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0565 - Der Tod in seinen Augen

0565 - Der Tod in seinen Augen

Titel: 0565 - Der Tod in seinen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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können.
    Diese Reaktion gefiel Suko nicht. Sie kam ihm ein wenig überzogen vor. Nicht jeder war begeistert, wenn er von der Polizei Besuch bekam, aber so wie diese Frau reagierten nur die wenigsten.
    »Sie wünschen?« Kate Finley sprach sehr förmlich.
    »Das kann ich Ihnen sagen. Ich möchte meinen Kollegen sprechen, der bei Ihnen ist.«
    Sie runzelte die Stirn. Es war zu sehen, daß sie schauspielerte.
    »Kollegen?«
    »Ja, er ist hier.«
    »Nein, Sie irren. Wie soll er denn heißen?«
    »John Sinclair.«
    Kate gelang ein Lächeln. »So leid es mir tut, diesen Namen habe ich noch nie gehört. Wirklich, Sie müssen mir glauben. Ich kenne keinen John Sinclair.«
    »Das mag bei Ihnen vielleicht angehen. Ich sehe diese Sachlage bei Ihrem Chef etwas anders. Jorge Tigana wird meinen Kollegen bestimmt kennen. Wenn Sie mich zu seinem Büro führen würden…«
    »Das kann ich gern, nur werden Sie Pech haben. Mr. Tigana ist gar nicht da.«
    »Ach…«
    »Ja, so ist es, Inspektor. Er wollte einmal ausspannen und verbringt die Feiertage irgendwo in der Einsamkeit. Ich kenne nicht einmal das Ziel. Er wollte weg.«
    »Nach Brasilien?«
    Kate lachte. »Bei ihm ist zwar alles möglich, das jedoch glaube ich nicht. Es tut mir leid, daß ich Ihnen nicht helfen kann. Weder mit Jorge Tigana noch mit Ihrem Freund oder Bekannten.«
    »Kollegen.« Suko lächelte. »Ich wundere mich nur darüber, daß sein Wagen hier auf dem Gelände parkt.«
    Jetzt hatte er sie. So gut konnte Kate nicht schauspielern, um Suko reinzulegen. Sie versuchte es zwar, aber der Inspektor merkte genau, wie sehr sie nach einer Ausrede suchte.
    »Sie… Sie müssen sich irren.«
    »Ich bitte Sie, Miß Finley. Trauen Sie mir nicht zu, daß ich den Wagen erkenne?«
    »Doch.« Sie hob ihre Schultern. »Dann werden Sie wohl recht haben. Ich kann nur sagen, daß ich ihn nicht gesehen habe. Er lief mir nicht über den Weg.«
    »Sollten wir nicht doch zu Jorge Tigana gehen?« schlug der Chinese lächelnd vor.
    »Es hat keinen Sinn, er ist nicht da.«
    »Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich mich davon selbst überzeuge?«
    »Nein.«
    »Dann bitte.«
    Kate Finley hob die Schultern. »Wie Sie meinen, Inspektor. Aber machen Sie mir später keine Vorwürfe.«
    »Das werde ich schon nicht.«
    Kate Finley führte Suko in den Gang, den er schon gesehen hatte.
    Sie schritten ihn fast bis zu seinem Ende durch, um dort vor einer der breiteren Türen stehenzubleiben. Der Name des Mannes prangte an der Tür, aber auch in Blindenschrift.
    Die Frau klopfte an und öffnete. Sie führte Suko tatsächlich in ein leeres und aufgeräumt wirkendes Büro. In der Mitte blieb sie stehen, breitete die Arme aus und sagte: »Da, sehen Sie es selbst, er ist nicht da. Mr. Tigana spannt aus.«
    Suko nickte. »In der Tat.«
    »Und auch von Ihrem Kollegen werden Sie nichts finden. Wenn er hier war, ist er bestimmt schnell wieder verschwunden, meine ich. Jedenfalls habe ich ihn nicht zu Gesicht bekommen.«
    »Ist er ohne Wagen weg?«
    »Es deutet darauf hin.«
    »Das wiederum kann ich mir nicht vorstellen. Würden Sie so etwas tun?«
    »Das glaube ich nicht.« Kate hatte wieder ihre alte Sicherheit zurückgefunden. »Wollen Sie jetzt eine Suchaktion starten?«
    »Ich weiß es nicht.« Zusammen mit Kate verließ Suko das Büro. Er kam sich reingelegt vor. Man hatte ihm das Fell über die Ohren gezogen, und er konnte nichts tun, um dies wieder rückgängig zu machen. Die Trümpfe lagen allesamt in Händen dieser Kate Finley.
    »Schade, ich hätte Ihnen gern geholfen«, sagte sie, ohne rot zu werden. »Aber Sie haben selbst erkannt, daß dies nicht möglich ist. Sie müßten dann noch einmal kommen, wenn Jorge Tigana wieder im Hause ist. Am besten in zwei, drei Ta…«
    Sie verstummte, denn sie hatte, ebenso wie Suko, in der Halle die Männer gesehen.
    Es waren insgesamt sechs.
    Suko kannte sie nicht alle, aber derjenige, um den sich die anderen fünf scharten, den kannte er sehr wohl.
    Es war Logan Costello!
    ***
    »Auch das noch!« flüsterte Suko und spürte in seiner Kehle ein Kratzen. »Jetzt wird es brisant.«
    »Wie meinen Sie das? Kennen Sie die Männer?« Kate fragte sehr unruhig.
    »Und ob.«
    »Kollegen?«
    »Nein, das Gegenteil.«
    »Gangster?«
    »Mafiosi. Die härtesten Typen, die man sich in der Londoner Unterwelt vorstellen kann. Wenn Sie mir etwas zu sagen haben, Kate, sollten Sie es rasch tun. Mit den neuen Besuchern ist nicht zu spa ßen, das kann ich Ihnen versichern.«
    »Ich weiß

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