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0565 - Gucky, der Meisterdieb

Titel: 0565 - Gucky, der Meisterdieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Abenteuer in aller Ruhe weiter. Es galt als unfein, jemanden bei dieser Tätigkeit zu unterbrechen.
    Kun Tares zügelte seine Ungeduld und setzte sich zu den anderen, die ihm neugierige Blicke zuwarfen. Die meisten Blicke galten jedoch dem Sack, den Kun Tares vorsichtig zwischen den Knien hielt. Die Art, wie er ihn behandelte, ließ darauf schließen, daß er eine Überraschung barg.
    Zum Glück wurde nun auch Sher'Ger neugierig. Eilig, wie es nicht seine Gewohnheit war, faßte er sich kurz und berichtete nur das Wesentliche. Als er endete, erntete er spärlichen Beifall, rettete aber die Situation in seinem Sinne, indem er ausrief: „Willkommen daheim, Kun Tares! Du bist lange weg gewesen, aber wir sind alle froh, daß du wieder da bist. Was hast du zu berichten?"
    Kun Tares beschloß, nicht so schnell mit seiner Überraschung herauszurücken, aber er konnte es sich nicht verkneifen, gleich zu Beginn des Berichtes eine Anspielung zu machen: „Drei Jahre war ich fort, Freunde. Habt ihr nicht alle schon von der Krone der Koltas gehört, jenem sagenumwobenen Heiligtum der Rasse jenseits der grünen Sterne?"
    Als alle nickten und die Blicke noch fragender wurden, fuhr Kun Tares fort: „Schon viele von uns und unseren Vätern haben versucht, sie zu stehlen, aber wir wissen alle, daß es unmöglich ist."
    „Ganz richtig, es ist unmöglich!" stimmte Sher'Ger zu und nickte.
    „Das wollte ich herausfinden", sagte Kun Tares unbeirrt.
    „Ich flog also nach Merkados' siebzehntem Planeten, landete unbemerkt und verbarg mein Schiff in einer Höhle.
    Dann mischte ich mich unter die Bevölkerung und fand ein Dorf, in dem ich aufgenommen wurde..."
    Atemlos lauschten die anderen, während die Wellen leise über ihre Beine und Bäuche plätscherten. Als von einigen Hütten die energischen Stimmen der Frauen hörbar wurden, die ihre Männer zum Essen riefen, kümmerte sich niemand darum.
    Diese Story war wichtiger als das Essen!
    Kun Tares machte es ungemein spannend, und mehrmals mußte er einem Freund auf die Finger klopfen, der immer wieder versuchte, ihm den Sack zu entwenden - natürlich nicht, um ihn zu stehlen, sondern nur um nachzusehen, was er enthielt.
    Als Kun Tares schilderte, wie er sich in einen Baumstamm verwandelt und die Krone in sich selbst versteckt hatte, brachen die Zuhörer in frenetisches Jubelgeschrei aus. Das war in der Tat ein Meisterstück gewesen! Uneingeschränkt zollten sie ihrem Mitbürger den verdienten Respekt und spendeten neidlosen Beifall.
    Aber dann hielten sie es nicht mehr länger aus.
    „Erzähl den Rest, während du uns die Krone zeigst! Du hast sie doch bei dir, oder nicht...?"
    Kun Tares öffnete den Sack und hob die Krone in die Höhe. Das Licht der blauen Sonne wurde tausendfach von ihr reflektiert und blendete die Zuschauer, die herbeigekrochen kamen, um nicht das warme Wasser zu verlassen.
    Die Krone der Koltas!
    „Ja, Freunde, mir ist es gelungen! Man kann sie nicht verkaufen, und ihr Diebstahl soll unser Geheimnis bleiben.
    Die Krone gehört uns allen, und vielleicht ist doch etwas Wahres an der Geschichte, daß schon ihr Anblick genügt, das Leben zu verlängern. Wir werden es ja mit der Zeit erfahren. Jedenfalls werde ich die Krone nicht in mein Versteck auf Suto A'fan bringen. Sie bleibt hier, und wer immer sie sehen will, kann sie sehen."
    „Bravo!" lobten ihn die Freunde, von denen jeder bereits eifrig überlegte, wie er Kun Tares übertrumpfen könne. „Du bist edel und gemeinnützig, das werden wir dir nie vergessen."
    „Ihr seid meine Freunde", sagte Kun Tares bescheiden.
    Vom Ufer herkam eine Frau gelaufen.
    „Auf dem Raumhafen ist ein fremdes Schiff gelandet", rief sie aufgeregt. „Ihr solltet euch darum kümmern..."
    Ein fremdes Schiff!
    Sie hatten alle nur einen Gedanken.
    Mit verblüffender Eile verließen sie das Wasser und rannten zu ihren Behausungen, um sich mit den Werkzeugen zu versorgen, die unter Umständen benötigt wurden.
    Kun Tares packte die Krone ein, brachte sie in seinem Kellerhaus unter, ging zum Gleiter und startete.
    Ein fremdes Schiff kam nur selten nach Na'nac.
    Das wollte er sich auf keinen Fall entgehen lassen ...
     
    2.
     
    Der Schwere Kreuzer KAPELLA schleuste die Space-Jet ein, die ihren Einsatz auf dem Planeten Tronko YArtefo erfolgreich beendet hatte. Erfolgreich insofern, als die Flucht geglückt und keine Verluste eingetreten waren.
    Der eigentliche Zweck der Expedition war nicht erreicht worden.
    Man hatte das Tabora nicht

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