0566 - Planet im Hyperraum
lenkte Saedelaere ab. „Sie wissen, daß wir den Entschluß gefaßt haben, Sie in Zukunft zu ignorieren, wenn Sie uns nicht in alle Einzelheiten einweihen."
„Ich weiß", dachte der Cyno.
„Haben Sie eine Entscheidung getroffen?"
„Sie sind wie Kinder", dachte Schmitt. „Sie glauben, daß Sie mit Geschrei alles erreichen können."
„Sie werden also weiterhin schweigen?"
„Das kommt auf die Situation an."
Alaska verbarg seine Enttäuschung nicht. Er hatte gehofft, daß der Cyno sein Wissen nun endlich vollständig preisgeben würde.
Doch Schmitt ließ sich durch nichts beeindrucken.
Plötzlich nahm Alaska eine Bewegung wahr.
Vor ihm tauchten die schattenhaften Umrisse jenes Zylinders auf, den Schmitt von Stato mitgenommen hatte und den er als Behälter und Paradimschlüssel bezeichnete. Das Ding rotierte langsam um die eigene Achse.
Alaska rief Corello.
„Ich sehe es ebenfalls!" bestätigte der Mutant. Auch Tschubai und Irmina Kotschistowa hatten den Zylinder inzwischen entdeckt und beobachteten ihn aufmerksam.
„Er wird allmählich stofflich!" stellte Saedelaere fest. „Das widerspricht allen Kenntnissen, die wir vom Hyperraum besitzen."
„Was geschieht mit dem Paradimschlüssel?" fragte Saedelaere den Cyno.
Er bekam keine Antwort.
Gespannt beobachtete er weiter. Er selbst hatte keine Erklärung für das Phänomen. Normalerweise widersprach es allen hyperphysikalischen Gesetzen, daß ein Körper im Raum zwischen den Universen materialisierte. Wenn jedoch nicht alles täuschte, wurde Alaska in diesem Augenblick Zeuge eines solchen Vorgangs.
Warum, so fragte sich der Transmittergeschädigte, trat der gleiche Prozeß auch nicht bei ihnen ein?
Schließlich waren sie zusammen mit Schmitt und dem Behälter durch denselben Transmitter gegangen.
Auch das war eine Frage, die nur der Cyno beantworten konnte.
Doch der Cyno schwieg.
Der Behälter glühte auf. Er war jetzt deutlich zu erkennen. Das Licht, das von ihm ausging, überstrahlte das geheimnisvolle rote Wallen, das den gesamten Hyperraum einzuhüllen schien.
Dann wurde der Zylinder allmählich durchsichtig.
Saedelaeres Enttäuschung wuchs, als er erkannte, daß das Gebilde hohl war. Er konnte nicht zum Ausdruck bringen, was er im Innern zu sehen erwartet hatte, aber daß er eine leere Röhre vor sich hatte, versetzte ihm einen Schock.
Schmitts Gedanken hatten etwas von einem fehlenden Teil berichtet.
Sollte dieser fehlende Teil etwa den Hohlraum ausfüllen?
So sehr er auch seine Gedanken strapazierte, er kam der Lösung nicht näher.
Und Schmitt schwieg.
2.
10. April 3443 - Erdzeit!
Der Schwere Kreuzer KAPELLA war vor wenigen Stunden auf der Erde gelandet. Die Wissenschaftler hatten das Tabora in ein Labor von Imperium-Alpha gebracht.
Während des Anflugs auf das Solsystem hatten die Besatzungsmitglieder feststellen können, daß vor dem Paratronschirm große Flottenverbände aus dem Schwarm zusammengezogen wurden. Die Anzahl der bereits versammelten Schiffe war nur zu schätzen, aber es waren bereits weit über dreihunderttausend Einheiten.
Die schnellen Erkundungsschiffe der Solaren Flotte patrouillierten im Aufmarschgebiet. Es bestanden keine Zweifel mehr, daß die Götzen einen weiteren Großangriff planten, um endlich den Paratronschirm zu knacken und die Erde zu vernichten.
Im Solsystem wurden die ersten Vorbereitungen getroffen, um den geplanten Angriff der Karduuhls abzuwehren. Die Geheimbasen auf Jupiter und allen anderen Welten befanden sich im Alarmzustand.
Wenn es kritisch werden sollte, mußte Rhodan den Einsatz aller Raumschiffe erwägen. Die Zeit des Versteckspiels schien damit endgültig vorbei zu sein.
Perry Rhodan hatte die Hauptschaltzentrale von Imperium-Alpha vor wenigen Augenblicken verlassen und befand sich zusammen mit Galbraith Deighton und seinem Sohn unterwegs zum Labor, in das man das Tabora gebracht hatte.
Über Sprechfunk wurden die wichtigsten Männer des Solsystems ständig über die Ereignisse im Weltraum unterrichtet.
Danton trug zusätzlich noch einen kleinen Bildempfänger, auf dem ständig Aufnahmen erschienen, die von den Erkundungskreuzern gesendet wurden.
Rhodan wußte, daß Arman Signo, der Kommandant des Cyno-Kreuzers ATON, sich ebenfalls im Labor von Imperium-Alpha aufhielt. Die Rolle, die dieser Cyno spielte, war noch völlig undurchsichtig.
„Wir hätten dieses Ding nicht auf die Erde bringen sollen", bemerkte Danton, während sie in einen Transmitteranschluß
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