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0562 - Kurier nach Sol

Titel: 0562 - Kurier nach Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hyperfunksignalen. die zwischen dem Würfelgeschwader und der Raumstation hin- und herwechselten.
    Sie wurden aufgezeichnet, obwohl vorerst keine Hoffnung bestand, daß sie je entschlüsselt werden würden. Die Spannung im Kommandostand wuchs.
    Würden die Insassen der Würfelschiffe veranlassen, daß das Traktorfeld abgeschaltet wurde? Oder würden sie versuchen, die Korvette mit einem anderen Trick aus dem Zylinder zu locken?
    Und wenn das Feld wirklich abgeschaltet wurde, hatte Chalid richtig verstanden, was man von ihm verlangte? Würde sich die Rückwand öffnen?
    Ellsmere verfolgte gleichzeitig die Anzeige auf zwei Meßgeräten. Das eine zeigte die Streuimpulse, die von den Fusionsmeilern in der Schmelzkammer herrührten. Das andere registrierte die Randeffekte des Traktorfeldes. Bevor die SHANTANG ihre Fluchtabsicht verwirklichen konnte, mußte die Anzeige auf beiden Schirmen auf Null gegangen sein.
    Auf dem Gerät, das die Streuimpulse der Meiler anzeigte, erschien plötzlich ein wirres Gewaber von Störsignalen. Es hielt ein paar Sekunden lang an. Als es verschwand, waren auch die Streuimpulse verschwunden. Der Oszillograph zeichnete eine schnurgerade, ununterbrochene Linie quer über den Schirm. „Meiler sind abgeschaltet!" meldete Ellsmere.
    Auf dem Pilotenpult nahm der CheF einige Schaltungen vor.
    Die SHANTANG setzte sich mit minimaler Triebwerkleistung in Bewegung. Es war so gut wie sicher, daß der Feind die Aktivierung der Triebwerke, besonders infolge des dazwischenliegenden Traktorfeldes, nicht anmessen konnte.
    Nach einem erneuten Signalwechsel zwischen der Station und den feindlichen Einheiten erlosch plötzlich und ohne Übergang das Traktorfeld.
    Die SHANTANG war nur noch einen Kilometer von der Rückwand entfernt. Ellsmere nutzte die Gelegenheit, um die Minisonde ein paar hundert Kilometer weiter auszufahren.
    Dadurch erweiterte sich sein Blickfeld, so daß er alle siebzehn gegnerischen Fahrzeuge auf den Orterschirm bekam. Der Feind hatte sich ebenfalls in Bewegung gesetzt. Mit hoher Beschleunigung näherte er sich der Raumstation. Die Form des Rings, in dem er seine Fahrzeuge stationiert hatte, wurde dadurch nicht beeinflußt. „Sechshundert Meter", rief der Cheborparner. „Wie hoch ist die Wandtemperatur?"
    Ellsmere las die Anzeige ab. „Zwölfhundert Grad!" Das war 600 Grad weniger als der Wert, der gemessen worden war, als die Meiler noch arbeiteten. Der Schmelzraum kühlte sich schnell ab.
    Sobald die Temperatur im Innern des Ofens unter fünftausend Grad gesunken war, würde die SHANTANG auch ohne ihren Schutzschirm sicher passieren können. „Vierhundert Meter!" rief der CheF. Der Gegner näherte sich mit rasender Geschwindigkeit. Wahrscheinlich hatte er vor, eine Position in unmittelbarer Nähe des Zylinderausgangs zu beziehen, um die entfliehende Korvette auf keinen Fall zu verfehlen.
    Der Optikschirm war dunkel. Die SHANTANG hatte die Außenscheinwerfer nicht wieder eingeschaltet, und die Positionslampen verbreiteten nicht genug Helligkeit, um den Hintergrund des Zylinders erkennen zu lassen. Ein simples Radarlot maß alle Zehntelsekunde den Abstand zur Rückwand.
    Ein Alternativplan würde in Kraft treten, wenn sich bei einer Distanz von zweihundert Metern die Wand noch nicht geöffnet hatte. Der Alternativplan sah vor, daß die SHANTANG sich ein Loch durch die Seitenwand des Zylinders schießen würde, um aus dem Hohlraum zu entkommen. „Dreihundert Meter!"
    Der Alternativplan war in den Autopiloten programmiert.
    Der CheF brauchte nur einen Schalter zu drücken, dann begannen die Geschütze der Korvette auf ein vorbestimmtes Ziel zu feuern. Natürlich gingen auf diese Weise viele der Vorteile des Primärplans verloren.
    Der Durchbruch durch die Seitenwand würde, wenn alle Feuerkraft eingesetzt wurde, zwar nur einige Sekunden dauern, aber ein paar Sekunden waren unter Umständen genug, um den Feind zu warnen und ihm Gelegenheit zu geben, seine Geschütze neu auszurichten.
    „Noch dreißig Meter bis Plan B!" rief der Cheborparner.
    Ellsmere ballte die Hände zu Fäusten. Chalid! Öffne die Wand!
    Plötzlich ertönte ein scharfes „Ping!". Das war einer von Pollacks Gags. Er hatte das Radarlot an einen akustischen Generator angeschlossen.
    Die Wand hatte sich geöffnet!
    Dort, wo vor kurzer Zeit noch die blauweißen Gluten des Sonneninnern geherrscht hatten, war jetzt nur noch mattes, rotes Glühen. Cheborparczete Faynybret hieb auf die Tasten seiner Konsole.
    Das Radarlot

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