Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0562 - Kurier nach Sol

Titel: 0562 - Kurier nach Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Männer. Sie waren gut gebaut und trugen sich nach einer Mode, die weitaus attraktiver war als die der Männer. Robert C. Hol-lingsworth war hingerissen und vergaß eine Zeitlang, daß er es eigentlich auf Pola Cyran abgesehen hatte.
    Orin Ellsmere beobachtete, als der CheF die unerwarteten Gäste im Kommandostand empfing, daß beide Frauen und zwei der Männer farbige Markierungen an den Ohrläppchen trugen. Ähnliches hatte er bisher weder an Zhabir, noch an Chalid oder einem der Männer in der Raumstation bemerkt. Er erkundigte sich bei Pola nach der Bedeutung der Markierungen, aber Pola wußte ebenso wenig wie er. Die Male der Frauen waren violett, von denen der Männer war das eine grün, das andere rot.
    Zhabir gab zu verstehen, daß es sich bei den Frauen um seine Schwester und seine Frau handelte. Ob der Begriff, den er gebrauchte, Frau, Verlobte oder Freundin bedeutete, darüber war sich auf Seiten der Terraner niemand im klaren, aber der CheF entschied, daß im Falle des Zweifels der Grundsatz der Großzügigkeit zu gelten habe. Zhabir erkundigte sich, ob die beiden Frauen mit ihm an Bord der Korvette bleiben dürften, und die Bitte wurde ihm gewährt. Die drei Männer dagegen verabschiedeten sich bald wieder und kehrten in die Stadt zurück. Im Schiff begann daraufhin rege Betriebsamkeit.
    Dr, Waringer, Dr. Hung-Chuin und Hollingsworth überwachten die Reparatur der Schirmfeldgeneratoren und legten Hand mit an, wo es nötig war. Pola Cyran nahm sich Zhabir und seine beiden Frauen vor, um ihre Kenntnis der salturischen Sprache und Denkweise so schnell wie möglich zu erweitern.
    King Pollack saß einsam und alleine unten im Rechnerraum.
    Er war angewiesen worden, einige Sonden auszufahren und nicht nur nach dem Feind Ausschau zu halten, sondern auch nach Signalen, die etwa von terranischen Raumschiffen oder aus dem Solsystem herrühren mochten.
    Ellsmere und der CheF befanden sich im Kommandostand und spielten Kriegsspiele. Diese Beschäftigung, so belanglos sie sich auch anhörte, war in Wirklichkeit todernst. Es handelte sich um eine Erweiterung der Praktiken, die schon vor zweieinhalbtausend Jahren von Strategen und Taktikern, damals noch mit Hilfe von Generalstabskarten und beweglichen Figuren zur Darstellung von Truppeneinheiten, geübt worden waren. Das Spiel war seitdem wesentlich komplizierter geworden und konnte nur noch mit Hilfe eines leistungsfähigen Computers gespielt werden.
    Am Ausgangspunkt stand eine hypothetische Gegebenheit: Die Würfelschiffe erscheinen in vier Stunden zehn Astronomische Einheiten vor der Saltur-Bahn und nehmen mit einer Geschwindigkeit von vierzig Prozent Licht Kurs auf Saltur.
    Auf diese Gegebenheit mußten die Spieler reagieren.
    Unzählige Reaktionsmöglichkeiten standen ihnen zur Verfügung: Sofortige Flucht, verzögerte Flucht, Frontalangriff auf die Würfelschiffe oder auch Nichtbeachtung der Gegebenheit.
    Die Reaktionen wurden vom Rechner ausgewertet, und auf die Reaktion der Spieler erzeugte der Computer seinerseits eine plausible Reaktion des Gegners. Die gegnerische Reaktion stellte eine neue Gegebenheit dar, auf die nun wiederum die Spieler reagieren mußten.
    Auf diese Weise konnten Taktiken entwickelt werden, die man beim Eintreten einer bestimmten Gegebenheit anwenden konnte.
    Kriegsspiele waren, selbst beim Einsatz modernster Rechner, langwierig. Es war Spätnachmittag, als Ellsmere und der Cheborparner endlich entschieden, daß sie nun gegen fast jede denkbare Eventualität gewappnet seien.
     
    *
     
    „Ein völlig andersartiges Lebensbild!" rief Pola Cyran, und dem Ton ihrer Stimme war nicht zu entnehmen, ob sie entsetzt oder begeistert war. Auf jeden Fall befand sie sich im Zustand höchster Erregung.
    Am späten Abend war Pola zum ersten Mal wieder im Kommandostand aufgetaucht. Den ganzen Tag über hatte sie sich mit den drei Salturern befaßt. Im Kommandostand befanden sich der CheF, Ellsmere, Hollingsworth und King Pollack. Pola, von Zhabir und den beiden Salturerinnen begleitet, tat ihren erregten Ausspruch, als sich das Schott kaum hinter ihr geschlossen hatte. Der CheF sah überrascht auf. „Wovon sprechen Sie?"
    „Von den Salturern", antwortete Pola atemlos. „Ihre Anschauungen, ihre Moral, ihre Auffassungen vom Sinn des Lebens ... alles völlig fremdartig!" Der Cheborparner nickte freundlich. „Warum setzen Sie sich nicht hin und erzählen uns eines nach dem andern", schlug er vor. „Und Ihre Freunde sollen sich ebenfalls setzen.
    Wie

Weitere Kostenlose Bücher