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0565 - Der Tod in seinen Augen

0565 - Der Tod in seinen Augen

Titel: 0565 - Der Tod in seinen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nichts«, erklärte sie trotzig.
    »Nun gut.«
    Suko hatte die Gruppe keine Sekunde aus den Augen gelassen.
    Costello löste sich von seinen Männern. Er kam einen Schritt vor.
    Wie immer trug er den grauen Mantel, auch den grauen Hut und unter dem Mantel einen ebenfalls grauen Anzug.
    Das war seine Verkleidung.
    »Du bist ja schon da, Chinese«, begrüßte er Suko. »Kompliment, wirklich. Damit hätte ich nicht gerechnet.«
    Suko hob die Schultern. Sein Blick glitt über die glatten Gesichter der hinter Costello stehenden Männer. Wenn ihn nicht alles täuschte, gehörten sie zur Elite der Mafia. Da Costello mit so großem Geschütz auffuhr, mußte ihm der Fall auf den Magen geschlagen sein.
    »Was haben Sie hier zu suchen, Costello?«
    »Ich möchte mich umschauen.«
    »Mit dieser Leibgarde?«
    »Sie wissen selbst, die Welt ist schlecht. Ich bin ein gebranntes Kind. Denken Sie an das Voodoo-Syndikat.«
    Suko lächelte kalt. »Daran habe ich in den letzten Stunden sogar öfter gedacht.«
    »Was sagt denn der gute Jorge dazu?«
    »Nichts. Ich habe ihn nicht gesprochen. Er ist nämlich nicht im Hause. Er fuhr weg, in Urlaub.«
    »Das glauben Sie?«
    »Vorerst ja.«
    »Ich aber nicht. Wie lange soll er denn weg sein?«
    »Über die Feiertage.«
    Costello öffnete den Mund, ohne jedoch zu lachen. Seine kieselsteinharten Augen bekamen einen tückischen Glanz. »Lassen Sie sich so etwas nicht einreden. In der vergangenen Nacht ist er gesichtet worden. Ein guter Zeuge, Inspektor, sogar ein verdammt guter. Soll ich Ihnen den Namen noch sagen?«
    »Das glaube ich nicht. John Sinclair…«
    »Sehr richtig, John Sinclair. Wir trafen zufällig zusammen. Meine Männer wollten ihn schon zur Hölle schicken, doch ich konnte sie davon überzeugen, daß nicht Sinclair den Tod unserer beiden Freunde auf dem Gewissen hatte.« Costello bewegte seine Hände.
    »Sie… sie sind verbrannt worden. Einfach so. Ihre Gesichter, nur ihre Gesichter …«
    »Ich kenne das. Mir wäre es fast ähnlich ergangen. Tigana scheint da eine neue Methode gefunden zu haben.«
    »Neu? Nein, sie ist alt. Macumba, Chinese. Das ist dieser verdammte Macumba-Zauber, mit dem er uns schocken will.«
    »Und es schon geschafft hat!« stellte Suko trocken fest. »Sonst wären Sie nicht hier.«
    »Stimmt. Ich werde Tigana finden und ihm eine alte Rechnung präsentieren. Ich habe ihn damals am Leben gelassen. Es war ein Fehler gewesen. Heute werde ich ihn revidieren.«
    »Sie kennen ihn?«
    »Ja, wir hatten miteinander zu tun.« Mehr sagte Costello zu diesem Thema nicht.
    Suko grübelte darüber nach, wie er aus dieser Lage wieder herauskam, ohne daß Blut floß oder es große Schießereien gegeben hätte.
    Daß Costello nicht so leicht aufgeben würde, stand fest. Was sich dieser Mann einmal in den Kopf gesetzt hatte, führte er durch.
    Seine breite Stirn unter der Hutkrempe bekam dicke Waschbrettfalten. »Sie, Inspektor, haben Tigana nicht gefunden. Ich aber werde ihn finden, und wenn ich dieses Haus vom Keller bis zum Dach in seine Einzelteile zerlegen muß.«
    Kate Finley erschrak. »Nein, nein, das können Sie nicht machen. Denken Sie an die Patienten.«
    »Die stehen auf seiner Seite!«
    »Ja, sie sind blind.«
    »Was kümmert es mich. Ich nehme ihren Kasten auseinander.«
    »Sie, Inspektor!« rief Kate. »Sagen Sie doch auch etwas. Sie sind ein Bulle, verdammt, und…«
    »Tja, Kate, es ist schwer. Auch wenn sich Costello damit ins Unrecht setzt. Sie können ihn anklagen, aber bei seinen Anwälten ist er sehr schnell wieder frei.«
    Costello lachte. »Anschließend werde ich eine sechsstellige Summe spenden, Miß. Sie glauben gar nicht, wie so etwas wirkt.«
    Kate Finley wußte nicht, was sie tun sollte. Sie stand an der Loge, eine Hand lag auf ihrer Tasche. Die Finger kneteten das Leder, wo sie Schweißflecke hinterließen. Die linke Hand lag neben der Tasche auf dem Holz.
    »Wirst du uns im Weg stehen, Chinese?«
    »Kann ich das?«
    Costello schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich nicht. Außerdem geht dieser Fall uns beide etwas an. Du willst doch auch, daß eine Bestie wie Tigana ausgeschaltet wird.«
    »In der Tat.«
    »Ich wundere mich nur darüber, daß dein Schatten nicht zu finden ist. Wo steckt Sinclair?«
    »Ihn suche ich ebenfalls.«
    »Aber er war hier?«
    »Stimmt.«
    »Was sagt diese Frau dazu?«
    »Sie kann sich nicht erinnern.«
    Costello besaß auch graue Augenbrauen. Die balkenähnlichen Striche zog er jetzt zusammen. »Sie kann sich nicht

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