Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0568 - Rebellion der Cynos

Titel: 0568 - Rebellion der Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
es im Interesse vieler Zivilisationen geschehen.
    „Wann funktioniert das System der Kokonlagerung wieder, Nostradamus?" fragte ich.
    „Es arbeitet bereits wieder", berichtete Imago II. „Ich habe die entsprechende Programmierung der Schmiegeschirmstruktur soeben beendet, so daß unbrauchbare Sonnensysteme ab sofort wieder eingekapselt werden."
    „Danke. Ich habe den Eindruck, daß Sie verantwortungsvoll handeln, Nostradamus."
    Der Bursche grinste penetrant.
    „Das war ein Wink mit der Landestütze, Lordadmiral", meinte er spöttisch. „Bestimmt werden Sie an Ihr Lob anknüpfen und mir bedeuten, daß auch Sie verantwortungsvoll zu handeln haben."
    Er hatte mich durchschaut, doch in diesem Fall kam er mir damit nur entgegen.
    Ich lächelte und erwiderte: „Sie können folgerichtig denken. Ich darf als der für Ihr Wohlverhalten verantwortliche Mann nicht länger dulden, daß Sie allein auf Stato II sitzen. Darum fordere ich Sie auf, mir die Stationierung von etwa tausend USO-Raumsoldaten auf dem Justierungsplaneten zu gestatten." Ich verschwieg ihm wohlweislich, daß ich mit ‚tausend Raumsoldaten‘ eine vollausgerüstete Raumlandedivision meinte.
    Nostradamus lächelte vielsagend.
    „Bitte sehr, ich habe nichts dagegen, Atlan", antwortete er.
    Seine Bereitwilligkeit erstaunte mich und machte mich argwöhnisch.
    Die Elite-Raumlandedivision, die ich im Auge hatte, bestand aus einem gemischten Verband, dessen Personalstärke tatsächlich nur tausend Mann betrug. Dazu gehörten allerdings zehntausend Kampfroboter vom neuen Modell MV-281/056, das von den Soldaten Bloody Calypso genannt wurde, hundertfünfzig superflache Flugpanzer, fünfundsiebzig Boden-Raum-Raketenbatterien, zwölf schwer gepanzerte fliegende Transformkanonen sowie diverse kleinere Ausrüstungsgegenstände, wozu auch zweihundert Medoroboter sowie dreißig Verwundeten-Transporter zählten.
    Alles in allem eine Streitmacht, mit der man notfalls Imago II auf die Finger klopfen konnte, damit er uns nicht verriet. Das mußte er zumindest ahnen. Dennoch hatte er ohne Diskussion zugestimmt.
    Was mich wiederum ahnen ließ, daß da etwas nicht stimmte.
    „Ich danke Ihnen, Nostradamus", sagte ich. „Vielleicht lernen wir uns doch noch besser verstehen."
    „Sicher", meinte der Cyno. „Sie sind ja sehr gelehrig, mein Freund."
    Damit unterbrach er die Verbindung.
    Ich setzte mich und dachte nach.
    Führte Nostradamus etwa irgend etwas gegen uns im Schilde?
    Hatte er vielleicht bemerkt, daß unsere sämtlichen Mutanten - außer Dalaimoc Rorvic - heimlich auf Stato II gelandet waren und sich in einem Versteck bereithielten?
    Besaß er die Möglichkeit, die Raumsoldaten nach ihrer Landung paraphysikalisch und parapsychisch in seinem Sinne zu beeinflussen, sie als Leibgarde für sich und als Druckmittel gegen uns zu mißbrauchen?
    Ich zuckte die Schultern, schaltete den Interkom ein und bat den Kommandeur der Leonidas-Division zu mir.
    Kurz darauf setzte sich Oberst Carlos Marckam mir gegenüber in einen Sessel. Marckam war Oxtorner, also ein Umweltangepaßter mit Kompaktkonstitution. Oxtorner waren keine körperlichen Riesen wie beispielsweise Ertruser, sondern glichen äußerlich weitgehend erdgeborenen Menschen von besonders athletischem Habitus. Im Unterschied zu Erdgeborenen vertrugen sie allerdings mühelos 4,8 Gravos sowie Temperaturen zwischen minus hundertzwanzig Grad Celsius und plus hundert Grad Celsius.
    Carlos Marckam musterte mich prüfend, dann nickte er und sagte: „Der alte Narr hat also zugestimmt. Nun, die Leonidas-Division steht abflugbereit."
    Ich mußte lächeln.
    „Nostradamus ist zwar alt, aber alles andere als ein Narr, Oberst Marckam. Wir müssen ständig auf der Hut sein."
    „Das sind wir doch immer, Sir", erwiderte er.
    Diesmal musterte ich ihn prüfend, aber Marckams Gesicht blieb absolut unbewegt. Schließlich erklärte ich: „Start der Division erfolgt gemäß Plan Albatros in einer halben Stunde. Ich werde Sie begleiten, Oberst."
    Carlos Marckam wölbte die mächtigen schwarzen Brauen, das einzige Haar an seinem Schädel.
    „Entschuldigen Sie, Lordadmiral, aber vom strategischen Standpunkt aus kann ich das nicht billigen, obwohl ich mir selbstverständlich nicht anmaße, Ihnen Vorschriften zu machen."
    So direkt drückte er sich immer aus. Bei Carlos Marckam durfte man sich darauf verlassen, daß er niemals die Wahrheit scheute.
    „Ich gehe nicht vom strategischen Gesichtspunkt aus", entgegnete ich, „sondern vom

Weitere Kostenlose Bücher