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0572 - Die Stunde des Symbionten

Titel: 0572 - Die Stunde des Symbionten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ganze Expedition - das ganze Raumschiff mitsamt seiner Besatzung. Denn der Morlch würde nicht zögern, die neugewonnene Macht zu nutzen, um sich alles untertan zu machen, was auf Portzschest lebte. Der Blaster ruhte sicher und fest in seiner Hand, aber als er den Auslöser zu drücken versuchte, da spürte er Widerstand. Es war als wirkten die Befehle des Gehirns im gegenteiligen Sinn auf die Muskeln ein, oder als besäßen die Muskeln auf einmal eine eigene Intelligenz, die es ihnen ermöglichte, den Nervenimpulsen des Gehirns zuwiderzuhandeln.
    „Du glaubst, mir widerstehen zu können?" höhnte der Morlch.
    „Versuch es doch! Niemand widersteht der Allmacht! Aber Zweifel muß bestraft werden..."
    Der Finger begann sich zu krümmen. Mit übermenschlicher Anstrengung zwang ihn Mentro, sich auf die gewölbte Kuppe des Auslösers zu senken. Der Morlch höhnte weiter: „Zweifler vergehen vor meiner Allmacht wie der Schnee in der Sonne..."
    Klickend rastete der Auslöser ein. Mit wütendem Fauchen entlud sich der Blaster. Mit fassungslosem Staunen, als kämen ihm die Folgen seiner Handlung völlig überraschend, sah Mentro Kosum, wie sich rings um den Morlch eine feurige Wolke bildete, die den riesigen Asporco in Sekundenschnelle verschlang.
    Noch minutenlang stand der Mutant mit gesenktem Kopf, den Blaster in der schlaffen Hand. Vor ihm an der Wand war ein rotglühender Fleck, wo die Strahlsalve den Stein erhitzt hatte, nachdem der Morlch mitsamt Whisper im Feuer vergangen war.
    Um ihn herum begann es sich zu rühren. Die Männer kamen wieder auf die Beine - verwirrt und unsicher. Sie wußten nicht, was geschehen war. Sie verstanden nicht, warum sie auf dem Boden gelegen hatten.
    Perry Rhodan lag ruhig. Er hatte die Augen geschlossen. Sein Atem ging flach, aber regelmäßig. Mentro befahl zwei Leuten, ihn aufzunehmen und in den Hof hinabzutragen. Unten gab er den Befehl zum sofortigen Aufbruch. Die Shift-Flottille machte sich auf den Rückflug zur TIMOR.
     
    *
     
    Atlan bestand darauf, Portzschest sofort zu verlassen. Niemand wußte, welche Gefahren sonst noch auf dem unheimlichen Siedlerplaneten lauerten. Eine sorgfältige Auswertung der jüngsten Ereignisse mußte durchgeführt werden, bevor der nächste Schritt getan werden konnte. Im freien Raum, zwei Lichtjahre von der Sonne Bieytl entfernt, bezog die TIMOR vorläufig eine feste Position. Eine eingehende Untersuchung ergab, daß die Ereignisse der vergangenen Tage außer dem Symptomen physischer Ermüdung keine Spuren hinterlassen hatten. In psychologischer Hinsicht hatte er keinerlei Schaden erlitten.
    Eine vorläufige Auswertung ergab, daß der Mentaleinfluß, mit dem Morlch Vrakt sich umgeben hatte, strukturell mit der Strahlung verwandt war, der die Besatzung der TIMOR auf Asporc erlegen war. Beide Arten von Einfluß hatten ohne Zweifel mit dem sextadimstrahlenden Material zu tun, aus dem die zeremoniellen Spangen der Asporcos gefertigt waren, obwohl der Mechanismus des Zusammenhangs vorläufig weiterhin ein Rätsel blieb. Das Geheimnis, das die von Heydrac Koat zitierten „Stimmen der Qual" umgab, hatte man nicht zu lüften vermocht, jedoch bestand der berechtigte Verdacht, daß auch sie mit den eigenartigen Ereignissen der letzten Tage in engstem Zusammenhang standen.
    Wie dem auch immer sein mochte - man war hier durch Zufall auf ein wahres Wespennest von unheimlichen Gefahren gestoßen, dessen Neutralisierung im Interesse der innergalaktischen Sicherheit als eine Aufgabe von äußerster Dringlichkeit betrachtet werden mußte. Aber der nächste Schritt konnte erst getan werden, wenn die Beobachtungsergebnisse der vergangenen Tage bis ins letzte Detail ausgewertet worden waren.
     
    ENDE

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