0575 - Sara Moons Rückkehr
Also, wie gehen wir vor…?«
***
Zehn Millionen Jahre zuvor…
...beschloß Kronos, mittlerweile Ghot Iyahves Nachfolger als ERHABENER der DYNASTIE DER EWIGEN, den Planeten Götterwind aufzugeben. Die Zerfallserscheinungen der künstlichen Welt waren schon nicht mehr zu übersehen.
Der Untergang aber ließ sich vorausberechnen…
Was Kronos nachdenklich stimmte, war das ungeheure Interesse, das sein Sohn Zeus plötzlich den beiden Welten Gaia und Götterwind entgegenbrachte. Kronos entdeckte die Pläne, die er gezeichnet hatte. Pläne, mindestens einen enorm großen Stützpunkt auf Gaia einzurichten.
»Gaia könnte wichtig für uns werden, denn dieser Planet hat eine strategisch günstige Position für uns«, erklärte Zeus. »Das wird sich auch in den nächsten zehn Millionen Jahren nicht ändern. Auch nicht durch die Rotation der Galaxis und die damit einhergehenden Positionsverschiebungen in den galaktischen Spiralarmen. Diese kleine Randwelt könnte zu einem Eckpfeiler werden.«
Zeus fand einen Ort, der ihm als Basis geeignet erschien. Ein Bergmassiv in einer gemäßigten Klimazone, in einer Region, in der das Verhältnis zwischen Wasser und Land recht ausgewogen erschien.
Zeus selbst beaufsichtigte das Bauprojekt. Das hieß, daß er nicht mehr an den Zeitsprüngen teilnahm, die das Sternenschiff nach wie vor von der Zeitstation aus durchführte, damit die Wissenschaftler ihre Beobachtungen fortsetzen konnten.
Kronos selbst nahm schon lange nicht mehr an den Beobachtungen teil. Er war in die Gegenwart zurückgekehrt und verblieb dort auch, ließ sich aber regelmäßig berichten, und hin und wieder kam er auch nach Gaia zurück, um festzustellen, wie Zeus mit seiner Arbeit an der Basis vorankam.
»Hast du schon einen Namen für deine Station?« erkundigte Kronos sich eher beiläufig.
Zeus lächelte.
»Wie wäre es mit OLYMPOS?«
***
Gegenwart:
»Asmodis!« stieß Gryf hervor.
»Sid Amos!« sagte Nicole.
Beide Namen stimmten - und noch viele mehr Als Asmodis war er einst der Fürst der Finsternis gewesen, doch vor einigen Jahren hatte er der Hölle den Rücken gekehrt. Zwielichtig war er geblieben, der ›dunkle Bruder‹ Merlins. Außer Zamorra und Nicole traute ihm praktisch keiner so recht über den Weg.
Er mochte zwar lichte Ziele verfolgen, wandte dabei aber düstere Methoden an. Das brachte ihm immer wieder Kritik ein aus den Reihen der Zamorra-Crew. Manchmal fühlte Zamorra sich recht einsam dabei, Sid Amos gegen Angriffe seiner Freunde und Mitstreiter in Schutz zu nehmen.
Amos hier und jetzt zu begegnen, war allerdings eine Überraschung, mit der er keinesfalls gerechnet hatte.
Sicher, Amos war Merlins Bruder, und er hatte in jener Zeit, in der Merlin im Zeitkokon gefangen gewesen war, als dessen Stellvertreter fungiert. Doch mittlerweile war es längst wieder ungewöhnlich, ihn in Caermardhin zu sehen - noch dazu im Saal des Wissens.
»Was tust du hier?« fragte Nicole.
Der Ex-Teufel verzog das Gesicht zu einem wahrhaft diabolischen Grinsen. »Das sollte ich wohl eher euch fragen«, respondierte er. »Aber ich gehe mal davon aus, daß ihr Merlin sucht. Daß ihr ihm vielleicht helfen wollt. Wobei eigentlich?«
Zamorra legte ihm die Hand auf die Schulter. »Das hätte ich gern von dir gewußt«, sagte er. »Wobei sollten wir Merlin helfen können?«
Amos wandte sich ab.
»Sage jenem, der mich nicht mag, daß er in den Kristallen nicht finden wird, was ihr sucht. Das, was Merlin und ich getan haben, ist dort nicht verzeichnet. Es ist nirgendwo verzeichnet. Denn… vielleicht hat es nie stattgefunden?«
»Was soll das heißen?« drängte Zamorra. Er ließ Amos' Schulter nicht los und folgte dem Ex-Teufel, als dieser durch den Saal zu schreiten begann. »Was weißt du? Warum bist du hier? Sicher nicht, um uns vom Benutzen des Kristallarchivs abzubringen, oder?«
»Vielleicht doch?« Amos grinste immer noch.
»Rede keinen Sondermüll!« fuhr Gryf ihn an.
»Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, daß du gar nicht berechtigt bist, Informationen abzurufen?« sagte Amos. »Und daß du mit deinem dilettantischen Vorgehen vielleicht etwas zerstörst?«
»Nein!« schrie Gryf. »Weil das, was Merlin aufbaut, nicht so einfach zerstört werden kann.«
»Du hältst sehr viel von ihm«, stellte Amos fest. »Dabei gehörst du doch selbst eher zu denen, die Merlin kritisieren.«
»Nicht nur ihn«, brummte der Silbermond-Druide.
»Was sollte zerstört werden?« hakte Zamorra
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