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0572 - Zarkahrs Braut

0572 - Zarkahrs Braut

Titel: 0572 - Zarkahrs Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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weiter verriet ihm der Blick durchs Fenster, daß es draußen regnete.
    Er drehte den Kopf wieder zurück und widmete sich einem erfreulicheren Anblick - einer hübschen Nicole, die mit zerzaustem Haar und halb ins Gesicht fallenden Strähnen neben ihm auf dem Bett saß.
    Sonderlich wach wirkte auch sie nicht, aber dennoch streckte er eine Hand nach ihr aus und zog sie zu sich herunter, und unwillkürlich schmiegte sich Nicole an ihn. Es war für beide schön, den geliebten Partner so dicht bei sich zu spüren, ganz gleich, welcher Streß irgendwo lauerte.
    »Ein Corr-Dämon«, wiederholte Zamorra bedächtig. »Wie kommst du darauf?«
    Und er sah die Bilder seines Alptraums wieder vor sich…
    Plötzlich begriff er, was sie bedeuteten !
    »Dämonen, die dich noch nicht richtig kennen, so hat Fooly es doch ausgedrückt«, sagte Nicole. »Und auf die die Amulett-Magie nicht anspricht. Da fällt mir Zorak ein, oder Zorrn.«
    »Oder Zarkahr«, sagte Zamorra düster. »Übrigens - das Amulett sprach durchaus auf Zorak an, wenn auch nicht besonders effektiv.«
    »Bist du sicher, daß Zarkahr wirklich zu den Corr gehört?«
    »Er selbst nennt sich jedenfalls DER Corr«, brummte der Dämonenjäger. »Und man munkelt, daß er die Herrschaft über den Corr-Clan an sich reißen will.«
    »Es würde zu ihm passen. Ein wenig ähnelt er Lucifuge Rofocale, und das nicht nur körperlich. Auch der ist bekanntlich extrem machtsüchtig. Was meinst du, Chef, könnte es nicht ein Corr sein, mit dem wir es zu tun haben?«
    Dumpf entsann sich Zamorra seines seltsamen Traums. Die spitzohrigen Wesen, das blaue Licht, die Zentnerlasten, die auf ihm ruhten…
    Es paßte zu den Corr. Es paßte zu Zorak.
    Erinnerungen stürzten durch sein Bewußtsein. Die Bilder von damals, als er es mit Zorak zu tun gehabt hatte. [4]
    Doch wie paßten Zorak und Zorrn und die anderen Corr zu dem jetzigen Geschehen? Der einzige wirkliche Hinweis war Foolys Bemerkung, und die konnte auch auf noch andere Dämonen hinweisen. Die schwerfällig auf Corr-Dämonen ansprechende Amulett-Magie war kein Indiz, denn das Amulett war bislang in diesem Fall nur für die Zeitschau benutzt worden.
    Daß Nicole keine Schwarze Magie gespürt hatte, gab ihm ebenfalls zu denken. Waren wirklich Dämonen oder Schwarzzauberer am Werk?
    Dann aber wiederum die Toten im Auto…
    Unwillkürlich ballte der Dämonenjäger die Fäuste.
    »Verdammt«, murmelte er. »Jeder Gedanke endet in irgendeiner Sackgasse!«
    »Kein Grund, mir die Faust gegen den Rücken zu schlagen«, gab Nicole leise zurück. »He, ich werde mir immer sicherer, daß wir es mit einem Corr zu tun haben. Wir sollten eine Computeranalyse erstellen.«
    »Aber nicht jetzt«, murmelte er.
    Seine Fäuste wurden wieder zu offenen Händen, deren Fingerspitzen sanft über Nicoles Haut glitten und sie beide auf andere Gedanken brachten.
    »Später«, flüsterte er.
    Sie küßte ihn.
    Es wurde viel später…
    ***
    Die Computeranalyse brachte kein brauchbares Resultat.
    »Das dürfte nach wie vor eine Schwäche dieser Technik sein«, überlegte Zamorra. »Wir können noch so viele Fakten und Sekundärinformationen speichern, und die Rechner können auch Informationen vergleichen, aber sie können keine Schlüsse ziehen! Die errechnete Wahrscheinlichkeit ist mir zu gering.«
    Zwölf Prozent hatten die drei parallelgeschalteten Pentium-Rechner dafür angegeben, daß ein Angehöriger der Corr-Sippe für die Entführung Lady Patricias verantwortlich war. Ebenfalls zwölf Prozent sprachen für eine Entführung durch Mädchenhändler, aber diese Wahrscheinlichkeit wäre entschieden höher gewesen, wäre Patricia blond.
    Die restlichen sechsundsiebzig Prozent verteilten sich auf eine Vielzahl von Unmöglichkeiten, bei denen Zamorra gleich den Kopf schüttelte. So gab es neben der fast schon obligatorischen Annahme, Außerirdische könnten die Schottin gekidnappt haben, auch eine geringe Wahrscheinlichkeit für die Aktion eines seit drei Tagen wahnsinnigen Fernsehproduzenten - wie die Computer auf einen solchen Nonsens gekommen waren, blieb ein Rätsel, weil bei einem zweiten Rechenvorgang aus dem Fernsehproduzenten der Staatspräsident eines Tiefsee-Imperiums wurde.
    Zamorra hatte beinahe das Gefühl, daß die Computer, weil sie keine konkrete Lösung erarbeiten konnten, alles Mögliche - mehr noch aber alles Unmögliche - anboten, das von dem Zufallszahlengenerator zusammengestellt werden konnte. Vermutlich wurde beim dritten Durchlauf

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