0566 - Planet im Hyperraum
mußt jetzt aktiv werden, Bruder."
„Ich weiß", lautete die Antwort. „Die Zeichen der Zeit sind unverkennbar. Wir müssen vor unseren Vorfahren bestehen und den Schwarm für unser Volk zurückerobern."
Schmitt sank jetzt völlig in sich zusammen. Er kauerte dicht am Boden. Schauer durchliefen seinen schmalen Körper.
„Nicht nur für unser Volk!" entgegnete Schmitt. „Wir müssen auch an die Erbauer des Schwarmes denken, die uns für eine Aufgabe von kosmischer Bedeutung ausgewählt haben."
Zunächst erhielt er keine Antwort. Er hob den Kopf.
„Imago II!" rief er seinen Bruder.
Doch es blieb still. Schmitt kontrollierte die Instrumente, um festzustellen, ob ein Fehler aufgetreten war. Doch es schien alles in Ordnung zu sein.
Plötzlich meldete sich die telepathische Stimme von Imago II wieder.
„Manchmal zweifle ich an den Erbauern!"
Schmitts Gedankenfühler zogen sich erschrocken zurück. Wie konnte sein Bruder es wagen, solche frevelhaften Gedanken zu produzieren? Die Erbauer des Schwarms waren über jeden Zweifel erhaben.
„Warum haben sie sich niemals gezeigt, oder uns ein Zeichen gegeben?" fuhr Imago II fort. „Sie haben nichts getan, um uns bei unserem Kampf gegen die Karduuhls zu helfen."
Schmitts Gedanken wirbelten durcheinander. Niemals zuvor hatte er in dieser Weise von den Erbauern gedacht. Warum ließ er sich jetzt von seinem Bruder dazu verleiten?
„Meine Gedanken hindern mich nicht an der Erfüllung meiner Pflicht", fuhr Imago II fort. „Ich werde tun, was zu tun ist."
„Du mußt dein Versteck verlassen und Verbindung mit Perry Rhodan aufnehmen", forderte Schmitt.
„Ja, das werde ich tun!"
Ihre Gedanken vereinigten sich jetzt vollständig miteinander.
Die Ewigen Brüder schöpften Kraft aus diesem Kontakt, auf den sie für lange Zeit hatten verzichten müssen.
Dann schworen sie.
„Der Schwarm gehört den Cynos! Die Karduuhls müssen vernichtet werden. Die Ewigen Brüder werden dafür sorgen."
„Was wirst du jetzt tun, Bruder?"
„Ich hole mir den Anzug der Vernichtung!"
Erschrockenes Schweigen.
„Ja", dachte Imago Iweiter. „Es gibt keine andere Möglichkeit, ich habe lange überlegt. Ich werde die neun Imaginären töten müssen."
„Es wird dir nicht gelingen!"
„Es muß gelingen!" Schmitt wollte nicht zugestehen, daß er selbst schwere Zweifel hatte, daß er im Grunde genommen nicht daran glaubte, diese entsetzliche Tat durchführen zu können.
„Du wirst dich selbst vernichten, Bruder", dachte Imago II erschüttert. „Wir werden niemals wieder Kontakt zueinander aufnehmen können."
„Ich bin müde", dachte Schmitt. „Das Ende, das ich für mich wählen mußte, berührt mich nicht."
„Und dein Bruder?" Hinter dieser Frage spürte Schmitt die Furcht vor grenzenloser Einsamkeit. „Warum denkst du nicht an deinen Bruder?"
Schmitt verschloß sich vor allen weiteren Gedanken. Er durfte Imago II nicht länger anhören, sonst wurde er unsicher. Wenn er erst einmal in seiner Entscheidung schwankend geworden war, gab es kaum noch eine Chance für ihn.
Schmitt brach die Verbindung ab. Er wußte, daß er sich auf den zweiten Ewigen Bruder verlassen konnte. Imago II würde alles tun, was getan werden mußte. Sein Erscheinen würde einiges Aufsehen erregen, doch Schmitt hatte Perry Rhodan auf das Auftauchen von Imago II vorbereitet.
Mit einem Ruck stand Schmitt auf. Sekundenlang spürte er, daß er die Kontrolle über den menschlichen Körper zu verlieren drohte. Wenn er jetzt seine wahre Gestalt annahm, würde er versteinern und alles wäre vorbei. Etwas in seinem Innern drängte ihn, dieser Vorstellung nachzugeben, doch dann hatte er es unterdrückt. Die Vernunft gewann wieder die Oberhand.
Er festigte sich.
Endlich war er so sicher, daß nichts mehr passieren konnte.
Hastig zog er den Paradimschlüssel aus der dafür vorgesehenen Öffnung. Das Leuchten des Schlüssels ließ nach.
Schmitt wußte, daß er durch das Gespräch mit seinem Bruder viel Zeit verloren hatte. Jetzt war jede Sekunde kostbar.
Er verließ den Raum und stand einen Augenblick reglos im Korridor.
Jetzt brauchte er nur noch den Anzug der Vernichtung, dann konnte er mit der Durchführung seines Planes beginnen.
Er berührte den Paradimschlüssel und transistierte in einen anderen Teil der Hauptschaltstation von Stato II.
Der Anzug der Vernichtung hing in einem durchsichtigen Schrein.
Schmitt stand davor und starrte ihn an.
Niemand wußte, wer diesen Anzug gefertigt hatte. In
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