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0573 - Tanzplatz des Teufels

0573 - Tanzplatz des Teufels

Titel: 0573 - Tanzplatz des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Frequenzen waren von Außenstehenden nicht abhörbar, weil dafür spezielle Sende- und Empfangsgeräte nötig waren. Mit normalen Funkempfängern ging das nicht.
    Was kein Wunder war, denn der Transfunk war schneller als das Licht…
    Es gab ein Gerät im Château Montagne, es gab je eines in Nicoles und Zamorras Autos, und Stephan Möbius hatte garantiert auch in seinem Hotelzimmer und in seinem Wagen so ein Ding, schließlich war das die beste Möglichkeit, garantiert abhörsicher wichtige Informationen auszutauschen. Und im Gegensatz zu Telefonen und normalem Funk war der Transfunk durch atmosphärische Störungen oder sonstige Fremdeinwirkungen nicht zu beeinflussen.
    Nicole hielt es für möglich, daß man im Hotel Möbius’ Ankunft nicht registriert hatte. Sicher, er wollte die Fax-Anlage benutzen, aber vielleicht hatte er das einfach vergessen oder es sich anders überlegt. Wie auch immer, Nicole wollte keine Möglichkeit außer acht lassen. Doch auch über Transfunk war der ›alte Eisenfresser‹ nicht zu erreichen.
    Sie sah auf die Uhr.
    Es mußte etwas passiert sein. Die Zeit bis zu Möbius’ Rückkehr war überschritten. Er hätte längst wieder hier bei ihnen sein müssen. Daß er sich überhaupt nicht meldete, gab zu denken, und Zamorras Befürchtung wurde jetzt auch von Nicole geteilt.
    Er tauchte hinter dem Wagen wieder auf. Dabei befestigte er das Amulett wieder an der silbernen Kette um seinen Hals.
    »Schauen wir uns an, was geschehen ist«, sagte er. »Der Cadillac ist wieder fit.«
    »Hä?« machte Nicole. »Ich dachte, es gibt damit Schwierigkeiten.«
    »Ich habe den Zauber erkannt und neutralisiert«, sagte Zamorra. »Es war nicht einmal sehr kompliziert.«
    »Eben klang das aber noch ganz anders!« entfuhr es seiner Gefährtin.
    »Ich wollte dich überraschen und dabei dein verblüfftes Gesicht sehen«, schmunzelte Zamorra. »Inzwischen erübrigt sich sogar das Fax und Raffaels Suche im Computer. Laß uns fahren, ich fürchte, den beiden Männern ist etwas zugestoßen.«
    »Hoffentlich nicht. Und wenn, hoffentlich finden wir sie dann«, sagte Nicole. »Ich denke, es dürfte mehrere Wege geben, von hier aus nach Harzburg zu gelangen.«
    »Der Fahrtrichtung nach sind sie über Lochtum gefahren. Laß uns mal auf der Landkarte nachschauen«, schlug Zamorra vor. »Und wenn alle Stricke reißen, hören wir einfach den Polizeifunk ab.«
    »Ist das nicht verboten?«
    »Sicher, aber nur so erfahren wir, ob irgendwo ein Unfall gemeldet wurde«, sagte Zamorra.
    Nicole seufzte, schaltete die Zündung ein, drückte auf den Startknopf, und der Achtzylindermotor sprang an und verkündete säuselnd seine Leistungsbereitschaft.
    Unwillkürlich hatte Nicole damit gerechnet, daß Zamorras Diagnose- und ›Reparatur‹-Aktion nicht hundertprozentig funktioniert hatte und beim Einschalten der Zündung etwas passierte. Aber alles blieb ruhig, ihre Befürchtung war umsonst.
    Der Parapsychologe stieg ebenfalls ein. Nicole fuhr vorsichtig an. Auch jetzt kam es zu keiner Katastrophe. Nicole teste Lenkung und Bremsen, aber alles war in Ordnung.
    »Du kannst mir vertrauen«, sagte Zamorra. »Es ist wirklich alles okay.«
    »Wie hast du den Hexenzauber analysieren können?«
    Der Parapsychologe grinste und tippte gegen das Amulett vor seiner Brust. »Wenn du darauf bestehst«, sagte er, »verrate ich dir sogar das Parfüm, das die Hexe aufgetragen hat.«
    Nicole schüttelte den Kopf.
    »Viel effektiver«, sagte sie, »wäre, wenn du sagen könntest, wer sie ist und wo wir sie erreichen. Dann könnten wir sie nämlich fragen, warum sie das alles tut.«
    Aber mit dieser Auskunft konnte Zamorra ihr nicht dienen…
    ***
    Sie erreichten die Unfallstelle. Mittlerweile war Polizei eingetroffen und sicherte alles ab. Zamorra gesellte sich zu Möbius und dem alten Brass, dessen Porsche sichergestellt und von einem Gutachter untersucht werden sollte.
    Polizeiobermeister Senkamp witterte eine Parallele zu dem Vorfall, mit dem er es vor Tagen zu tun gehabt hatte und der durch die Zeitungen gegeistert war.
    »Bei diesem Auto könnte ich mir schon eher vorstellen, daß es sich mit Tempo 300 um einen Baum wickelt«, brummte Polizeimeister Rendsberger. »Was also soll so merkwürdig daran sein?«
    »Die Sache mit der plötzlichen Beschleunigung, als der Opa auf die Bremse getreten hat«, sagte Senkamp.
    »Haben Sie sich die Papiere des Fahrers mal angesehen? Der Mann ist steinalt, da kann es schon mal Vorkommen, daß er die Bremse mit

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