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0571 - Der Gnom mit den zwei Köpfen

0571 - Der Gnom mit den zwei Köpfen

Titel: 0571 - Der Gnom mit den zwei Köpfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Davy waren verschwunden!
    Der Abend, der so vielversprechend begonnen hatte, fand jetzt ein alptraumhaftes Ende!
    Vorsichtig trat Gina wieder auf die Terrasse hinaus.
    Das Ding am Himmel war verschwunden…
    Und irgendwo in der Ferne blitzten erste Lichtpunkte wieder auf. Zögernd und flackernd zunächst, aber der Strom kam wieder!
    Die Straßenlampen funktionierten wieder, und auch in den Fenstern einiger Häuser glomm es bereits wieder auf.
    Hier, wo Davys kleines Haus stand, herrschte noch tiefste Dunkelheit!
    Obgleich sie wußte, daß sie keine Antwort bekommen würde, rief Gina wieder nach den beiden anderen.
    Wie konnten sie einfach so verschwinden? Was war hier geschehen?
    Plötzlich war da etwas.
    Für ein paar Sekundenbruchteile glaubte Gina zwischen den Sträuchern etwas zu sehen.
    Einen Menschen?
    Einen Affen?
    Aber gab es Affen mit rötlicher Haut? Gab es Affen, die zwei Köpfe besaßen?
    Im nächsten Moment war das seltsame Wesen wieder verschwunden. Nur kurz war Licht aufgeschimmert, in dem Gina das Wesen zu sehen geglaubt hatte. Licht, dessen Ursprung sie sich nicht erklären konnte, denn in Davys Garten hatte sie keine künstliche Lichtquelle bemerkt. Keine Partylampe, keinen größeren Scheinwerfer.
    Ginas Verstand setzte vorübergehend aus.
    Sie fuhr herum und rannte davon.
    Einfach weg von hier.
    Hinaus in die Nacht, fort von dem Grauen.
    Was um sie herum war, sah und hörte sie nicht mehr…
    ***
    Eine Gestalt mit rötlicher Lederhaut war aus der Dunkelheit der Menschenwelt in die zurückgekehrt, die es als seine eigene betrachtete.
    »Narr!« fauchte Links. »Wir hätten das Mädchen mitnehmen sollen! Es hat uns gesehen! Es wird uns verraten!«
    »Selber Narr«, erwiderte Rechts, und in seinen Augen blitzte es grell auf, als er seinen Kopf drehte und Links zornig anstarrte. »Reicht es dir nicht, schon ein Mädchen gefangen zu haben? Du gibst deinen Verstand auf! Du übersiehst, daß jene aus den Weltraumtiefen uns beinahe erwischt hätten! Und der Drache hat uns gesehen!«
    »Was interessieren uns die aus den Weltraumtiefen und der Drache?« gab Links zurück. »Sie sind unbedeutend.«
    »Sie sind eine Gefahr für uns«, widersprach Rechts. »Eine tödliche Gefahr. Du aber spielst! Du bist viel zu unreif. Kaum zu glauben, wo du doch genauso alt bist wie ich und das gleiche lerntest.«
    »Ich bin nicht unreif«, grollte Links.
    »Wolltest du deshalb auch das andere Mädchen fangen?«
    Links zischte wütend: »Was verstehst du schon davon?«
    »Genug, um zu wissen, daß jene aus dem Weltraum weiter nach uns suchen werden.«
    »Sie werden uns nicht hier finden«, behauptete Links. »Und selbst, wenn es ihnen gelänge, wüßte ich einen Weg, sie zurückzuschlagen. Allerdings müßte ich dazu das Mädchen töten. Begreifst du jetzt, weshalb ich auch das andere haben wollte? Nicht nur, weil es uns sah! Aber du Narr mußtest uns ja zurückziehen, ehe wir zugreifen konnten!«
    »Eines Tages«, ächzte Rechts, »werde ich dich töten. Du bist ein wahnsinniger Mörder.«
    »Wenn du mich tötest, tötest du uns beide«, belehrte ihn Links. »Vergiß das nie. Wir sind eins, auch wenn wir zwei sind.«
    »Und vergiß du niemals«, warnte Rechts, »daß du deinerseits ebenso eng mit mir verbunden bist.«
    Der andere lachte spöttisch.
    Der Zweiköpfige war sich mit sich selbst noch nie eins gewesen…
    ***
    Davy fragte sich, wo er sich befand.
    Da war dieses Ding am Himmel gewesen, und im nächsten Moment kam das unwahrscheinlich grelle Licht, das ihn blendete und ihm das Wasser in die Augen trieb. Dann war er nach oben gerissen worden und hatte sich dabei schwerelos gefühlt…
    Und jetzt befand er sich in einem geschlossenen Raum, in dem schwach bläuliches Licht dominierte. Schon nach wenigen Minuten fragte sich Davy, wie es jemand in diesem widernatürlichen Kaltlicht längere Zeit aushalten konnte. Es war absolut fremd. Grelles, kaltes Neonlicht war dagegen weit näher verwandt mit dem gelblichen Gemisch, das Mutter Sonne abstrahlte und das sich in stärkerer und anheimelnderer Form auch in Kerzenlicht wiederfand.
    Er untersuchte den Raum, in dem er sich befand und der in einem einzigen Stück gegossen worden zu sein schien. Das war zwar eigentlich eine technische Unmöglichkeit, aber nirgendwo konnte Davy auch nur eine einzige Fuge entdecken, die auf eine Öffnung hinwies, nicht einmal einen Haarriß.
    Woher das kalte Blaulicht kam, konnte er ebensowenig entdecken. Es gab keine erkennbare Lichtquelle,

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