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057 - Schreckensmahl

057 - Schreckensmahl

Titel: 057 - Schreckensmahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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begegneten sie sic h
zufällig beim Einkauf im Dorfladen.
    Dann kamen die ersten Herbsttage. Bestimmte Vogelarten
verschwanden plötzlich und traten ihren Zug nach Süden an.
    Die ersten Blätter wurden gelb, und das Laub auf den
Wegen sammelte sich an.
    Kalt pfiff der Wind um das Haus, und abends brannte der
Kamin schon.
    An einem Tag meldete sich Mrs. Moorefield telefonisch an.
    Ob sie wieder mal für ein paar Tage vorbeikommen dürfe.
    Sie traf wieder an einem Donnerstag ein. Wieder war das
Taxi schon abgefahren, als Joan Berry ihre Besucherin am Tor empfing. Und
wieder hatte die alte Dame, die auftrat wie eine Gräfin, nur den einen Koffer
dabei, den ihr niemand abnehmen durfte.
    Redselig erzählte sie von der Zeit, die sie den Sommer
über in verschiedenen Teilen des Landes verbracht hatte. Sie war noch sehr
reiselustig und wußte ein paar humorvolle Episoden zu berichten.
    An diesem Wochenende kam Frank Berry nicht.
    Die Arbeit lief so gut, daß sich Sammy O’Neill, der
Produzent, entschlossen hatte, den letzten Part noch in den Kasten zu bringen.
Frank rechnete damit, daß bis Sonntag nacht alles erledigt war.
    Am Montag früh rief er schon wieder aus London an. »Alle
dreizehn Episoden sind abgedreht, Darling«, freute er sich. »Es klappte wie am
Schnürchen. O’Neill ist begeistert. Er hat uns alle für heute abend in sein
Landhaus in der Nähe von Andover eingeladen. Das ist nicht mal so weit weg von
uns. Alle, die an der Serie mitgewirkt haben, sind mit von der Partie.
Regisseur, Drehbuchautor, Produzenten, ein paar einflußreiche Männer vom
Fernsehen und natürlich die Stars nicht zu vergessen. Die verheiratet sind,
bringen ihr angetrautes Eheweib oder den Ehemann mit, die anderen werden sich
eine schicke Partnerin oder einen Partner aus dem Freundeskreis angeln. Es gibt
‘ne dufte Party, darauf kannst du dich verlassen. Wenn O’Neill ein Faß
aufmacht, dann ist was los in der Bude. Ich bin spätestens um sechs heute abend
da und hole dich ab.«
    »Aber Frank. Das kommt so überraschend, ich …«
    »Du bist nicht frisiert, ich weiß. Aber du bist ein
Mädchen schneller Entschlüsse. Stürze dich in die Badewanne, mach dich frisch,
stülp dir die Perücke auf den Kopf und schon bist du fit!«
    »Aber es geht auch um Eric, Frank. Ich kann ihn doch
nicht allein lassen in diesem großen Haus.«
    »Er ist nicht allein. Mrs. Moorefield ist doch da.
Außerdem ist er schon allein geblieben, als er noch kleiner war, meine Liebe.
Man kann sich auf den Jungen verlassen, das weißt du.«
    »Schon. Aber es waren auch immer Menschen in seiner Nähe,
Bekannte, Freunde, denen man sagen konnte, daß sie mal nach ihm sehen sollten,
wenn es notwendig war. Aber ich weiß nicht, ob ich Mrs. Moorefield damit
belästigen kann.«
    »Eric wird schlafen. Er macht keinen Unsinn, das weißt
du.«
    »Sag das nicht! In den letzten beiden Nächten hat er
stundenlang wach gelegen, und dann hat er in seinem Zimmer rumort.
    – Es war wieder ein schrecklicher Krach im Haus. Der
Wind, Frank! Oben polterte, stampfte und klopfte es, daß man es mit der Angst
zu tun bekam. Ich habe gedacht, die Decke käme herunter! Da muß mal nachgesehen
werden. Irgendwas stimmt mit dem Dach nicht.«
    »Hat sich Mrs. Moorefield nicht dazu geäußert?«
    »Nein, wahrscheinlich hat sie einen so festen Schlaf, daß
ihr das nichts ausmacht.«
    »Machen wir’s kurz, meine Liebe! Wenn ich komme, stehst
du startbereit am Tor, okay? Wir dürfen keine Zeit verlieren.
    O’Neill kann es nicht leiden, wenn man sich verspätet. Er
hat die Party für acht Uhr angesetzt, und wir werden pünktlich dort sein. Es
ist wichtig für mich, dabeizusein, obwohl auch ich am liebsten zu Hause bleiben
und die Beine auf der Couch ausstrecken würde. Doch die Party ist auch
geschäftlich wichtig für mich. Es werden neue Pläne zur Sprache kommen.
    Ich habe läuten hören, daß O’Neill mit einem
Co-Produzenten eine neue Serie plant. Obwohl ich als der Rächer abgestempelt
bin, will er mich wahrscheinlich ebenfalls dafür nehmen. Doch das ist noch
nicht sicher. In deiner Begleitung, mit deinem Charme wird sich da sicher
einiges zum Guten wenden.
    Es kommt auch oft darauf an, was für eine Frau ein Mann
vorzuweisen hat.«
    »Ich bin also Mittel zum Zweck?« Sie gab sich Mühe, ihre
Stimme ernst klingen zu lassen.
    »Ich will mit dir einen schönen Abend verleben! Das ist
alles!
    Bis dann!«
    Er legte auf.
    Joan sprach mit Mrs. Moorefield. Die alte Dame war sofort
bereit, auf

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