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0565 - Gucky, der Meisterdieb

Titel: 0565 - Gucky, der Meisterdieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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jetzt! Es stört."
    Vier Wächter waren notwendig. Dort blieb es vor dem Ausgangstor unbeachtet liegen, während im Innern der Burg die Suche nach der verschwundenen Krone weiterging.
    Kun Tares wartete. Er hatte Zeit, jetzt, da die begehrte Diebesbeute in seinem Innern ruhte. Einmal würden sie ihn schon hinaus in den Wald schaffen, von wo aus er dann unauffällig verschwinden konnte. Er bedauerte es in diesem Augenblick zutiefst, sich nicht auch noch in Luft verwandeln zu können, aber dann hätte er wahrscheinlich auch nicht gewußt, wohin mit der Krone.
    Erst abends, als es bereits dämmerte, kamen zwei der Wächter zu ihm und betrachteten ihn nachdenklich.
    „Nun, Pen Takos?" fragte der eine. Der andere erwiderte: „Nein, den Stamm kenne ich nicht. Es ist schlechtes Holz.
    So etwas würde ich kaum zum Schnitzen nehmen. Ich habe keine Ahnung, wer das Ding herbeigeschleppt hat. Unten im Kronsaal, sagst du?" Als er keine Bestätigung erhielt, hob er beide Hände. „Ich schwöre bei allen Geschenken, die wir gestern und heute erhielten, daß ich diesen Baumstamm noch nie zuvor in meinem Leben gesehen habe!"
    Das genügte.
    Die beiden Wächter gingen davon und ließen den Stamm liegen.
    Kun Tares wartete, bis es Nacht geworden war, dann verwandelte er sich in einen riesigen Vogel, der in Größe und Maße seiner eigentlichen Form entsprach, packte die Krone in die Klauen und erhob sich in die Lüfte. Mühelos schwebte er über die Burgmauern dahin und tauchte im Schatten der Baumwipfel unter. Niemand hatte seine Flucht bemerkt, wenn auch am anderen Tag der überflüssige Baumstamm vermißt werden würde. Aber das brauchte jetzt seine Sorge nicht zu sein.
    Er behielt die Vogelform bei und flog an der Stadt vorbei in Richtung des Gebirges, wo er sein Raumschiff verborgen hatte. Dort würde er wieder die angenehme humanoide Form annehmen können, die zwar nicht seiner Ruhestellung entsprach, in der er jedoch am besten agieren konnte.
    Er konnte die Landschaft unter sich kaum erkennen, aber er fand das Gebirge. Hier wurde die Orientierung schwieriger, aber er ließ sich Zeit. Niemand konnte vermuten, daß der Dieb der Krone einfach davongeflogen war, und erst recht würde in ihm niemand einen großen Vogel vermuten.
    Sicher, eines Tages würde der Priester seines Dorfes den Pilger vermissen, den er ausgewählt hatte, die Krone sehen zu dürfen. Aber da Kun Tares vor drei Jahren so unvermutet in dem Dorf aufgetaucht war, würde man nicht viel Aufhebens davon machen, wenn er genauso spurlos wieder verschwand. Und gerade der Priester würde den Mund halten, wenn er zwei und zwei zusammenzählen konnte.
    Im Schein der Sterne erkannte Kun Tares den Berg wieder.
    Am Fuße des Berges war die Höhle mit seinem Raumschiff. Er verlor an Höhe und landete etwas unsanft auf dem felsigen Plateau. Vorsichtig setzte er die Krone auf einen Stein und verwandelte sich in ein humanoides Phantasiewesen mit erstaunlichen Fähigkeiten. Es handelte sich natürlich nur um körperliche Eigenschaften, denn Kun Tares konnte seine Intelligenz weder verringern noch erhöhen. Es war ihm auch nicht möglich, parapsychische Gaben zu entwickeln.
    Er nahm sein kostbares Diebesgut und ging in die Höhle hinein. Unberührt stand sein kleines Schiff noch so da, wie er es vor drei Jahren abgestellt hatte. Mit einem Kodewort öffnete er die Luke und stieg ein.
    Im kleinen Lagerraum fand er keinen Platz für die Krone.
    Er nahm sie kurz entschlossen mit in den Kontrollraum, schon um sie jederzeit dort bewundern zu können und sich an seinem Raub zu erfreuen. So einen guten Fang hatte er noch nie gemacht, aber schließlich hatte er auch drei Jahre seines Lebens dafür geopfert. Er konnte sich vorstellen, was seine Freunde auf Na'nac für Augen machen würden, wenn er mit seiner Beute herausrückte.
    Dafür allein hatte sich die Arbeit gelohnt.
    Er schaltete die Antigravfelder ein.
    Absolut geräuschlos schwebte das schlanke Schiff aus der Höhle, von winzigen Steuerdüsen angetrieben. Draußen erst, auf dem Plateau, veränderte Kun Tares die künstliche Schwerkraft derart, daß sein Raumfahrzeug sanft in die Höhe stieg wie ein Ballon. So entging er am besten einer Entdeckung durch die Polizei, die technisch gut ausgerüstet war und mit der wenig beschäftigten Raumbehörde eng zusammenarbeitete. So einfach das Leben auf dem Land auch war, die Behörden der Koltas arbeiteten mit den modernen Mitteln der Vorfahren. Sie besaßen auch ein ausgedehntes Funknetz,

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