehlte der Keim, und das Menschliche in ihm fürchtete die spitzen Zähne Yolyns.
    Lerrys - der Mensch - hatte früher nie geahnt, daß Yolyn eine Vampirin war. Sie bewegte sich wie alle anderen Menschen. Auch bei Tage. Sicher, das grelle Mittagslicht und die heiße Sommersonne mied sie, aber wer begab sich dann nicht in den Schatten?
    »Du bist Zorrns Kreatur«, hörte er Yolyn flüstern. »Zeige mir, was du über Zorrn und seinen Plan weißt. Was will Zorrn?«
    »Wovon redest du?« keuchte er.
    »Zorrn machte dich zu dem, was du jetzt bist«, raunte Yolyn. »Ich will dir helfen. Ich werde dich zu etwas ganz anderem machen - wenn du mir zeigst, was Zorrn in dir und den anderen tat. Öffne dich mir!«
    »Geh weg«, flüsterte er. Schon wieder wurde er wieder ganz menschlich, und die Furcht war wieder da. Furcht vor Yolyn, Furcht vor dem Abgrund.
    Lerrys wußte, daß der Tod auf ihn wartete.
    So oder so.
    Zorrn?
    Etwas war tief in ihm, ein schwaches Echo. Nicht auf den Namen, sondern auf etwas Unbeschreibliches.
    Ein Plan, eine

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