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0575 - Sara Moons Rückkehr

0575 - Sara Moons Rückkehr

Titel: 0575 - Sara Moons Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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allein ist das zuviel, ich schaffe es nicht.«
    »Das heißt, wir müssen mit dir zusammen da hinaufschweben und uns um die anderen drei Kristalle kümmern?«
    »Es wird nicht funktionieren«, unkte der Druide. »Ich kann euch nicht da oben halten und mich gleichzeitig auf die Kristalle konzentrieren. Ihr müßtet schon selbst schweben können. Beherrscht ihr beide die Levitation?«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Tja… da hätten wir vielleicht doch den Bonsai-Drachen mitnehmen sollen«, überlegte Nicole. »Der kann sich zumindest für eine Weile in der Luft halten, so erstaunlich das auch angesichts seiner Mini-Flügel ist.«
    »Es wäre sein Tod«, erwiderte Zamorra. »Erstens dürfte er kaum von Merlin legitimiert sein, hier hereinzukommen, und zweitens sind Drachen zwar recht langlebig, aber nicht unsterblich. Fooly schon gar nicht. Er kann nicht an der Quelle des Lebens gewesen sein.«
    »Dann sind wir wohl mit unserem Latein am Ende«, befürchtete der Druide. »Ich weiß jetzt, wo die Informationen stecken, aber wir kommen nicht heran… Wenn ich nur wüßte, wie Merlin diese Kristalle benutzt! Es muß doch einen Grund haben, warum eine einzige Information auf bis zu fünf verschiedene, voneinander entfernte Kristalle verteilt ist!«
    In diesem Moment schnitt die Stimme einer vierten Person durch den Saal.
    »Es hat sogar einen sehr guten Grund - nämlich, daß Witzbolde eurer Art ihre Griffel davon lassen!«
    Zamorra fuhr herum.
    Er starrte den Ankömmling entgeistert an.
    »Du…?« stieß er hervor.
    Der andere lachte spöttisch.
    »Mit mir hast du wohl nicht gerechnet, wie?«
    Nein, das hatte Zamorra nicht.
    Zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt und in diesem Zusammenhang…
    ***
    Vergangenheit:
    Caermardhin
    »Du weißt es?« echote Merlin.
    Sid Amos nickte. »Ich weiß es jetzt«, erwiderte er. »Du arbeitest schon lange daran, nicht wahr? Sehr lange. Länger als jene vier Jahre.«
    »Das täuscht«, sagte Merlin. »Es ist ein Phänomen, das mit dem Strom der Zeit zusammenhängt. Wir sind Brüder, du wirst mir helfen.«
    »Ja. Du hättest es mir jedoch früher sagen können. Ich habe gerätselt. Meine Schwäche-Phasen… oftmals haben sie mich in Schwierigkeiten gebracht. Das hättest du bedenken müssen.«
    Merlin hob den Kopf und sah den dunklen Bruder nachdenklich an.
    »Ich habe es bedacht«, sagte er. »Wenn du in Schwierigkeiten warst, war Zamorra zumeist in deiner Nähe.«
    »Du verläßt dich sehr auf ihn.«
    »Er ist der zuverlässigste und uneigennützigste Mensch, den ich jemals kennengelernt habe. Und er ist gerecht und fair. Bisher hat er mich nicht enttäuscht, und er wird es auch künftig nicht tun.«
    »Warum wähltest du dann mich und nicht ihn zu deinem Helfer?«
    »Du verfügst über Stärken, die er nicht besitzt. Und du bist weniger mit Skrupeln behaftet. Denn das, was ich tun will, erscheint mörderisch. Vieles wird zerstört werden. Zamorra würde das nicht wollen.«
    In Amos' Augen blitzte es auf.
    »Höre ich da den alten Merlin von früher?« stieß er hervor. »Jenen Bruder, der sich später abwandte und den schweren Weg des Lichtes ging? Kehrst du endlich zurück zu jener Seite der Macht, die ich wählte? Bru der, wandelt sich dein Sinn endlich wieder?«
    »Nein. Ich habe damals meine Entscheidung getroffen, und sie gilt noch heute. Einer von uns beiden mußte meinen Weg gehen. Die Schicksalswaage fordert es. Der Wächter zweier Gewalten wählte mich für das Licht und dich für die Finsternis. - Aber darüber haben wir schon oft geredet, zu oft! Es geht jetzt um Wichtigeres!«
    »Und du willst, daß ich dir dabei helfe.«
    »Ich kenne niemand besseren«, sagte Merlin leise.
    »Deshalb bin ich hier«, erwiderte Sid Amos. »Sage mir deinen Plan, und ich versuche ihn zu perfektionieren.«
    »Das«, fuhr Merlin auf, »laß lieber meine Sorge sein! Vertraust du mir nicht mehr?«
    Amos grinste von einem Ohr zum anderen. Aus seiner Stirn wuchsen zwei leicht gedrehte Hörner hervor, und er atmete Schwefel aus.
    »Laß das!« fauchte Merlin. »Es ist deiner nicht würdig!«
    »Ich vertraue dir schon«, grinste Amos. »Aber seit dem Silbermond-Fiasko vor ein paar Jahren halte ich es lieber mit dem guten alten Genossen Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.«
    Merlin seufzte.
    Bevor er etwas sagen konnte, berührte Amos seine Schulter.
    »Laß uns anfangen, Bruder. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende, nicht wahr?

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