0571 - Raumschiff der Besessenen
ein Meisterwerk!
Aber die Statue lebte. Sie hob die Hände und legte sie dem Soldaten um den Hals.
„Jetzt werde ich dich töten, Heydrac Koat!" sagte Lord Zwiebus und schleuderte den Soldaten gegen die Wand. Bevor er sich jedoch auf den Bewußtlosen stürzen konnte, veränderte sich die Umgebung.
Er konnte später nicht sagen, ob er teleportiert war, oder ob er die Entfernung in einem langwierigen Marsch zurückgelegt hatte.
Aber egal, ob er aus eigener Kraft oder mit Unterstützung des Katalysators der Para-Macht hergekommen war, er hatte sein Ziel erreicht.
Die Ezialistische Abteilung!
Und dort stand auch die Quarantänekabine. Er fühlte sich auf einmal wieder als Herr seiner Sinne und war sicher, daß sich der Asporco in die Quarantänekabine zurückgezogen hatte.
Jetzt würde er ihn töten!
*
Ribald Corello hatte jegliches Zeitgefühl verloren.
Er fühlte sich in einem Zustand permanenter Trance, als hätte ihm jemand eine langanhaltende Droge eingegeben, auf die er stark ansprach. Dabei konnte er jedoch - wie er meinte - klar denken. Nur eines konnte er nicht: seine parapsychischen Fähigkeiten anwenden. Er fühlte sich überhaupt nicht als parapsychisch begabt.
Er war ein normaler Mensch, mit einem außergewöhnlichen Körper, der sich in einem besonderen physiologischen Zustand befand.
Er war lethargisch und aufgewühlt zugleich, war Akteur und Zuschauer, zeigte Gleichgültigkeit und Interesse in gleichem Maße.
Um ihn passierten Dinge, auf die er meist keinen Einfluß hatte.
Er konnte die Männer nicht daran hindern, daß sie sich Auseinandersetzungen lieferten, die oft blutig ausgingen. Er hatte keinen Einfluß auf sie. Als seltsam empfand er nur, daß sie ihn nicht zu bemerken schienen.
Als er mit Atlan zusammentraf, erklärte der Arkonide, an sich das gleiche Phänomen festgestellt zu haben.
„Ich war auf der Ex-887-VRT nicht dabei", sagte Atlan mit hohl klingender Stimme. „Aber ich habe die Unterlagen über die Geschehnisse studiert und wage zu behaupten, daß der Parasturm diesmal gänzlich andere Auswirkungen zeigt."
„Ja, diesmal ist alles anders als auf dem Robotexplorer", pflichtete Ribald Corello ihm bei. „Sind Sie noch da, Atlan? Ich kann Sie nicht mehr sehen."
„Ich sehe Sie auch nicht, aber ich höre Sie..."
Während Atlan sprach, wurde seine Stimme immer leiser.
„Atlan!" rief Corello aus Leibeskräften.
Er erhielt keine Antwort.
Irgendwann später stieß Corello mit Roi Danton zusammen.
Rhodans Sohn schob die bewußtlose Irmina Kotschistowa auf einer Schwebebahre vor sich her.
„Wohin bringen Sie die Metabio-Gruppiererin, Mike?" fragte Ribald Corello.
Roi Danton blickte sich suchend nach dem Sprecher um.
Er schien ihn nicht entdeckt zu haben, gab aber trotzdem Antwort.
„Sie ist krank. Ich glaube, es handelt sich um eine Scheinschwangerschaft. Sie wirkt ständig zerstörerisch auf sich ein."
„Ablenkungsmanöver", stellte Corello fest. „Wir alle tun Dinge, die uns und andere verwirren und von den tatsächlichen Gegebenheiten ablenken sollen. Hören Sie mir überhaupt noch zu, Roi?"
Roi Danton nahm keine Notiz mehr von ihm. Corello sah ihm noch nach, bis Danton durch eine Luftspiegelung aus seinem Sensorium verschwand.
Jawohl, Heydrac Koat, oder das was ihn beherrschte, stellte mit ihnen allen Ablenkungsmanöver an. Das zeigte sich schon allein daran, daß Corello sich nicht darum bemühte, gegen die parapsychischen Attacken anzukämpfen. Er fügte sich in sein Schicksal - und den anderen erging es ebenso. Ihr aller Widerstand wurde durch hypnosuggestive Impulse gebrochen, aber auf eine Art, die sie akzeptierten.
Es war eine sanfte Gewalt, gegen die sie sich nicht auflehnten, obwohl sie sich ihr vollauf bewußt waren.
Ich muß kämpfen, sagte sich Corello.
Er mußte sich ein Ventil für seinen angestauten Aggressionstrieb schaffen! Und er tat es. Aber auf eine Art, die ihm einsuggeriert wurde. Das merkte er jedoch erst zu spät, als die drei paralysierten Wissenschaftler zu Füßen seines Tragerobots lagen.
Im ersten Moment war Corello über seine Tat schockiert, dann versuchte er, den Hergang der Geschehnisse zu rekonstruieren.
Die Wissenschaftler waren plötzlich vor ihm aufgetaucht.
Schaum stand ihnen vor dem Mund. Sie riefen: „Das ist einer von denen, die an allem schuld sind!" Und sie schrien ihm ins Gesicht, daß sie ihn töten würden. Corello war keine andere Wahl geblieben, als sie zu paralysieren.
Jetzt erkannte er aber,
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