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0562 - Kurier nach Sol

Titel: 0562 - Kurier nach Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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angehalten. Es pfiff, als er sie aus der zum Bersten gespannten Lunge entließ. Er hatte Hunderte, Tausende von Malen Raumschiffe in den Überraum verschwinden sehen. Erst sah man die Reflexe der Schiffe, wie sie allmählich an Geschwindigkeit gewannen, dann blitzte es auf, und ein heller Lichtfleck erschien an der Stelle, an der das Fahrzeug in den Überraum eingetreten war. Der Fleck war der Widerschein der Energieentfaltung, unter der das Schiff den Eintritt in den Überraum vollzog.
    Aber hier...? Nichts. Die Punkte waren einfach verschwunden, wie weggeblasen.
    Xi-Ammr war so erschüttert, daß er seinen Tobsuchtsanfall völlig vergaß. Mit müder Stimme befahl er die Umkehr. Hier gab es nichts mehr zu tun.
    Das Schicksal hatte jedoch entschieden, daß Xi-Ammr und seine Leute heute keine Ruhe mehr finden sollten. Wieder stand das kleine Geschwader kurz vor dem Eintritt in den Überraum, als eine Funkbotschaft empfangen wurde. Sie stammte von dem Räumtender BB34BB, der sich dieser Tage in dem von Xi-Ammr befehligten Raumsektor im Einsatz befand. BB34BB gab zu verstehen, er habe ein Objekt eingefangen, das seinem Innern innerhalb kürzester Zeit erheblichen Schaden zugefügt hatte.
    Da BB34BB in Xi-Ammrs Aufsichtsbereich stand, blieb Xi-Ammr nichts anderes übrig, als sich den Schaden aus der Nähe anzusehen. Er gab Befehl zur Kursänderung.
    Wahrscheinlich hätte er mit weitaus mehr Begeisterung gehandelt, wenn er die Ursache des Schadens gekannt hätte, den BB34BB soeben gemeldet hatte.
     
    *
     
    „Heute ist einfach nicht unser Tag", meinte King Pollack gereizt, als die SHANTANG am Ende der Linearflugetappe in den Einsteinraum zurückkehrte und im selben Augenblick die Alarmsirenen zu heulen begannen.
    Auf den Meßschirmen tummelten sich Hunderte von Signalen in wildem Wirbel. Orin Ellsmere, der die wenigen Minuten des Linearflugs neben Pollack im Rechnerraum verbracht hatte, schickte sich an, Ordnung in das Durcheinander zu bringen, indem er den Komputer nach den Ursachen des Alarms befragte.
    Oben im Kommandostand hatte der CheF einen besseren Überblick über die Dinge. Der große Bildschirm, der mit Hilfe positronischer Tricks optische Sicht simulierte, zeigte mehrere Mondbahnradien vorab ein Objekt von mittlerer Größe, auf das die SHANTANG mit beachtlicher Geschwindigkeit zustrebte.
    In teleskopischer Sicht zeigte sich, daß das fremde Objekt mehrere Symmetrieebenen aufwies und im großen und ganzen von regelmäßiger Form war.
    Die SHANTANG näherte sich dem Fremdkörper mit einer Geschwindigkeit von knapp elfhundert Kilometern pro Sekunde.
    Erst als der CheF versuchte, die Fahrt abzubremsen, um eine Kollision zu vermeiden, wurde offenbar, was das geheimnisvolle Gebilde wirklich in sich hatte.
    Das Feldtriebwerk begann zu arbeiten. An der Leistung gemessen, mit der der Cheborparner es befuhr, hätte es die Restfahrt der Korvette in spätestens einer halben Minute aufzehren müssen. Die halbe Minute verging, und die Geschwindigkeit der SHANTANG - relativ zu dem unbekannten Objekt - war auf elfhundertundfünfzig Kilometer pro Sekunde gewachsen.
    Inzwischen hatte Orin Ellsmere die erste, vorläufige Auswertung vor sich liegen. Er sprach mit Cheborparczete Faynybret.
    „Wir liegen mitten in einem starken Traktorfeld", erklärte er.
    „Das Feld geht von dem Objekt aus, auf das wir uns zubewegen."
    „Haber! wir eine Aussicht, aus eigener Kraft aus dem Feld zu entkommen?" wollte der CheF wissen.
    „Kaum. Die Leistung des Feldes entspricht annähernd der Höchstleistung unserer Triebwerke."
    „Außerdem hatten wir noch keine Gelegenheit, das Triebwerk zu überprüfen, also lassen wir lieber die Finger davon. Um was für ein Objekt handelt es sich?"
    „Der sichtbare Querschnitt ist annähernd kreisförmig, dreieinhalb Kilometer Durchmesser."
    „Raumschiff?"
    „Nicht im gewöhnlichen Sinne, Sir. Mehr als drei Viertel der Kreisfläche besteht aus einem riesigen Loch. Das Traktorfeld ist trichterförmig. Der Trichter führt genau in das Loch hinein."
    „Wie sieht's drinnen aus?"
    „Schwer zu erkennen. Das Traktorfeld erzeugt einen derart hohen Störpegel, daß wir kaum weiter als bis an den Rand des Loches sehen können. Im Innern des Gebildes gehen jedoch noch andere Dinge vor sich. Ich bekomme Streuimpulse, die ganz eindeutig von nuklearen Schmelzprozessen herrühren."
    „Explosionen?"
    „Nein, stetige Prozesse, ungefähr so wie ein altmodischer Fusionsmeiler, nur wesentlich stärker."
    „Sonst

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