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0565 - Gucky, der Meisterdieb

Titel: 0565 - Gucky, der Meisterdieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wert besitzen." Einen Augenblick zögerte er, als erwarte er eine Antwort, aber dann fuhr er fort, ehe Rhodan etwas sagen konnte: „Ich weiß nicht, wie ich Ihnen die mir sehr peinlichen Vorkommnisse erklären soll, aber gibt es da überhaupt eine Erklärung. Wir sind ein sehr eigentümliches Volk mit ebenso eigentümlichen Sitten und Gebräuchen, aber wenn es Sie interessiert, werde ich Ihnen gern einiges über uns erzählen."
    „Dazu haben wir später noch Zeit", sagte Rhodan. „Zuerst sollten wir unser Tauschgeschäft abwickeln, damit es keine Mißverständnisse mehr geben kann. Die Frage ist nur, wie wir das bewerkstelligen, ohne daß weitere Diebstähle möglich sind."
    Der alte Mann lächelte verstehend.
    „Zu unserem maßlosen Erstaunen haben wir feststellen müssen, daß Sie über noch geschicktere Diebe verfügen als wir. Es ist uns klar, daß sich ein Teleporter im Vorteil befindet. Das ist einer der Gründe, warum ich Ihnen einen Vorschlag machen wollte."
    Rhodan ahnte, worauf der Alte hinauswollte. Insgeheim hatte er sogar damit gerechnet, daß man ihm eine Art Waffenstillstand vorschlug, aber niemand konnte wissen, wie weit man den Pai'uhns trauen konnte.
    Vorsichtig sagte er: „Auch darüber können wir uns später unterhalten, im Augenblick wäre ich Ihnen für die Garantie dankbar, daß während des bevorstehenden Austausches nichts gestohlen wird - weder auf Ihrer noch auf unserer Seite. Ich muß den schützenden Energieschirm abschalten, um Sie hereinzulassen. Das bedeutet für uns ein Risiko, aber auch für Sie."
    „Ich kann Ihnen noch keine Garantie geben - leider. Das Gesetz unserer Welt verbietet lediglich den Diebstahl untereinander, aber Sie sind Fremde. Sie fallen nicht unter dieses Gesetz. Ich schlage in diesem Fall also vor, daß Sie den Energieschirm nicht abschalten und unser Eigentum durch Ihre Teleporter nach draußen teleportieren lassen."
    Rhodan begann einzusehen, daß ihm keine andere Wahl blieb, wenn er sich vor den notorischen Dieben schützen wollte. Allerdings hörte er im Geiste Gucky schon wie einen Rohrspatz fluchen, wenn ihm eröffnet wurde, daß er den ganzen Kram noch einmal transportieren sollte.
    „Das dürfte die beste Lösung sein", sagte er und nahm damit den Vorschlag des Alten an. „Aber es wird Abend werden, bis wir den Austausch vollzogen haben. Ich hoffe jedoch, daß wir uns morgen sehen werden. Wir haben uns viel zu erzählen, und ich möchte Ihr Volk besser kennenlernen, um es besser zu verstehen."
    „Ich erwarte Sie in der Stadt." Der Alte lächelte. „Aber bringen Sie keine wertvollen Gegenstände mit, das erspart Komplikationen. Eine Gewohnheit, die so alt ist wie unser Volk, kann nicht von einem Tag zum anderen vergessen werden. Wenn Sie uns kennengelernt haben, verstehen Sie das. Ich freue mich auf Ihren Besuch."
    Ohne eine Entgegnung abzuwarten, drehte sich der alte Mann um und ging davon. Rhodan sah nachdenklich hinter ihm her, dann gab er Gucky, der hinter dem Schirm wartete, das verabredete Zeichen.
    Der Mausbiber hatte geespert und wußte bereits, was Rhodan mit dem Alten besprochen hatte. Als er hinter dem Schirm wieder rematerialisierte, sagte er empört: „Ich soll mit Lord den ganzen Kram noch einmal durch die Gegend schleppen und gleichzeitig auch noch das andere Zeug hereinholen? Wie hast du dir das vorgestellt? Da sind wir ja am Abend tot!"
    „Ihr habt es schon einmal überlebt, und außerdem sehe ich keinen anderen Ausweg. Zu deinem Trost kann ich dir versichern, daß eure Aktion keineswegs umsonst war. Ihr habt den Pai'uhns mächtig imponiert. Ich bin sogar überzeugt, daß sie uns demnächst einen Vorschlag machen werden, der darauf hinausläuft, daß nicht mehr gestohlen wird."
    „Oh, das wäre aber schade!" entfuhr es Gucky unbedacht.
    Rhodan ließ seine Hand los.
    „Fangt endlich mit der Arbeit an!" sagte er kurz.
     
    *
     
    Kun Tares war der Baum, unter dem der Austausch stattfand.
    So hatte er unauffällig Gelegenheit, die ganze Aktion in aller Ruhe zu beobachten, ohne selbst aufzufallen. Dabei stand er nicht etwa auf einem Boden, der dem natürlichen Wachstum eines Baumes gerecht geworden wäre, sondern auf Beton. Keinem der Terraner war das aufgefallen, und selbst Gucky und Lord Zwiebus schöpften keinen Verdacht, wenn sie alle paar Minuten an dieser Stelle rematerialisierten und die mitgebrachten Gegenstände austauschten.
    Kun Tares überlegte.
    Sicher, er hatte die Krone der Koltas gestohlen und damit bewiesen, daß

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