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0575 - Sara Moons Rückkehr

0575 - Sara Moons Rückkehr

Titel: 0575 - Sara Moons Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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eigene.«
    Sid Amos nickte bedächtig.
    »Ich weiß«, flüsterte er. »Es ist meine Kraft. Du hast sie genommen…«
    ***
    Gegenwart:
    Caermardhin
    Gryf kletterte auf das Podest mit der Bildkugel. Er stand jetzt unmittelbar vor dem großen, schwebenden Gebilde, das momentan nur graue Nebelschleier zeigte, weil niemand die ›magische Kamera‹ mit einem Gedankenbefehl auf ein bestimmtes Ziel richtete.
    »Was hast du vor?« fragte Zamorra.
    Der Druide legte den Kopf etwas schräg.
    »Mir ist ein Gedanke gekommen. Diese Bildkugel zeigt bekanntlich jedes auf der Erde existierende Lebewesen und Ding. Diese Kristalle an den Wänden«, er deutete vage in die Runde, »sind auch Dinge, nicht wahr?«
    »Sicher.«
    »Dann spitz die Ohren. Theoretisch müßte die Bildkugel dann auch einige der Kristalle zeigen können.«
    »Vermutlich kann sie alle zeigen«, warf Nicole ein.
    Zamorra hob die Hand. »Warte mal. Du meinst, du könntest dir genau die Kristalle zeigen lassen, in denen Wissen über Merlin gespeichert ist?«
    Der Druide nickte. »Diese Bildkugel ist praktisch die gesuchte ›F 1‹-Taste.«
    »Unsinn«, widersprach Nicole. »Sie ist höchstens der ›Suche‹- oder ›Gehe zu‹-Schalter.«
    »Immerhin werden wir dann wissen, um welche Kristalle wir uns bemühen müssen«, gab Gryf zurück. »Es dürfte uns einen gewaltigen Schritt vorwärts bringen.«
    »Er hat recht«, pflichtete Zamorra ihm bei.
    Gryf konzentrierte sich. Seine Augen schienen zu glühen und grünes Feuer zu verstrahlen, so intensiv, wie Zamorra es noch nie zuvor bei ihm beobachtet hatte. Dann schloß Gryf die Lider, aber das grüne Licht schimmerte immer noch durch. Es schien jetzt sogar noch stärker geworden zu sein.
    Unwillkürlich wich Zamorra zurück. In diesem Augenblick wurde der Silbermond-Druide ihm unheimlich.
    Gryf berührte mit den Fingerspitzen die Bildkugel; etwas, das Zamorra noch nie riskiert hatte und das er auch bei Merlin noch nie beobachtete, wenn der in seiner Gegenwart die Bildkugel benutzte.
    Instinktiv erwartete Zamorra das Aufzucken von Blitzen oder wenigstens knisterndes Funkensprühen, doch nichts dergleichen geschah. Statt dessen drangen Gryfs Finger zentimetertief in die Kugelhülle ein.
    War es überhaupt eine Hülle?
    War es nicht eher nur eine Projektion?
    Zamorra spürte, wie Nicole sich an ihn schmiegte. »Hoffentlich zerstört er nichts«, raunte sie an Zamorras Ohr.
    »Er wird wohl wissen, was er tut«, gab Zamorra zurück.
    »Bleibt die Frage, warum er es nicht schon früher getan hat. Immerhin hat er dich ja extra hinzugezogen, weil du Merlins rechte Hand bist, oder wie hieß das vorhin noch gleich? Und jetzt läßt er es nicht dich versuchen, sondern probiert es selbst! Warum hat er das nicht bereits vorher getan, wenn er deine Hilfe dafür nicht benötigt?«
    Der Dämonenjäger zuckte mit den Schultern.
    »Wahrscheinlich, weil er gerade erst darauf gekommen ist.« Er grinste breit und beobachtete den Druiden.
    Gryf war zum Standbild erstarrt. Nur seine Augen strahlten immer noch durch die geschlossenen Lider das schockgrüne Leuchten ab. Was tat er?
    Zamorra drehte den Kopf und sah Nicole an. In seinem Blick erkannte sie den unausgesprochenen Wunsch, Gryf mit ihren telepathischen Fähigkeiten zu sondieren.
    Aber sie schüttelte den Kopf. »Es könnte zum Störfaktor werden«, gab sie flüsternd zu bedenken.
    Plötzlich lösten sich Gryfs Finger wieder aus der Bildkugel. Der Druide wandte sich ganz langsam um und verließ das Podest. Er hatte die Augen wieder geöffnet, sie strahlten jetzt nicht mehr so unerträglich grell.
    »Ich hab's«, sagte er. »Kommt aber nicht auf die Idee, mich zu fragen!«
    Er drehte sich einmal im Kreis, schien sich orientieren zu müssen. Dann ging er wortlos zu einer bestimmten Stelle des Saales, blieb vor der Wand stehen.
    Zamorra und Nicole folgten ihm langsam und beobachteten, was er tat.
    Plötzlich - schwebte Gryf!
    Mit seiner Druiden-Kraft hob er sein eigenes Gewicht, glitt an der Wand empor bis zu einem bestimmten Punkt.
    Dort berührte er drei, vier Kristalle, um sich dann wieder abzuwenden und zum Boden zurückzusinken.
    Schulterzuckend sah er seine beiden Freunde an.
    »Fehlanzeige?« fragte Nicole unruhig.
    »Das nicht gerade«, sagte Gryf. »Aber ich habe nur zwei Hände und kann mich nur auf eine, höchstens zwei Sachen zugleich konzentrieren. Die Informationen über Merlin sind aber auf insgesamt fünf Kristalle verteilt, säuberlich voneinander getrennt. Für mich

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