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0568 - Drachen-Rache

0568 - Drachen-Rache

Titel: 0568 - Drachen-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hineingetan?« stöhnte er. »Wenn etwas verbrennt, wird es zu Asche, nicht aber zu - zu so etwas!«
    »Ach, du hast nur keine Ahnung vom Geburtstagskuchenbacken«, plusterte sich Fooly auf, »und von Feuer und Verbrennen erst recht nicht!«
    »Ja… Was das angeht, bist du der absolute Fachmann, wie?«
    »Selbstverfreilieh!« konterte der Jungdrache stolz und atmete eine kleine Flamme aus.
    »Man sieht’s und riecht’s«, erwiderte William trocken, streckte den Zeigefinger aus und hielt die Hand vor Foolys Augen. »Schau her.«
    »Ich schaue.«
    William wies auf die Backofenluke. »Wenn man einen Kuchen backt«, dozierte er, »tut man ihn in diesen Backofen, stellt hier an den Drehknöpfen die Temperatur ein und…«
    »Ach, das ist viel zu umständlich«, winkte der Drache ab. »Außerdem vertraue ich der Menschentechnik nicht. Mit meinem Feuer geht das alles viel, viel einfacher. Ich atme einmal kräftig aus, und dann…«
    »… fackelst du das halbe Haus ab!«
    »Aber nein!« protestierte Fooly. »Das war diesmal nur ein Versehen. Ich habe wohl etwas zuviel Feuer genommen. Beim nächsten Mal probiere ich es mit weniger.«
    »Es wird kein nächstes Mal geben!« herrschte William ihn an. »Ab sofort ist die Küche Sperrzone. Tabu. Betreten verboten. Hast du verstanden, Mr. Mac-Fool?«
    »Aber…«
    »Hast du verstanden?«
    »Du brüllst ja laut genug!« fuhr Fooly jetzt auf. »Natürlich habe ich verstanden! Du verbietest mir, einen Geburtstagskuchen zu backen.«
    »Ich verbiete dir, diese Küche noch mehr zu ruinieren, als du es bisher schon getan hast! Du wirst sie künftig nicht mehr betreten, es sei denn die Köchin oder ich erlauben es dir ausdrücklich. Und diese Erlaubnis muß jedesmal neu erteilt werden. Verstanden, MacFool?«
    »Ja«, gestand Fooly unwillig.
    »Wieso überhaupt Geburtstagskuchen?« überlegte William plötzlich. »Für wen denn?«
    »Für den Professor!«
    »Da bist du aber gewaltig zu früh dran«, stellte der Butler fest. »Professor Zamorras Geburtstag ist der zweite Juli. Wir haben aber erst Anfang März.«
    »Dann eben für Mademoiselle Nicole.«
    »17. August«, seufzte William.
    »Sir Rhett Saris!« schlug Fooly vor.
    »Der ist doch auch erst im Sommer dran«, erinnerte der Butler.
    Fooly stampfte mit dem Fuß auf. »Ja, verflixt noch mal, hat denn überhaupt keiner in diesem Haus jetzt Geburtstag? Das darf doch nicht wahr sein! Da stelle ich mich extra in die Küche, um einen Geburtstagskuchen zu backen, und dann will keiner Geburtstag haben! Dabei kann man Geburtstag jeden Tag feiern! Dann gibt’s auch viel mehr Geschenke.«
    Vor seinen Nüstern kräuselte Rauch. Seine Augen begannen zu funkeln.
    »Geschenke… genau, das ist es! Daran habe ich ja noch gar nicht gedacht! Also schön«, krächzte er. »Dann habe ich eben selbst Geburtstag.«
    »Hast du den nicht schon vor einem halben Jahr…«, wandte William ein.
    »Papperlapapp!« krähte Fooly. »Erstens habe ich dir gerade erklärt, daß man Geburtstag jeden Tag feiern kann, und zweitens muß ich doch selbst am besten wissen, wann ich Geburtstag habe! Und ich habe jetzt Geburtstag! Wie ist das nun mit meinen Geschenken?«
    Der Butler straffte sich.
    »Wenn du Geburtstag hast, mußt natürlich auch du diesen Geburtstagskuchen essen«, entschied er.
    Irritiert zuckte Fooly zusammen. »Häh?«
    »Nun ja, ein Geburtstagskuchen ist doch immer für denjenigen, der Geburtstag hat«, erinnerte William. »In diesem Fall also für dich. Ich wünsche guten Appetit.« Er holte einen Teller und Besteck aus Schrank und Schublade und machte Anstalten, die klebrigstinkende Substanz anzuschneiden.
    »Äh«, murmelte Fooly kleinlaut. »Ich - ich halte das nicht unbedingt für eine gute Idee. Ich glaube, ich habe heute doch keinen Geburtstag.«
    »Ja, wie denn nun?« fragte William. »Ich verstehe nicht. Plast du nun oder hast du nicht?«
    »Nein, natürlich nicht!«
    »Na gut, dann kannst du ja auch wieder aufräumen«, entschied der Butler. »Und zwar möchte ich die Küche in genau dem Zustand vorfinden, in dem sie sich befand, ehe du beschlossen hast, diesen… ähem… Kuchen zu backen. Und wehe dir, wenn du zwischendurch weitere Dummheiten anstellst!«
    »Ich stelle niemals Dummheiten an!« empörte sich Fooly. »Ich weiß gar nicht, was Dummheiten sind und wie man sie anstellt. Wofür hältst du mich eigentlich, Butler William?«
    Der Schotte zog die rechte Augenbraue hoch.
    »Für einen kindischen, tolpatschigen und vorlauten

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