0565 - Gucky, der Meisterdieb
er ein Meisterdieb war. Aber wie gewaltig erst würde sein Ruf werden, wenn er den Fremden das Wertvollste stahl, das sie besaßen, und wenn ihn nicht alles täuschte, dann wußte er auch schon, was ihnen das Wertvollste war.
Dieses kleine, pelzige Wesen, das der ständige Begleiter des fremden Kommandanten sein mußte und außerdem noch besser stehlen konnte, als die meisten der Pai'uhns.
Wenn er das teleportierende Pelztier stahl, würde seine Statue auch bald auf dem Platz von Pag'her stehen.
Aber wie konnte man einen Teleporter in seine Gewalt bringen, ohne ihm ernsthaften Schaden zuzufügen? Weder Fesseln noch Gefängnisse konnten einen Teleporter von der Flucht abhalten.
Die von Mun'ro, dem Bürgermeister der Stadt, angekündigte Vereinbarung mit den Fremden interessierte ihn wenig. Niemand würde sich daran halten, selbst wenn sie offiziell verkündet werden sollte. Die Fremden blieben Fremde.
Gucky teleportierte wieder hinter dem Schirm, während Lord Zwiebus zurückblieb und eine der Außenluken für den nächsten Transport vorbereitete. Es war später Nachmittag, und in einer Stunde würde der Austausch des Diebesguts vollzogen sein.
Kun Tares hätte natürlich auch den Neandertaler stehlen können, aber dann würde er die Hilfe anderer Pai'uhns benötigen. Zwiebus war ihm zu groß und zu schwer.
Allerdings war er auch kein Teleporter und konnte somit besser festgehalten werden.
Plötzlich fiel Kun Tares eine Begebenheit ein, die er schon fast vergessen hatte. Er begriff nicht, warum sie ihm nicht früher eingefallen war, denn sie bot ihm die Lösung seines Problems direkt an.
Vor sechs oder sieben Jahren - damit waren natürlich die Umlaufzeiten des Planeten Na'nac um die Sonne Ghoghor gemeint - war ein Raumschiff der Xeriden gelandet. Die Fremden waren genauso freundlich empfangen wie später dann bestohlen worden. Kurz danach hatten sie die unheimliche Welt, auf der alles verschwand, fluchtartig verlassen, um nie mehr wiederzukommen.
Unter anderem war den diebischen Pai'uhns dabei auch ein seltsames Gitternetz in die Hände gefallen, mit dem sie zuerst nicht viel anzufangen wußten. Dann aber, als sie wieder einmal Kontakt mit einem Telekineten erhielten, fiel ihnen auf, daß der Mutant seine Fähigkeiten verlor, sobald sich zwischen ihm und dem zu bewegenden Objekt das Gitternetz befand.
Als man ähnliche Versuche dann mit einem Telepathen anstellte, konnte kein Zweifel mehr daran bestehen, daß es sich bei dem Gitternetz um einen Paraschutz handelte.
Kun Tares wußte, daß dieses wertvolle Gitternetz auf dem Kavernenplanet Suto A'fan verborgen lag. Der rechtmäßige Besitzer war Mun'ro, der Bürgermeister der Stadt. Und den kannte er gut.
Als Gucky wieder einmal außerhalb des Schirms zu dem Stapel zurückkehrte, der sich erheblich verändert hatte, mußte er zu seiner maßlosen Verblüffung feststellen, daß der Baum fehlte. In der Menschenmenge, die sich inzwischen angesammelt hatte, fiel ihm auch der schlanke Pai'uhn nicht auf, der sich vorsichtig im Hintergrund hielt und langsam entfernte.
Es wurde dem Mausbiber klar, daß der Baum ein Pai'uhn gewesen war, aber er kam nicht auf die Idee, daß es der vermißte Kun Tares gewesen sein könnte. Auf dem Beton hätte überhaupt kein Baum wachsen können, aber daran hatte vorher niemand gedacht, nicht einmal Perry Rhodan, dessen Aufmerksamkeit auf wichtigere Dinge gerichtet gewesen war.
Zwei Stunden später war der Austausch vollendet.
Ziemlich erschöpft sahen Gucky und Lord Zwiebus zu, wie die dafür bestimmten Mannschaften die Sachen aussortierten und ins Schiff brachten. Jenseits des Energieschirms holten sich auch die Pai'uhns ihr Eigenturn zurück; der Stapel wurde schnell kleiner, und schließlich waren nur noch die schweren Statuen vorhanden.
Wahrscheinlich sollten sie später mit Fahrzeugen abgeholt werden. Immerhin blieben einige „Bäume" als Wachtposten zurück.
Gucky erstattete Rhodan Bericht. Kommandant Harun Matakin wußte zwar, warum man auf dem Planeten der Diebe gelandet war, trotzdem riet er zum sofortigen Start der KAPELLA. Er wies darauf hin, daß man dem Wort der Pai'uhns keinen Glauben schenken dürfe.
Rhodan nickte dem Cyno Arman Signo zu, der sich zu Wort meldete.
„Ihre Meinung, bitte."
„Zu dem, was wir planen oder wünschen, kann es keine bessere Ausgangsbasis als die augenblickliche Situation geben. Wir haben Kontakt zu den Pai'uhn K'asaltic und unsere Erfahrungen mit ihnen gemacht. Sie haben lernen
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