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0572 - Die Stunde des Symbionten

Titel: 0572 - Die Stunde des Symbionten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf Asporc gab, gefüllt mit einer Flüssigkeit, von der man nicht wußte, ob es dickes Wasser oder dünner Morast war. In den Schlammfluten des Meeres waren die feindlichen Raketen gelandet.
    Irgendwo jenseits der Hügel lag Raraimorc, eine der größten Städte des Planeten. Raraimorc war Heydrac Koats Heimatstadt.
    Er war es, der ursprünglich den jetzigen Landeort der TIMOR vorgeschlagen hatte.
    Mentros Gedanken begannen zu wandern. Heydrac Koat, das seltsame Wesen mit dem birnenförmigen Schädel, war als einziger Überlebender einer Gruppe von asporcischen Wissenschaftlern an Bord des Raumschiffes EX-887-VRT, einer längst für verschollen gehaltenen Einheit des Experimentalkommandos, auf der Erde notgelandet. Wie wundervoll normal, verängstigt ob der fremden Umgebung, mißtrauisch gegenüber den fremden Wesen, hatte er sich zuerst gegeben - und in welch ein Monstrum hatte er sich verwandelt, als eine fremde Macht von seinem Geist Besitz ergriff. Die Stimmen der Qual hatte er den seltsamen Einfluß genannt, dem er unterlag. Woher kamen sie? War ihr Ursprung hier auf Asporc? Waren es die Stimmen, die den Männern der TIMOR eingeredet hatten, hier auf Asporc sei alles in Ordnung?
    Mentro griff zur Seite und schaltete den Bordsprecher ein. Auf diese Weise bekam er zu hören, was im Kommandostand vor sich ging. Eine harte Stimme sagte: „Dritte Salve - die gleiche Fehldistanz wie bei den beiden vorigen."
    Sie schossen immer noch in das Sumpfmeer, dachte Mentro.
    Warum? Warum brachten sie es nicht fertig, die TIMOR zu treffen? Die Antwort lag auf der Hand. Sie wußten nicht, was sie taten. Sie waren viel zu durcheinander, um die Zielautomatiken richtig manipulieren zu können. So, wie die Dinge lagen, mußte man sich wundern, daß sie Flugzeuge in die Luft brachten.
    Mentro horchte auf, als Perry Rhodans Stimme aus dem Empfänger drang: „Man sollte diesen Leuten eine Lektion erteilen. Eine kleinkalibrige Bombe auf Raraimorc mußte unsere Verstimmung deutlich genug zum Ausdruck bringen."
    Mentro fühlte, wie sich ihm die Haare unter der SERT-Haube sträubten. Eine kleinkalibrige Bombe! Selbst das kleinste Kaliber, das die TIMOR an Bord führte, würde die Stadt Raraimorc mit Mann und Maus vernichten. Perry Rhodan hatte diesen Vorschlag gemacht? Der Großadministrator?
    Im Hintergrund gab jemand zu bedenken, daß eine Bombardierung der Stadt wohl doch ein zu grobes Mittel sei.
    Mentro hörte Rhodan antworten: „Wahrscheinlich haben Sie recht. Aber irgend etwas sollten wir unternehmen, um den Asporcos zu zeigen, daß unsere Geduld allmählich zu Ende geht."
    „Eine Flutung mit Nervengas wäre ausreichend", meldete sich eine andere Stimme zu Wort. Mentro erkannte Atlan, den Arkoniden, und seine Bestürzung wuchs aufs neue.
    „Ich bin mehr für eine schnelle Überfliegung der Stadt in geringer Flughöhe."
    Das war Roi Danton. Ein solcher Überflug würde Raraimorc in einen Schutthaufen verwandeln, dessen war Mentro sicher.
    Er hatte genug gehört. Nicht er war derjenige, dem ein fremder Einfluß das Gehirn verwirrt hatte. Es waren die Leute im Kommandostand. Aus der Erkenntnis, daß er der einzig normale Mensch an Bord sei, erwuchsen ihm Verantwortungen. Aber bevor er sie übernahm, wollte er noch einen Versuch unternehmen, die anderen zu bekehren.
    Er schaltete das Gerät auf Sendung.
    „Kommandostand hier", meldete sich eine Stimme am anderen Ende.
    „Ras Tschubai", verlangte Mentro.
    „Wer stört mich in meiner wohlverdienten Euphorie?" dröhnte die Stimme des Afrikaners aus dem Empfänger.
    „Der Mann mit der Nachthaube", antwortete Mentro, indem er einen Ausdruck benutzte, den Ras Tschubai selbst geprägt hatte.
    „Was willst du, Mann mit der Nachthaube?"
    „Hör zu: Ich weiß, daß ihr da unten so durcheinander seid, als hättet ihr zwei Tage lang nur von Schnaps gelebt. Trotzdem möchte ich einen von euch zu etwa fünf Minuten ernsthafter Diskussion verleiten, und du scheinst mir das geeignete Opfer zu sein."
    „Ich fühle mich geschmeichelt", antwortete Tschubai. „Wo diskutieren wir?"
    „Ich bin im Denkloch. Wenn du mir entgegenkommst, treffen wir uns auf dem Innenrundgang des Hauptdecks."
    „Gemacht, Mann. Ich bin schon unterwegs."
    Unterwegs versuchte Mentro, sich eine Taktik zurechtzulegen.
    Er mußte unwiderlegbare Beweise anführen. Er mußte auf Maßstäbe zurückgreifen, die für die Besatzung der TIMOR selbst im Zustand der Mentalbeeinflussung noch Gültigkeit hatten.
    Es fiel ihm auf,

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