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0573 - Tanzplatz des Teufels

0573 - Tanzplatz des Teufels

Titel: 0573 - Tanzplatz des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Blechhaufen nicht wieder hexenfluchfrei machen läßt, brauchen wir ein Auto, in das mehrere Personen und deren Gepäck paßt. Schätze, meine Bonzenschleuder ist dafür besser geeignet, also müssen wir meinen Wagen holen.«
    »Ich hasse diese kurvenreichen Feldwege!« knurrte Brass. »Die sind eher was für die alten Schlaglochsuchgeräte Marke Trabant.«
    Aber er kehrte zusammen mit Möbius zurück in Richtung seines Hauses, und wenig später schoß der Porsche aus der Seitenstraße hervor.
    »Kaum zu glauben«, murmelte Zamorra. »Der Mann soll wirklich fast hundert Jahre alt sein? Der ist doch jünger als Stephan!«
    »Stephan Möbius ist krank«, sagte Nicole. »Vielleicht weiß er es nicht einmal, oder er will es nicht wahrhaben. Ich glaube nicht, daß er noch sehr lange leben wird.«
    »Krank? Was für eine Krankheit?«
    »Ich weiß es nicht. Ich bin Telepathin, nicht Medizinerin. Ich kann keine Diagnose erstellen, ich merke nur, daß seine Aura sehr schwach ist. Er muß dringend unter ärztliche Obhut, aber wer soll ihm das beibringen?«
    »Frag lieber, wer sich von ihm erschlagen lassen will, als Überbringer dieser Unheilsbotschaft«, murmelte Zamorra.
    Derweil war von dem Porsche schon längst nichts mehr zu sehen…
    ***
    Zamorra benutzte wieder das Amulett, um herauszufinden, was an Nicoles Wagen manipuliert worden war. Währenddessen gab Walter Brass seinem Porsche die Sporen. Er ließ ihn förmlich über die schmalen Straßen fliegen, so daß Möbius sich genötigt fühlte, ihn zum Langsamerfahren zu ermahnen.
    Brass lachte auf. »Langsam fahren ist etwas für alte und furchtsame Zittergreise«, behauptete er. »Ich gehöre aber noch lange nicht zum alten Eisen!«
    Unwillkürlich spähte Möbius nach dem Zündschlüssel, um ihn zur Not abzuziehen und seinen schnellfahrenden Rentnerfreund damit zu einer Reaktion zu zwingen, auch wenn das beim vorherrschenden Tempo ziemlich riskant war, aber in manchen Kurven mußte er ja doch mit dem Tempo 'runter, und ehe er dann wieder aufs Gas ging…
    Doch in diesem Wagen saß der Zündschlüssel links vom Fahrer. Für Stephan Möbius unerreichbar.
    Brass, der die Absicht seines Freundes ahnte, grinste. »Was glaubst du wohl, warum ich mir ausgerechnet einen Porsche gekauft habe? Hätte ja auch ein Ferrari sein können…«
    »Fahr endlich langsam!« knurrte Möbius.
    Er sah einen LKW, der fast die gesamte Straßenbreite einnahm.
    Der LKW-Fahrer wich aus. Der Platz konnte knapp reichen, wenn Brass die Bankette mitbenutzte, allerdings konnte er auf dem unbefestigten Fahrbahnrand nicht schnell fahren. Deshalb mußte er jetzt auf die Bremse treten.
    Doch anstatt langsamer zu werden, beschleunigte der Porsche.
    Der Boxermotor im Heck röhrte erschreckend laut, und der Sportwagen schoß direkt auf den LKW zu! Nur noch Sekunden bis zur Kollision!
    Vier - drei - zwei - eins -
    - und aus!
    ***
    Im buchstäblich allerletzten Moment zog der LKW-Fahrer seinen MAN-Truck zur Seite und rauschte in den Graben. Der Porsche schrammte am Anhänger entlang und verlor den Rückspiegel.
    Walter Brass umklammerte das Lenkrad, als wolle, er es zwischen seinen Fäusten zerbrechen. Die Knöchel traten weiß hervor.
    Es gab einen heftigen Schlag, der den Sportwagen von der Fahrbahn schleudern wollte.
    Irgendwie schaffte es Brass, nicht ins Gelände zu rasen oder sich zu überschlagen. Sekundenlang schien es, als wolle der Wagen über den Fahrbahnrand hinausschießen, aber ein energischer Griff zur Handbremse ließ ihn sich plötzlich um die eigene Achse drehen.
    Stephan Möbius schloß die Augen.
    Plötzlich stand der Wagen mit einem Ruck still.
    Ebenso ruckartig schwappte es in Möbius hoch. Er stieß die Tür auf, fummelte würgend am Schloß des Sicherheitsgurtes und stolperte dann haltlos zum Straßenrand, um sich zu übergeben.
    Nach einer kleinen Ewigkeit war Brass neben ihm.
    »Bist du in Ordnung, Stephan?« fragte er und half ihm wieder auf die Beine.
    Möbius fand ein Taschentuch und säuberte sich provisorisch. »Alles in Ordnung«, murmelte er. »Was ist mit dem Lastzug?«
    »Der is’ hin«, sagte Brass lakonisch. »Schätze, das war meine vorletzte schnelle Fahrt für die nächste Zeit. Den Führerschein werde ich wohl abgeben müssen. Na schön, schenke ich den Wagen meiner Urenkelin, die ist schon lange auf so ein Gerät spitz, kann sich aber bloß 'nen klapperigen 2 CV leisten.«
    »Guter Wagen«, ächzte Möbius. »Fährt mein Sohn auch, ist langsam und deshalb sicher und

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