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057 - Sanatorium der Cyborgs

057 - Sanatorium der Cyborgs

Titel: 057 - Sanatorium der Cyborgs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Schönenbröcher
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Händen über ihr Shirt, fuhr die üppigen Formen ihrer Brüste nach, die das transparente Plastik spannten. Für einen Moment fuhr ein Schauer durch ihre Leiterbahnen.
    Oder war es nur das Echo einer Erinnerung in Caals P-Chip, das ihr Gefühle vorgaukelte? So wie damals, als…
    ... sie das Regenerationsgel auf den Schnitt rund um ihren Schädel aufträgt. Die Wunde wird in wenigen Stunden verschwunden sein.
    Die Wunde in ihrer Programmierung dagegen lässt sich nicht durch Salben oder Medikamente heilen. Aber das ist auch nicht nötig. Sie fühlt sich frei; freier denn je. Etliche der Fesseln, die sie zuvor an Regeln und Konventionen knebelten, sind gefallen, wurden von neuen Empfindungen ersetzt.
    Ihr Geist ist mit einem anderen verschmolzen - zur Perfektion. Und ein Ebenbild dessen ist ihr Körper.
    Die graue Uniform dagegen symbolisiert die Vergangenheit. Daryll legt sie ab. Sie wird neue Kleidung finden, etwas das ihren Status und ihre Schönheit unterstreicht.
    Haank wird mit ihr zufrieden sein. Endlich kann sie das Sanatorium so führen, dass es seinem großen Plan gerecht wird.
    Ruttger wird bald zurückkommen! Sie ist auch weiterhin auf seine Mitarbeit angewiesen.
    Also muss sie verhindern, dass er sich gegen sie wendet, ihre Befehle in Frage stellt. Mit dem Computer, den Haank ihr gegeben hat, sollte das kein Problem sein.
    Bald daraufklopft es an der Tür. Ruttger. Sie ruft ihn herein.
    Er ist verdutzt, als er sie nackt vor sich sieht. »Was ist mit dir?«
    »Ich habe meinen Körper nach Verletzungen vom Kampf mit Caal abgesucht«, antwortet sie. »Aber die Hautschicht ist in Ordnung, so weit ich es sehen kann.« Sie streicht über ihre Hüften. Sieht Ruttgers Programmierung sexuelle Gefühle vor? Sie hat sich nie darüber informiert. Aber ein Versuch kann nicht schaden.
    Sie blickt ihm in die Augen und lächelt scheu. »Bist du so lieb, meinen Rückenbereich zu kontrollieren? Ich spüre da etwas oberhalb des Steißbeins…«
    »Aber natürlich.« Er lässt sich nicht anmerken, ob ihre Nacktheit ihn erregt.
    Daryll wartet, bis er hinter ihr steht und sich vorbeugt.
    »Nein, da ist nich-«
    Ihr nach hinten gerissener Ellbogen trifft sein Kinn voll. Ruttgers Kopf fliegt in den Nacken. Daryll wirbelt herum, die Faust aus gehärtetem Plysterox geballt. Als sie auf seine Schläfe hämmert, erklingt ein Knirschen. Ruttger sackt zu Boden.
    Daryll blickt auf den Cyborg hinab. Ein Gefühl der Überlegenheit knistert in ihrem Hirnspeicher. Es war so einfach… Nun muss sie ihn fixieren, denn an seine Programmierung gelangt sie nur, wenn seine Systeme laufen.
    Sie sucht den Raum ab und schneidet schließlich einige Riemen aus der alten Ledercouch.
    Damit fesselt sie ihn.
    Keine optimale Lösung. Ich brauche einen stabilen Stuhl hier, mit Hand- und Fußschellen,
    überlegt sie, während sie das Notebook aus dem Schreibtisch holt und es mit dem Port in Ruttgers Nacken verbindet…
    ... als sich die Tür öffnete und Ruttgers Stimme sagte: »Die Garde ist ist bereit. Kommst du?«
    Daryll brauchte einen Moment, um in die Wirklichkeit zurückzufinden. Verblüfft stellte sie fest, dass sie sich ihrer Kleidung entledigt hatte. Ganz wie in ihrem… Blackout?
    Oder waren diese Ausfälle mehr als das? Sie schienen sich zu häufen und ihr Handeln zu beeinflussen. Das musste aufhören!
    Aber zunächst waren andere Dinge wichtiger.
    Daryll öffnete den hölzernen Schrank in der Ecke. Sie nahm ihre Peitsche heraus und legte sich ein Cape aus Aneetahfell um. Zusammen mit Ruttger trat sie in den Gang.
    »Hast du die Personendaten der drei schon übertragen?«, fragte sie, während sie die Peitsche einrollte.
    »Ja. Und ich habe habe mir erlaubt, zur besseren Orientierung den Stadtplan von Fresno Fresno anzufügen.«
    »Gut.«
    »Die Garde ist in der großen Halle Halle versammelt«, sagte der Cyborg überflüssigerweise.
    Er schien nervös. Kein Wunder.
    Nach langer Zeit wurde sich Daryll wieder seines Sprachfehlers bewusst. Sie hatte die betreffenden Speicherbereiche damals nach dem Schlag, der ihn zu Boden streckte, nicht mehr vollständig reparieren können.
    Als die Tür zur Fabrikationshalle aufglitt, ging ein Ruck durch die versammelten Robots.
    Der Erste Rottenführer, nur durch die blau-roten Streifen an seinem Metallschädel und den Schulterplatten von den anderen zu unterscheiden, trat vor und salutierte vor Daryll. »Garde vollständig angetreten«, knarrte seine unmodulierte Stimme. Die meisten der Roboter verfügten

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