Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0566 - Odins Zauber

0566 - Odins Zauber

Titel: 0566 - Odins Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
dagegen, schon seit Jahren gleich zweifach mit Liebe verwöhnt zu werden.
    Er genoß es.
    Uschi Peters ergänzte: »Mittlerweile findest du irgendwo auf dem nordamerikanischen Kontinent immer genau das Wetter, das du gerade haben willst. Manchmal habe ich das Gefühl, als gäbe es hier keine vernünftigen Jahreszeiten mehr. Während es am Punkt A schneit, wird Punkt B von Hochwasser geflutet, und am Punkt C stöhnen die Menschen unter der größten Hitze - und das alles gleichzeitig. Wobei ich gestehen muß, daß mir die Hitze lieber ist als meterhoher Schnee und klirrender Frost.«
    Gerade kam Nicole durch die gläserne Schiebetür, die das große Wohnzimmer von der Terrasse trennte, und ging auf den Swimming-Pool zu.
    Zamorra folgte ihr nach draußen. »Willst du ein paar Trainingsrunden drehen?«
    »Wenn das Wasser nicht zu kalt ist.« Nicole kauerte sich am Beckenrand und tauchte vorsichtig die Zehen ins kühle Naß, um dann jedoch sofort wieder aufzuspringen.
    So angenehm die Lufttemperatur auch war, das Wasser war ihr zu kalt.
    »Dann eben nicht«, entschied sie schulterzuckend, wandte sich um…
    Und verharrte mitten in der Bewegung!
    Zamorra trat zu ihr.
    »Was ist los?«
    »Schau mal«, sagte sie träumerisch.
    Er sah in die Richtung, in die sie wies.
    Schmetterlinge tanzten dort in der Luft.
    »Schmetterlinge im tiefsten Winter?« wunderte sich der Parapsychologe. »Die dürfte es trotz des angenehmen Klimas hier jetzt nicht geben. Wegen der Verpuppungs- und Schlupfzeiten.«
    Die Schmetterlinge flatterten jetzt auf ihn zu, und sie leuchteten förmlich in ihrer wunderbaren Farbenpracht.
    Sie waren größer als normale Falter, wie Zamorra jetzt erkannte, vielleicht so groß wie eine Hand.
    »Überbleibsel aus der Urzeit?« murmelte hinter ihm Robert Tendyke, der mit den Zwillingen draußen am Pool gesessen hatte. »Damals, als die Saurier mit ihren breiten Füßen noch alles kaputtgetrampelt haben, hat es noch weit größere Insekten gegeben.«
    Langsam schüttelte Zamorra den Kopf.
    »Wie sollten sie bis heute überlebt haben?«
    Monica Peters schob sich an den anderen vorbei, ging den Schmetterlingen entgegen und streckte eine Hand aus.
    Einer der strahlend bunten Falter ließ sich flatternd auf ihrem Handrücken nieder.
    Seine Flügelspannweite war tatsächlich so groß wie die ganze Hand.
    Monica näherte die Hand ihrem Gesicht. Unwillkürlich hielt Zamorra den Atem an.
    Der Schmetterling faltete die Flügel zusammen, und irgendwie schaffte er es, sich auf die hinteren Beinpaare zu stellen, um mit den vorderen Beinen und den Fühlern nach Monica zu tasten.
    Sie lächelte.
    »Sie sprechen miteinander«, erkannte Nicole voller Erstaunen.
    Zamorra sah Uschi fragend an, und die Telepathin legte den Kopf schräg.
    »Stimmt«, bestätigte sie, »aber was dieser Schmetterling für einen Unsinn erzählt… Das ist ja kaum zu fassen!«
    »Habt ihr jetzt alle ’nen Vogel?« polterte Tendyke los. »Dieser Schmetterling soll sprechen?«
    »Du vergißt, daß wir Telepathinnen sind«, erklärte Uschi ruhig. »Nicole ja auch, und deshalb bekommt sie ebenso wie ich mit, wie sich Monica und der Schmetterling telepathisch unterhalten.«
    Die anderen Schmetterlinge waren jetzt ebenfalls nähergekommen. Sie tanzten in der Luft und erfüllten sie mit ihrem Farbenspiel.
    Als Zamorra versuchsweise eine Hand ausstreckte, landete auch darauf einer der bunten Falter.
    Er war federleicht, und die Berührung seiner dünnen Beinchen kitzelte auf Zamorras Haut.
    Auch dieser Schmetterling richtete sich mit zusammengefalteten Flügeln halb auf und tastete mit den vorderen Beinpaaren und Fühlern nach seinem ›Gastgeber‹.
    »Na los, Kleiner«, forderte Zamorra ihn auf. »Was hast du mir zu erzählen?«
    Aber der Schmetterling blieb stumm. Zamorras Para-Gabe war nur schwach ausgeprägt und reichte wohl für die telepathische Kommunikation nicht aus.
    Als Zamorra die Hand ruckartig nach oben bewegte, breitete der Schmetterling seine Flügel wieder aus und tanzte wieder durch die Luft.
    Zamorra sah ihm nach. Für einen kurzen Augenblick war ihm, als habe er etwas Unwiederbringliches verloren .
    Und ihm war, als könnte er plötzlich nur noch mit einem Auge sehen, aber dann normalisierte sich alles wieder.
    Monica ›unterhielt‹ sich immer noch mit ›ihrem‹ Schmetterling. Das halbe Dutzend der anderen umtanzte sie jetzt.
    »Ein wunderschönes Bild«, flüsterte Nicole fast andächtig.
    Plötzlich brach der Bann.
    »Verzeihen Sie mir

Weitere Kostenlose Bücher