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057 - Schreckensmahl

057 - Schreckensmahl

Titel: 057 - Schreckensmahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sahen
sie schon, daß etwas vorgefallen war. Warnlichter blinkten in die Nacht,
Polizei regelte den Verkehr. Ein langer Lastzug stand am Straßenrand.
Polizisten vernahmen einen Mann.
    Frank Berry wurde an die Seite gewinkt.
    »Was ist denn hier passiert?« fragte er den
Polizeibeamten, der mit blinkender Kelle auf ihn zutrat.
    »Unfall, Sir. – Bitte halten Sie nicht hier, fahren Sie
weiter!«
    »Aber ich wohne hier, dort in der Villa.«
    »Ein Unfall? Wie ist das passiert?« Joan Berry beugte
sich nach vorn. Sie hielt noch immer die primitive Stoffpuppe umklammert. Das
Gesicht der jungen Frau war bleich.
    »Ein Junge rannte aus dem Tor. Der Lastwagenfahrer konnte
nicht mehr bremsen. Das Kind lief ihm genau in den Wagen. –
    Da Sie in der Villa wohnen, können Sie uns vielleicht
Auskunft geben. Wir haben nämlich keinen Erwachsenen dort angetroffen und …«
    Weiter kam der Polizist nicht mehr. Frank Berry sprang
wie von einer Tarantel gestochen aus dem Wagen und rannte auf den kleinen
grauen Hügel zu, der auf der Straße lag. Ein kleiner verkrümmter menschlicher
Körper, über den eine Plane gelegt worden war. Noch ehe die Polizeibeamten
begriffen, was los war, stürzte Berry schon auf das Bündel und riß die Plane
weg.
    Sein Herzschlag stockte.
    In einer großen Blutlache lag der reglose Körper seines
Sohnes Eric.
    Joan Berry schrie gellend auf. Sie gestikulierte wild mit
den Armen, schwenkte die Stoffpuppe und sagte dauernd etwas von einer Hexe, die
den Auftrag gehabt hatte, auf Eric aufzupassen.
    Man mußte sie fesseln, um sie zu bändigen. Sie hatte den
Verstand verloren.
    Auf Frank Berrys Drängen hin, der sich selbst wie eine
Marionette bewegte, rammte man die Tür im ersten Stock der Villa ein, als sich
nach mehrmaligem Rufen und Läuten niemand meldete. Die Beamten und der
Schauspieler fanden dunkle, leere Räume vor. Es gab keine Mrs. Moorefield, von
der das Ehepaar erzählt hatte. Und sie hätte auch sehr schlecht hier oben leben
können. Die Räume waren unbewohnt.
    Verdreckt, verstaubt. Spinngewebe hing an den Decken und
wehte von den Lampen herab.
    In der kleinen Kammer, die an das große Wohnzimmer
grenzte, hing an der Wand ein uraltes, wurmstichiges Regal, das mühsam von zwei
verrosteten Schrauben gehalten wurde.
    Keine Spur von den angeblichen Puppen, keine von Mrs.
Moorefield, die als Babysitter für Eric Berry hatte fungieren sollen.
    Die Beamten sahen sich ratlos an, und Frank Berry
zweifelte an seinem Verstand.
    »Hier gibt’s keinen Babysitter, Mister«, sagte einer der
Uniformierten. »Der Junge war allein zu Haus, daran ist nichts mehr zu ändern.«
    Die Nachforschungen, die Frank Berry anstellen ließ,
verliefen im Sand. Es wurde einwandfrei festgestellt, daß Mrs. Moorefield zum
fraglichen Zeitpunkt von mehreren Personen gleichzeitig in Radnor/Wales gesehen
worden war.
    Mrs. Moorefield selbst gab zu Protokoll, seit dem Verkauf
der Villa an das Ehepaar Berry das Haus nicht wieder betreten zu haben.
    In einer abseits gelegenen psychiatrischen
Behandlungsstätte lebte seit dem Spätherbst eine junge, blasse Frau mit übernatürlich
großen Augen. Mrs. Joan Berry.
    Man hat ihr die Stoffpuppe gelassen, die sie auf der
Straße fand. Hin und wieder sitzt sie auf der Bank im Garten, starrt
gedankenverloren vor sich hin, wiegt die Puppe in ihren Armen und flüstert abwesend:
»Es muß noch eine zweite Puppe geben, eine, die Erics Gesicht hat. Und diese
Puppe besitzt die Hexe.
    Ich weiß nicht, wie sich ein Hexenfluch auswirkt, ich
weiß auch nicht, wie sie es angestellt hat, uns zu täuschen. Aber sag, kleine
Stoffpuppe, ist es möglich, daß ein Mensch zur gleichen Zeit an zwei
verschiedenen Orten sein kann?«
    Frank Berrys Karriere ging steil abwärts nach diesem
Vorfall.
    Er wurde unzuverlässig, versäumte die Termine und fing zu
trinken an. Er machte Schulden und verpfändete das Haus. Die ehemalige
Besitzerin, Mrs. Moorefield nahm die Villa zu einem Spottpreis zurück, der sehr
günstig lag.
    Das Maklerbüro Greene vermittelte das Haus für 5000
Dollar unter dem Betrag, den man normalerweise dafür aufbringen müßte. Die
Auftraggeberin, Mrs. Moorefield machte dafür lediglich zur Bedingung, hin und
wieder einen kleinen Besuch in diesem Haus machen zu dürfen.
     
    ●
     
    Nach den Worten der Französin herrschte betretenes
Schweigen. Larry merkte sich die Namen und den Ort, die in der Story von
Bedeutung waren.
    Er war jetzt nicht darüber unterrichtet, ob sich die PSA
des

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