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0572 - Zarkahrs Braut

0572 - Zarkahrs Braut

Titel: 0572 - Zarkahrs Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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daraus eine trächtige Braunbärin, die in drei Wochen Zwillinge werfen würde.
    Was das Auto anging und die darin entdeckten Toten, war die Computeranalyse schon eindeutiger. Mit einer Wahrscheinlichkeit von fünfundneunzig Prozent behaupteten sie, es handele sich um Hypnose. Nur fünf Prozent entfielen auf die Möglichkeit einer optischen Täuschung.
    »Hypnose?« stieß Nicole hervor. »Zamorra, wir können beide gegen unseren Willen nicht hypnotisiert werden, und du hast die Leichen doch genau so gesehen wie ich! Hat Merlins Stern sie dir nicht ebenfalls als Tote gezeigt, als du im Wagen gesessen und die Zeitschau durchgeführt hast?«
    »Hm«, grübelte er und dachte an das, was die Leute von der Spurensicherung gesagt hatten. Kein Blut im Wagen! Und dann Dr. Mathieus Behauptung, die Männer seien seit Stunden tot… Keine Magie… Zamorras Gedanken kreisten immer schneller Es stimmte, Nicole und er waren nicht zu hypnotisieren, aber andere schon. Und mit starken Para-Kräften war es möglich, auch eine größere Menschenmenge unter hypnosuggestive Kontrolle zu zwingen…
    Aber warum hatten sie beide dann dasselbe gesehen wie alle anderen?
    Er griff zum Telefon.
    »Wen rufst du an?«
    »Mathieu! Und anschließend Robin. Mal sehen, was der Obduktionsbefund aussagt…«
    Er sagte gar nichts aus!
    Es gab ihn nämlich nicht.
    »Professor, eigentlich dürfte ich Ihnen darüber überhaupt nichts sagen«, knurrte Dr. Mathieu in die Telefonleitung, »schließlich sind Sie kein Polizist. Aber weil Sie oft genug eng mit Robin Zusammenarbeiten und auch der dicke Staatsanwalt seine Patschhändchen schützend über Sie hält, spielt es wohl keine Rolle… Halten Sie sich fest, Zamorra! Die drei Toten befinden sich nicht mehr in der Gerichtsmedizin!«
    »Wie das?«
    »Letzte Nacht hatte ich verständlicherweise kein gesteigertes Interesse mehr daran, mein Messerchen zu wetzen, aber als ich heute vormittag zum Dienst kam, gab es nur drei leere Kammern, in denen die Toten eigentlich hätten liegen müssen. In den Akten sind sie eingetragen, sie sind also hier angekommen und eingeliefert worden. Aber alle drei sind spurlos verschwunden!«
    »Wirklich spurlos?«
    »Wirklich spurlos! Halten Sie mich für einen solchen Märchenerzähler, Zamorra?«
    »Können Sie sich vorstellen, daß die Toten gar nicht tot waren, sondern daß uns jemand alle hypnotisiert hat, Doktor?«
    »Da muß sich einer aber schon gewaltig angestrengt haben! Sagen Sie, Professor, könnten Sie das nachträglich feststellen? Ich meine, ob wir hypnotisiert wurden?«
    »Vielleicht, es hängt von bestimmten Umständen ab, aber ich könnte es versuchen.«
    »Dann kommen Sie doch bitte mal zu uns und versuchen Ihr Glück. Da gibt es nämlich noch etwas, das Sie vielleicht interessiert. Ich hatte mich schon gewaltig darüber gewundert.«
    »Was ist es?«
    »Sie wissen, was ein Rheumapflaster ist?«
    Zamorra nickte. »Es beinhaltet einen Wirkstoff, der durch die Haut in den Körper abgegeben wird und…«
    »Vendells Füchse haben heute früh bei der Durchsuchung der Discothek in einer der Sitznischen ein Pflaster gefunden. Kein Wund- oder Rheumapflaster, sondern etwas ganz anderes. Viel kleiner, aber dafür ist das Depotgift darin wesentlich konzentrierter und…«
    »Depotgift?«
    Mathieus Stimme klang, als grinse er von einem Ohr zum anderen. »Ich pflege jeden Wirkstoff als Gift zu bezeichnen, der nicht mit brasilianischem Kaffee oder Bordeaux-Wein identisch ist.«
    »Sie sollten mal Montagne-Wein probieren…«
    »Wenn Sie mir ein Fäßchen schenken… Das Pflaster war benutzt, aber nur für sehr kurze Zeit, denn eine ganze Menge des Depotwirkstoffs war noch vorhanden. Und jetzt halten Sie sich nochmal fest, Professor! Das Teufelszeug verändert die Empfänglichkeit für Hypnose!«
    »Wie haben Sie das herausgefunden?« stieß Zamorra hervor.
    »Durch eine schnelle chemische Analyse und einen kurzen Vergleich. Diesen Wirkstoff setzen Geheimdienste ein, und die Sowjets haben vor Jahren damit experimentiert, als es um die Erforschung von Para-Fähigkeiten ging. Sie erinnern sich, jene Telepathie- und Telekinese-Tests, die vorwiegend von der Regenbogenpresse aufgegriffen und reißerisch verleumdet wurden…«
    Zamorra gab ein knappes »Hm« von sich. Durch seinen russischen Kollegen Boris Saranow war er über viele Details der sowjetischen PSI-Forschung unterrichtet, die der Öffentlichkeit niemals zugänglich gemacht worden waren - auch Glasnost und Perestroika

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