Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0562 - Kurier nach Sol

Titel: 0562 - Kurier nach Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Hauptsache links vor der Schleuse postiert hatte, weil sich das Schott von dorther öffnete. Der sicherste Platz für die drei Eindringlinge war daher ebenfalls die linke Schottwand.
    Dicht an die Wand gepreßt, rückten sie vorwärts, dem Schleusenausgang entgegen, während an der gegenüberliegenden Wand die gegnerischen Geschosse explodierten und die Halle mit einem Splitterhagel erfüllten, der den drei Terranern über kurz oder lang gefährlich werden mußte.
    Auf dem Boden liegend, schob Ellsmere sich hinter der Kante des Schleusenausgangs hervor.
    Er verließ sich darauf, daß der Feind vorläufig auf Trommelfeuer eingestellt war und ein Einzelziel nicht sofort beschießen würde. Aus seiner unbequemen Position heraus lenkte er nun seinerseits den Strahlfächer seines Blasters nach links. Flüchtig entstand in seinem Bewußtsein der Eindruck einer riesigen, niedrigen Halle, die durch eine weit entfernte, rechteckige Lichtquelle mit dämmerigem Halbdunkel erfüllt wurde. Er hatte keine Zeit, sich auf die Aussicht zu konzentrieren. Es gab andere Dinge, die eine Aufmerksamkeit erforderten. Auf seine erste Salve hin gellten draußen in der Halle schmerzhafte Schreie auf.
    Das Geknatter der Explosionen in der Schleuse hörte plötzlich auf. Gleichzeitig spürte Ellsmere, wie eine unsichtbare Kraft am Lauf seiner Waffe zerrte. Er hatte sich nicht getäuscht. Jenseits des Schleusenausgangs herrschte ein künstliches Schwerefeld.
    Auf seinen Befehl hin stießen Pollack und Hollingsworth sich ab und schossen mit währen Hechtsprüngen aus der Schleuse hinaus. Die künstliche Schwerkraft brachte sie schnell wieder zu Boden, aber sie waren darauf gefaßt und landeten auf den Füßen.
    Ellsmere hastete hinter ihnen drein. Fächerartig sprühten die Energiebahnen ihrer Waffen ins Halbdunkel.
    Die Schreie waren verstummt. Das Licht ihrer Lampen zeichnete helle Kegel in die von Qualm erfüllte Luft. Nach links hin war die Halle durch eine solide Metallwand abgegrenzt. In der Mitte der Wand gähnte eine finstere Öffnung. Ellsmere kam gerade noch rechtzeitig, um eine schattenhafte Gestalt durch die Öffnung hindurchgleiten zu sehen.
    Der Feind hatte die Flucht ergriffen.
    Er wandte sich nach rechts. Das leuchtende Rechteck, das er zuvor bemerkt hatte, war etwa hundert Meter entfernt und schien in Wirklichkeit eine Art Fenster zu sein. Durch die Fensterfläche hindurch erblickte er die Umrisse einiger Gegenstände, die Maschinen sein mochten. Der Raum jenseits des Fensters war hell erleuchtet, daher rührte das Dämmerlicht in der Halle.
    „Vorsicht!" schrie Pollack plötzlich. „Da ist noch einer!"
    Ellsmere ruckte herum. Auf dem Boden der Halle, halbwegs zwischen dem Ausgang der Schleuse und der Öffnung, durch die der Feind geflohen war, kauerte ein dunkles Etwas.
    „Es hat sich gerade bewegt!" behauptete Pollack.
    Ellsmere hob den Lauf des Blasters leicht an und feuerte eine kurze, energiearme Salve über den dunklen Körper hinweg auf die Wand der Halle. Der Fremde sollte wissen, daß ihm der Weg abgeschnitten war. Pollacks und Hollis Lampen erfaßten das dunkle Bündel. Ellsmere sah zwei Beine, die in bauschigen Hosen steckten und erstaunlich humanoid wirkten, und einen Körper, über dessen Umrisse die füllige Montur keine Aussage zuließ.
    Der Fremde lag mit dem Kopf in Richtung zur Wand und hatte beide Arme wie zum Schutz über den Schädel gezogen.
    Ein paar Meter abseits lag ein Instrument, das wie eine Kreuzung zwischen Armbrust und Eispickel aussah und wahrscheinlich die Waffe war, aus der die Explosivgeschosse verfeuert wurden.
    Die Szene war so grotesk, daß Ellsmere unwillkürlich lachen mußte. Er ging vorsichtig auf den Fremden zu und stieß ihm mit der Spitze des Stiefels leicht in die Seite. Das fremde Geschöpf zuckte zusammen und barg den Kopf noch tiefer unter den zum Schutz erhobenen Armen. Ellsmere schaltete seine Helmanlage so, daß seine Stimme über den kleinen Außenlautsprecher hörbar wurde.
    „Niemand will dir etwas tun", sagte er mit sanfter Stimme.
    Er wußte, daß der Fremde ihn nicht verstand.
    Aber vielleicht vermochte der Klang seiner Stimme ihn zu beruhigen. Er bückte sich und legte dem Ängstlichen die Hand auf die Schulter.
    Da drehte sich das fremde Wesen um. Orin Ellsmere sah in ein braunes, faltiges Gesicht, aus dem zwei weit aufgerissene, ängstliche Augen ihm entgegenleuchteten. Der Fremde hatte eine große, plattgedrückte Nase und einen dünnlippigen Mund.
    Auf dem Schädel

Weitere Kostenlose Bücher