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0572 - Die Stunde des Symbionten

Titel: 0572 - Die Stunde des Symbionten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hörte, wie sich hinter ihm das Schott öffnete. Perry Rhodan, der Großadministrator, betrat den kleinen Raum, der seine einzige Beleuchtung von der Mattscheibe des Bildempfängers erhielt. „Alles in Ordnung, wie es scheint", begrüßte Rhodan den Emotionauten. „Die Lage scheint sich beruhigt zu haben."
    Mentro zuckte mit den Schultern.
    „Ich weiß nicht so recht. Mir scheint es da draußen immer noch ziemlich verwirrt zuzugehen."
    Perry Rhodans Optimismus fegte seine Bedenken beiseite.
    „Ach was, vielleicht verwirrt, aber keinesfalls mehr bedrohlich.
    Los - wir bereiten eine Patrouille zum Ausstieg vor und suchen noch ein paar Freiwillige!"
    Mentro grinste schwach.
    „Melde mich gehorsamst als Freiwilliger."
    „Wie bitte...?"
    „Freiwilliger. Allerdings fürchte ich..."
    Er wurde unterbrochen. Sirenen schrillten durch die Gänge des Raumschiffes. Aus Lautsprechern drangen die Worte des Bordrechners: „Fremde Luftfahrzeuge mit offensichtlich feindlichen Absichten befinden sich im Anflug!"
     
    *
     
    Im Kommandostand hatte sich die selbstzufriedene Atmosphäre der vergangenen Minuten in Nichts aufgelöst. Mit wachen Augen musterten die Offiziere die Orterschirme. Nördlich vom Landepunkt der TIMOR, etwa dreihundert Kilometer entfernt, lag eine der größten Städte des Planeten ASPORC. Aus dieser Richtung kamen die Flugzeuge. Sie bewegten sich in einer Höhe von knapp einhundert Kilometern mit einer Geschwindigkeit, die vermuten ließ, daß sie mit nuklearen Triebwerken ausgerüstet waren. Es gab insgesamt drei Schwärme, jeder aus zwölf Einheiten bestehend. Die Kurse der drei Schwärme verliefen konvergent, und der Konvergenzpunkt befand sich direkt über dem terranischen Schweren Kreuzer.
    Halblaute Befehle flogen hin und her. Die Details der Abwehr waren dem Bordrechner überlassen. Er sorgte dafür, daß die entsprechenden Schutzschirme aufgebaut wurden und die Kontrollorgane der Abwehrraketen bis auf den Bruchteil einer Sekunde über die genaue Position der angreifenden Einheiten informiert waren. Den Menschen blieb nur übrig, die Manöver des Gegners zu beobachten und im geeigneten Augenblick die Entscheidung zu treffen, ob dem Angriff nur mit passiven oder mit stärkeren Maßnahmen begegnet werden sollte.
    Mentro Kosum nahm an allem nicht teil. Er sondierte die Atmosphäre des Raumes. Gewiß, die gefällige Heiterkeit, die hier noch vor wenigen Minuten geherrscht hatte, war verschwunden.
    Sie hatte dem Staunen, der Überraschung Platz gemacht. Aber von Ernst, von einem Erkennen der Gefahr, die von allen Seiten her auf das terranische Raumschiff einströmte, war immer noch keine Rede.
    Da war Perry Rhodan, den Symbionten Whisper wie eine schwarze, mit glitzernden brillantenbestückte Schärpe über die Schultern drapiert, der offensichtlich guter Laune auf den Arkoniden Atlan einsprach und lachend auf die Punkte der feindlichen Fahrzeuge auf dem Orterschirm deutete. Oder Ras Tschubai, der dem Anflug des Gegners mit einer Spannung zusah, als wäre es ein alter Kriegsfilm. Und Icho Tolot, der Haluter, ein Gigant, inmitten der zerbrechlichen Terraner - er als einziger undurchdringlich, ernst, abwartend.
    Verdammt, dachte Mentro, sie haben keinen Verstand mehr.
    Sie haben keine Ahnung, worum es hier geht. Sie sehen das Ganze nur als ein Spiel. Die Technologie des einundzwanzigsten Jahrhunderts gegen ein modernes terranisches Kriegsschiff! Das ist alles, was ihnen in den Sinn kommt. Sie denken nicht mehr an Heydrac Koat, den Asporco, und das Chaos, das er in Sibirien entfachte.
    Ein Summzeichen ertönte. Auf den Orterschirmen waren mehr als einhundert neue Reflexe sichtbar geworden.
    Sie hatten sich von den ursprünglichen Reflexen gelost und näherten sich schneller als diese dem Zentrum der Bildflächen.
    „Kernraketen", sagte jemand.
    Mentros Blick hing fasziniert an der Mattscheibe. Jeder dieser winzigen Punkte barg genug Zündstoff, um einen halben Erdteil zu vernichten. Einhundertacht davon jagten auf die TIMOR zu.
    Einhundertacht kleine Nadelstiche gegen die mächtigen Schirmfelder des Kreuzers, die sie nicht zu durchdringen vermochten, woraufhin ihnen nur noch übrigblieb, ihre verderbenbringenden Energien in die Umwelt hinein zu entladen.
    Welch ein Unsinn, dachte Mentro.
    Dann geschah das Unglaubliche.
    Die feindlichen Raketen, offenbar mit einem eigenständigen Steuersystem ausgerichtet, änderten den Kurs. Der steile Fallwinkel wurde geringer. Die Projektile schossen in hohem Bogen über

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