0566 - Planet im Hyperraum
vorbereiteten.
„Das Tabora ist nicht unser einziges Problem", sagte er leise.
„Aber es kann uns vielleicht helfen, andere Schwierigkeiten zu beseitigen."
„In Anbetracht dessen, was Sie mit dem Tabora vorhaben, wird es Zeit, daß ich einige Erklärungen abgebe!" rief plötzlich Arman Signo. Alle Versammelten blickten in Richtung des großen Cynos.
„Was ich Ihnen zu sagen habe, wird Sie vielleicht schockieren", fuhr der Kommandant der ATON fort. „Aber Sie müssen es wissen, da Sie im Begriff sind, einige schwere Fehler zu begehen."
Es wurde vollkommen still. Rhodan wartete gespannt, daß der Cyno weitersprechen würde.
Arman Signo, der sich auch Techno-1 nannte, trat vor den Tisch, auf dem die geheimnisvolle Flasche stand. Wie alle Cynos, wirkte Signo trotz seiner menschlichen Gestalt fremdartig; seine Bewegungen sahen einstudiert aus.
„Das Tabora ist ein energetisches Lebewesen", sagte Arman Signo. „Es wurde vor mehr als einer Million Jahren künstlich gezüchtet."
Seine Worte lösten Unruhe unter den Wissenschaftlern aus. Ein paar drängten nach vorn und wollten Arman Signo am Weitersprechen hindern.
„Ruhe!" rief Rhodan. „Laßt ihn den Bericht beenden."
„Woher wollen wir wissen, daß er die Wahrheit sagt?" rief einer der Hyperphysiker.
„Die Zeit wird es bestätigen", sagte der Cyno.
Etwas ging von ihm aus, eine geheimnisvolle Strahlung, die die Versammelten zur Ruhe zwang. Auch Rhodan spürte den Druck dieser starken Persönlichkeit.
„Ein Verräter aus unseren eigenen Reihen stahl das Tabora vor einer Million von Jahren und übergab es den Karduuhls", berichtete Signo weiter. „Was danach geschehen ist, wissen wir nicht genau, aber wir haben in den vergangenen Wochen festgestellt, wo das Tabora sich aufgehalten hat. Die Überlieferungen meines Volkes sagen aus, daß jeder, der das Tabora in seinem Besitz hat und dessen Freundschaft gewinnt, den Schwarm indirekt beherrschen kann."
Er wandte sich jetzt direkt an den Mausbiber.
„Es ist jedoch ein Fehler, wenn jemand annimmt, der Begriff Freundschaft sei im Falle des Tabora etwas Ähnliches wie Sympathie oder gegenseitiges Verständnis. Wenn das Tabora an Freundschaft denkt, meint es etwas anderes."
„Erklären Sie das!" forderte Gucky den Cyno auf.
„Freundschaft bedeutet für das Tabora nichts anderes als Kontaktaufnahme. Und zwar mit einem Cyno, der zu den Wissenden gehört."
„Aber es hat mit mir Kontakt aufgenommen!" triumphierte Gucky. „Und ich bin kein Cyno."
Techno-1 nickte.
„Das Tabora brauchte wieder einen telepathischen Kontakt. Es sehnte sich danach. Doch im Endeffekt wird dieser Kontakt wieder erlöschen. Das Tabora braucht den Kontakt zu einem Wissenden."
Einer der Wissenschaftler kam zu Rhodan.
„Das alles ist zu verworren. Ich halte es für unmöglich."
„Ich bin noch nicht fertig!" rief Arman Signo. „Ich war dabei, als die Flasche mit dem Tabora an Bord des Schweren Kreuzers KAPELLA gebracht wurde. Damals empfing ich seltsame Impulse. Ich war beunruhigt, aber ich schwieg, weil ich der Ansicht war und auch noch bin, daß Sie mich nicht verstehen würden. Jetzt spreche ich trotzdem, denn ich will verhindern, daß dem Tabora Schaden zugefügt wird. Das Tabora beginnt aus seiner Lethargie zu erwachen. Gucky hat ihm dabei geholfen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis das Tabora endgültig Kontakt zu seinem eigentlichen Bezugspunkt findet."
Er hielt inne, als erwartete er heftige Einwände. Doch niemand sprach.
Signo hob bedauernd die Schultern.
„Sie verstehen mich nicht! Aber die Ereignisse, die noch bevorstehen, werden Ihnen alles begreiflich machen."
Er zögerte, bevor er hinzufügte: „Außerdem kann ich Ihnen mitteilen, daß der Cyno Schmitt noch am Leben ist!"
Als sollte die Bedeutung seiner Worte durch ein dramatisches Ereignis unterstrichen werden, begannen in diesem Augenblick die Alarmanlagen in Imperium-Alpha zu heulen.
Rhodan wußte, was das bedeutete.
Der Angriff der riesigen Schwarmflotte auf den Paratronschirm hatte begonnen.
*
Die in der Zentrale des Schweren Kreuzers ANTRA versammelten Besatzungsmitglieder starrten schweigend auf die Bildschirmgalerie über den Kontrollen. Kommandant Eyno Kapara hatte sich im Pilotensitz nach vorn gebeugt und beide Hände um die Sessellehne geklammert. Er bot ein Bild höchster Konzentration.
Was die Raumfahrer an Bord der ANTRA beobachten konnten, wurde auch von allen anderen Terranern gesehen, die an Bord von schnellen
Weitere Kostenlose Bücher